Weltwirtschaft, DEKRA

Stuttgart - "2023 war bislang ein exzellentes Jahr für DEKRA", sagte Stan Zurkiewicz, CEO und Vorstandsvorsitzender von DEKRA e.V. und DEKRA SE, in seinem vorläufigen Resümee zum Geschäftsjahr.

30.11.2023 - 11:05:00

Trotz moderater Weltwirtschaft: DEKRA rechnet 2023 mit historischem Absatzrekord. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir in diesem Jahr einen Umsatz von über 4 Milliarden Euro erzielen werden. Das ist eine historische Bestmarke für DEKRA, und wir freuen uns sehr darüber." Es wird erwartet, dass alle Service Divisions und Regionen ihr Umsatzergebnis von 2022 deutlich übertreffen werden, wobei einige ein starkes zweistelliges Wachstum erzielen werden.

Nicht nur mit seinen vorläufigen Kennzahlen ist das Unternehmen sehr zufrieden, sondern auch mit dem Fortschritt bei seiner Strategie 2025 - diese trägt erste Früchte. Mit der erfolgreichen Einführung zahlreicher neuer Trainings-, Beratungs-, Test-, Validierungs- und Prüf-Services in den strategischen Wachstumsfeldern Künstliche Intelligenz, Cyber Security, Nachhaltigkeit und Future Mobility hat sich DEKRA als strategischer Partner für diese Themen entlang der gesamten Wertschöpfungskette positioniert.

DEKRA rechnet in den kommenden Jahren mit zweistelligen Zuwachsraten in diesen Bereichen; das Unternehmen hat sich durch seine Arbeit der vergangenen Monate eine sehr gute Ausgangsposition erarbeitet, um überdurchschnittlich von diesem Nachfrageboom zu profitieren und sich an die Spitze der Industrie zu setzen. Die Wachstumsprognosen für die gesamte TIC-Industrie (Testing, Inspection and Certification) liegen bei rund 5 Prozent jährlich.

Künstliche Intelligenz (KI): DEKRA unterstützt Regierungen und Organisationen bei der Entwicklung eines regulatorischen Rahmens

Ein Jahr nach der Markteinführung von Generativen KI-Systemen wie ChatGPT ist unumstritten, dass sie gewaltige transformative Kräfte freisetzen, unsere Produktivität steigern, Leben retten und Ungleichheit verringern können. "Künstliche Intelligenz ist ein echter Game-Changer. Das heißt aber nicht, dass für diese mächtige Technologie keine Spielregeln gelten. Ansonsten könnte sie zur Gefahr für unser Wirtschaftssystem, unsere Gesundheit, oder, im schlimmsten Fall, unseren Frieden werden", erklärte der CEO von DEKRA.

Aufgrund der jahrzehntelangen Erfahrung in der Prüf- und Zertifizierungsbranche und seiner tiefgreifenden Expertise in Technologie und IT, ist das Unternehmen Teil verschiedener Regierungsinitiativen und Gremien, um entsprechende Regeln und Rahmenbedingungen zu formulieren. So hat DEKRA beispielsweise das Deutsche Ministerium für Verkehr und Digitales im Rahmen des G7 Code of Conduct unterstützt. Als komplett unabhängiger und unparteiischer Dritter setzt sich DEKRA nicht für ein spezielles Sprachmodell oder eine spezielle Technologie ein. "Unsere einzige Priorität ist, dass die KI-Revolution sicher verläuft", fügte Stan Zurkiewicz hinzu.

Regierungen und Institutionen weltweit arbeiten an geeigneten Regeln und Regulierungsrahmen für KI - mit unterschiedlichen Prioritäten. Der Vorschlag der EU-Kommission für ein "Gesetz über Künstliche Intelligenz" aus dem Jahr 2021 zielt beispielsweise darauf ab, einheitliche EU-Standards für die Einführung, Bereitstellung und Nutzung von KI-Systemen festzulegen, um die Grundrechte der Menschen vor möglichen negativen Auswirkungen zu schützen. Es legt verschiedene Regeln für unterschiedliche Risikolevels, von unakzeptabel bis minimal, fest. Generell ausgeschlossen sind soziales Scoring, kognitive Verhaltensmanipulation und Echtzeit-Gesichtserkennung; der Entwurf wird derzeit verhandelt.

