UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths hat die Außenminister der G20-Runde führender und aufstrebender Wirtschaftsmächte aufgefordert, auf ein Ende des Krieges im Gazastreifen hinzuwirken.
22.02.2024 - 06:09:11UN-Nothilfekoordinator an G20: Beenden Sie den Gaza-Krieg
"Sie haben die Macht, etwas zu bewirken. Nutzen Sie sie", appellierte Griffiths in einem auf der Webseite des arabischen Fernsehsenders Al-Dschasira veröffentlichten Meinungsbeitrag. "Ihr Schweigen und Ihre Untätigkeit werden nur dazu führen, dass noch mehr Frauen und Kinder in die offenen Gräber von Gaza geworfen werden." Humanitäre Organisationen täten alles, was sie könnten, um das unermessliche Leid der palästinensischen Bevölkerung zu lindern. Die G20-Außenminister setzen ihre Beratungen in Rio de Janeiro an diesem Donnerstag fort.
Auslöser des Gaza-Krieges war ein Massaker, das Terroristen der islamistischen Hamas sowie anderer extremistischer Palästinensergruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt hatten. Auf israelischer Seite wurden dabei mehr als 1200 Menschen getötet. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen sind bislang mehr als 29 000 Palästinenser getötet worden. Die Angaben, bei denen nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern unterschieden wird, sind unabhängig kaum zu überprüfen. Wegen der vielen zivilen Opfer und den massiven Zerstörungen steht Israel stark in der Kritik.
"Wir haben Israel als Besatzungsmacht in Gaza angefleht, die Lieferung von Hilfsgütern zu erleichtern - mit wenig oder gar keinem Erfolg", beklagte Griffiths in seinem Meinungsbeitrag. "Wir haben die sofortige und bedingungslose Freilassung aller Geiseln gefordert - mit wenig oder gar keinem Erfolg. Wir haben die Parteien aufgefordert, ihren Verpflichtungen nach dem humanitären Völkerrecht und den Menschenrechten nachzukommen - mit wenig oder gar keinem Erfolg", schrieb Griffiths. Er appellierte an die Außenminister der G20, "Ihren Einfluss zu nutzen, um diesen Krieg zu beenden und die Menschen in Gaza zu retten". Sein Meinungsbeitrag war zuvor in der brasilianischen Zeitung "Folha de Sao Paulo" veröffentlicht worden.