Tim Meyerjürgens, Deutschlandchef des größten deutschen Übertragungsnetzbetreibers Tennet, erwartet nicht, dass es an Ostern zu Notabschaltungen und Stromausfällen kommt.
17.04.2025 - 16:50:34Tennet erwartet keine Stromausfälle wegen Netzüberlastung an Ostern
"Als letztes Mittel können sogenannte Brownouts notwendig werden, also eine kontrollierte Abschaltung einzelner Netzbereiche für einen kurzen Zeitraum", sagte Meyerjürgens. Ein Brownout, der auch zu Stromausfällen bei privaten Haushalten führen kann, wäre ein Novum in Deutschland. Grund für die Probleme sind Ungleichgewichte in der Energiewende: Der Ausbau von Windkraft und Solarenergie ging in den vergangenen Jahren schneller voran als der Bau neuer Stromleitungen. Mit kritischen Situationen, in denen das Stromnetz an seine Grenzen komme, müsse Deutschland "in den nächsten zwei bis drei Jahren noch umgehen, denn der notwendige Stromnetzausbau braucht Zeit", sagte der Tennet-Manager. Betroffen von den Engpässen seien vor allem Regionen in Deutschland, in denen in den vergangenen Jahren besonders viele neue Solaranlagen installiert worden seien. Als Beispiel nannte Meyerjürgens den Südosten Bayerns. "Da ist die Netz-Situation je nach Wetterlage am angespanntesten." Die Gefahr eines "Blackouts" bestehe dagegen nicht, versicherte der Deutschlandchef von Tennet. Als Blackout bezeichnen Fachleute einen unkontrollierten und großflächigen Stromnetzausfall. "Dieses Risiko sehen wir nicht", sagte Meyerjürgens. Tennet ist der größte Betreiber im deutschen Stromübertragungsnetz. Dem Unternehmen gehören Fernleitungsnetze zwischen Schleswig-Holstein und Bayern. Sie zählen zur als besonders wichtig eingestuften kritischen Infrastruktur in Deutschland.