Start-Up, User-Experience

Tipps für die erste Web-Präsenz – Mit UX zum besseren Online-Auftritt

28.06.2024 - 12:03:01

Für viele junge Start-Ups ist klar, eine eigene Web-Präsenz ist der Schlüssel zu einem erfolgreicheren Unternehmen. Doch ganz so einfach ist die Sache nicht. Eine nicht optimierte Website kann potentielle Kunden und Investoren abschrecken. Es folgen einige Tipps, die helfen, den eigenen Internetauftritt zu verbessern.

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Quelle: adobe.stock Summit Art Creation

Für viele junge Start-Ups ist klar, eine eigene Web-Präsenz ist der Schlüssel zu einem erfolgreicheren Unternehmen. Doch ganz so einfach ist die Sache nicht. Eine nicht optimierte Website kann potentielle Kunden und Investoren abschrecken. Es folgen einige Tipps, die helfen, den eigenen Internetauftritt zu verbessern.

Wer ein Start-Up gründet, der muss viele verschiedene Fähigkeiten mitbringen. Ein grundlegendes Verständnis von Finanzen und Buchhaltung ist nötig, um einen Business-Plan zu erstellen und den Cashflow zu verwalten. Gleichzeitig sind gute Kommunikationsfähigkeiten nötig, um Kunden und Investoren von dem eigenen Produkt zu überzeugen. Kenntnisse der eigenen Branche und der Marktbedingungen sind selbstredend sowieso eine Voraussetzung um ein Unternehmen zu gründen.

Diese ganzen Skills in einer Person zu finden sind selbstredend schwer. Wenn dann auch noch IT-Kenntnisse benötigt werden, um den eigenen Internet-Auftritt zu gestalten, wird diese Kombination an Skills noch seltener gemeinsam auftreten. Deshalb holen sich die meisten in den Bereichen in denen sie unzureichende Kenntnisse haben Unterstützung. Das kann jedoch recht schnell teuer werden.

Egal ob sich ein Gründer selbst an die Gestaltung der Website setzt oder eine Firma beauftragt; es ist immer hilfreich, die wichtigen Details, die eine gute Website ausmachen, zu kennen. Denn das spart Zeit und Geld.

Erster Schritt – Die Zielgruppenanalyse

Die erste Frage ist immer, an wen richtet sich die Internetseite? Denn wenn die eigene Zielgruppe erkannt wird, dann kann auf die Bedürfnisse der Kunden besser eingegangen und so die Verweildauer auf der Website gesteigert werden. Besucher, die sich auf einer Website nicht wohlfühlen, verlassen diese in der Regel deutlich schneller. Eine Zielgruppenanalyse ist unumgänglich, um herauszufinden, an wen sich die Website denn genau richten soll. Wichtige Daten über die potentiellen Besucher sind:

  • Demografische Merkmale wie Alter, Geschlecht, Bildungsstand oder Einkommen.

  • Psychografische Merkmale wie Lebensstil, Werte und Interessen.

Mithilfe dieser Daten lassen sich dann das Design und der Aufbau der Website sowie die Tonalität der Ansprache festlegen.

Was ist UX?

Mit diesen Daten kann nun an der User-Experience (UX), also der Benutzererfahrung gearbeitet werden. Denn bei diesem Arbeitsschritt geht es darum, sehr Menschenorientiert vorzugehen. Jeder Nutzer hat seine eigenen Erfahrungen und wird deshalb mit einer Website anders interagieren.

Wenn die Daten der Zielgruppe beziehungsweise der Nutzer bekannt sind, dann kann eine auf diese Personen zugeschnittene Webpräsenz zu einer optimierten Benutzererfahrung dieser Gruppe führen. Weiterführend sind nach dem Modell von Peter Morville sieben Facetten Teil der UX:

  1. Nützlichkeit: Löst die Nutzung für den Benutzer ein Problem oder kann er anderweitig einen Mehrwert von dem Besuch der Seite erwarten?

  2. Benutzbarkeit: Kann der Nutzer die Seite effektiv bedienen und passieren beim Benutzen des Interfaces erwartbare Resultate?

  3. Glaubwürdigkeit: Wirkt die Website vertrauenerweckend?

  4. Auffindbarkeit: Kann sich der Nutzer auf der Internetseite zurechtfinden und ist die Seite selbst gut via Suchmaschinen zu finden?

  5. Wertigkeit: Ist die Website für Benutzer aber auch für das Unternehmen rentable? Lohnt sich also die Web-Präsenz was Zeit, Geld und Aufwand angeht, um ein gewisses Ziel zu erreichen?

  6. Attraktivität: Vermittelt die Seite das gewünschte Image oder Branding? Welche Emotionen werden erweckt und welche Reaktionen folgen daraus?

  7. Zugänglichkeit: Ist die Website möglichst Barrierefrei? Können Menschen mit Einschränkungen sich trotzdem auf der Seite zurechtfinden?


Wer sich mit diesen Fragen schon von Beginn an beschäftigt, der spart sich später Kopfschmerzen bei der Optimierung. Bei einigen dieser Punkte lohnt sich aber ein genauerer Blick.

Glaubwürdigkeit erzeugen

Glaubwürdigkeit ist ein enorm wichtiger Faktor bei jedem Internet Auftritt. Immerhin sind die Versuche von Gaunern und Schwindlern einen Nutzer über den Tisch zu ziehen allgegenwärtig. Viele Nutzer sind sehr vorsichtig geworden, was neue Webseiten angeht. Nicht umsonst bekommen große E-Commerce Plattformen deshalb so viel Traffic, weil sie eben gegen Betrug vorgehen. Doch kann man sich bei einer kleinen unbekannten Website sicher sein, dass das Produkt ankommt und die Daten nicht missbraucht werden?

Um dagegen vorzugehen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Ein seriöser Internetauftritt ist sicher der einfachste Weg. Das bedeutet ein klares und ansprechendes Design zu haben. Veraltete Websites, die aussehen wie aus den 2000ern erwecken nicht gerade den Eindruck, es mit einem seriösen Anbieter zu tun zu haben. Wenn die Internetseite voll mit Werbung oder Pop-Ups ist, dann bekommt der Besucher schnell Zweifel an der Legitimität des Angebotes.

Durch konkrete Angaben im Impressum, wie etwa Adresse, Ansprechpartner, Unternehmenspartner aber ebenso Gütesiegel können vertrauen schaffen. Wer als Start-Up von Bund oder Land gefördert wird, kann sogar darauf verweisen, das schafft vertrauen, dass es sich um einen echten Akteur handelt. Bezahloptionen anzubieten wie beispielsweise PayPal, die für einen guten Kundenschutz bekannt sind, senken außerdem die Hemmschwelle einen Einkauf zu tätigen.

Wenn die Website das Sicherheitsprotokoll HTTPS nutzt schafft das ebenfalls Vertrauen, da sich Nutzer so über eine gesicherte Verbindung auf die Seite zugreifen können. Einige Browser warnen sogar per Hinweis davor eine nicht über HTTPS gesicherte Website aufzurufen.

Attraktivität erhöhen

Es ist wie in einer Einkaufsstraße: Ein optisch ansprechender Laden, welcher ein klares Bild davon vermittelt, was den Besucher erwartet, bekommt mehr Kundschaft als ein konzeptloses Geschäft. Daher sollten Logo und Farbschema auf der Website zum Design des Ladengeschäftes passen. Während etwa ein Spielwarenhändler ruhig etwas mehr Farbe in seinem Auftritt haben darf, wirkt eine bunte oder sogar blinkende Seite eines Finanzberaters eher wenig seriös.

Hier spielt wieder die Erwartungshaltung der Kunden eine Rolle. Durch den Einsatz von Farbkontrastprüfern kann dafür gesorgt werden, dass die Website auch für Menschen mit Farbenblindheit nutzbar ist.  

Es sollte vermieden werden, allzu viele Schriftarten zu verwenden, da dies zu einem unruhigen Gesamtbild führt. Früher wurden häufig bekannte Schriftarten verwendet, da man diese ebenfalls installiert haben musste. Heute darf aufgrund neuer Verfahren ruhig ein wenig experimentiert werden, solange die Nutzung der Schriftarten durchgehalten wird. Eine passende Schriftgröße und Zeilenhöhe machen Texte nicht nur angenehmer lesbar, sondern erhöht ebenfalls die Zugänglichkeit.

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Quelle: adobe.stock nenetus

Auffindbarkeit steigern

Der erste Schritt für bessere Auffindbarkeit ist eine Navigation, mit welcher der Besucher die Inhalte findet, die er sucht. Eine saubere Struktur mit klar benannten Rubriken und Menüs hilft dabei. Eine Suchleiste, mit der die Website auf Stichwörter durchsucht werden kann, ist ebenfalls sinnvoll.

Damit die Seite über diverse Suchmaschinen gefunden werden kann, ist es wichtig, dass die Seite auf die Ranking-Faktoren derselben ausgelegt ist. Der Prozess, eine Website auf eine Suchmaschine hin zu optimieren wird Search Engine Optimization (SEO) genannt. Während genaueres Feintuning meist Experten erfordert, da die Suchmaschinenanbieter ihre Faktoren regelmäßig anpassen, kann manches auch selbst erledigt werden. Beispielsweise sollte die Webseite schnell laden, denn ein langsamer Pagespeed wird negativ bewertet. Ein responsives Webdesign, also das sich die Website je nachdem ob Smartphone, Tablet oder Desktop-PC genutzt wird anpasst, wird generell mit einem höheren Ranking belohnt.

Eine gute Einbindung von internen und externen Links ist ebenfalls wichtig. Während interne Links, also solche die auf der Website auf interne Inhalte verlinken, dabei helfen, dass die Website leichter kategorisiert werden kann, helfen gute externe Links die Glaubwürdigkeit der Seite zu steigern. Seiten, die einen hohen Vertrauenswert etwa bei Google aufweisen und einen Link auf die eigene Website haben, erhöhen so den eigenen Vertrauenswert.

Zum Abschluss noch ein allgemeiner Hinweis: Um herauszufinden, wie die eigene Webpräsenz wirkt, bietet sich immer ein Nutzer-Test an. Wer Familie, Freunde und Bekannte darum bittet, die Website zu besuchen, kann schnell hilfreiches Feedback erhalten. Insbesondere wenn es mit kleinen Aufgaben verbunden ist, etwa ein bestimmtes Produkt zu suchen oder auf eine Unterseite zu gelangen.

Letztlich ist die Benutzererfahrung subjektiv und desto mehr Leute die Seite auf Herz und Nieren testen, desto mehr Feedback kann gesammelt werden. Dann steht auch weiterer Optimierung nichts mehr im Weg. Denn die eigene Website muss ständig optimiert und angepasst werden, nur dann kann von einer gelungenen Web-Präsenz gesprochen werden. 

@ ad-hoc-news.de