Die im Oktober 2023 veröffentlichte "Executive Order on Safe, Secure, and Trustworthy Artificial Intelligence", der Vereinigten Staaten von Amerika will Standards für die Sicherheit von KI setzen und Datenschutzbestimmungen anpassen, um durch KI entstehenden Risiken Rechnung zu tragen. Auch Maßnahmen zum Schutz von Gleichberechtigung und Bürgerrechten sind vorgesehen. Die Verordnung baut zudem eine Brücke zur EU-Gesetzgebung.

Ebenfalls im Oktober 2023 haben die G7-Länder Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Großbritannien und die USA den "Code of Conduct" unterzeichnet und sich verpflichtet, bei der Entwicklung von fortgeschrittenen KI-Systemen elf gemeinsam definierten Prinzipien zu folgen. Weitere weltweit relevante Regulierungsinitiativen gibt es in China, Australien, dem Vereinigten Königreich und weiteren Regionen.

Im Bereich der KI-Standardisierung treiben zudem verschiedene Organisationen die Entwicklung von Normen für KI-Systeme voran.

Service-Angebot rund um KI, Cyber Security und Digitalisierung wächst weiter

DEKRA war unter den ersten Unternehmen der TIC-Industrie, die 2023 eine Reihe von Testverfahren für KI-Anwendungen auf den Markt gebracht hat. Weiterhin hat das Unternehmen gemeinsam mit PwC und dem Fonds "Innovationsstarter Hamburg" das Joint Venture CertifAI gegründet, das KI-Produktprüfung und Zertifizierung anbietet.

Das Unternehmen digitalisiert und automatisiert auch seine eigenen Dienstleistungen. Beispielsweise werden bei der Inspektion von engen Räumen jetzt Roboter eingesetzt, um sicherzustellen, dass menschliche Prüfer keinem Risiko ausgesetzt sind. Dank einer strategischen Investition in das Schweizer Unternehmen Spearhead ist DEKRA außerdem in der Lage, aus der Ferne eine erste Einschätzung zum Fahrzeugschaden nach einem Unfall zu geben, indem Sensor- und Telematikdaten sofort erfasst werden.

"Wir arbeiten eng mit Regierungen, Universitäten und führenden Technologie-Unternehmen wie AIShield von Bosch zusammen. Das hilft uns ungemein dabei, sinnvolle Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsleistungen für Künstliche Intelligenz und andere IT-Bereiche, allen voran Cyber Security, anzubieten", erläuterte Stan Zurkiewicz. "Und genau das wollten wir mit unserer Strategie 2025 erreichen. Wir erwarten, dass dieses Geschäftsfeld in den kommenden Jahren überdurchschnittlich wächst, und wir haben die klare Absicht, das Wettbewerbsfeld mit unseren einzigartigen Services weiterhin anzuführen."

Nachhaltigkeit: DEKRA unterstützt COP28-Ziele - Portfolio mit über 500 zugehörigen Services steht

DEKRA nimmt erstmals an der COP28, der jährlichen Klimakonferenz der Vereinten Nationen, teil. Das Unternehmen unterstützt die COP28-Forderung, die Kapazitäten der erneuerbaren Energien bis 2030 zu verdreifachen und die Energieeffizienz im gleichen Zeitraum sektorübergreifend zu verdoppeln.

"Um den Klimawandel zu stoppen, müssen wir mehr tun, und wir müssen es schneller tun. Viele der bei COP28 angestrebten Ziele erfordern komplexe länder- und industrieübergreifende Zusammenarbeit. Und kürzere Innovationszyklen können auch ein höheres Sicherheitsrisiko bedeuten", führte der CEO von DEKRA aus. "Wir unterstützen die zentralen Akteure dabei, das Tempo im Kampf gegen den Klimawandel zu erhöhen, und zwar auf eine sichere Art und Weise. Unsere Kunden können schon heute mehr als 500 Nachhaltigkeits-Services abrufen, zum Beispiel für Klimabilanzen, Lebenszyklus-Analysen, Prüfung von Wasserstoff-Infrastruktur oder Audit- und Beratungsservices zu ESG."

Nationale Entscheidungsträger Europas sind aufgefordert, auch unabhängige akkreditierte Prüfunternehmen für CSRD-Services zuzulassen

In Europa rechnet DEKRA angesichts des Lieferkettengesetzes und der Richtlinie zur unternehmerischen Nachhaltigkeitsberichterstattung der EU (CSRD) mit steigender Nachfrage der entsprechenden Services. Mit Blick auf die CSRD fordert DEKRA die politischen Entscheidungsträger der einzelnen EU-Mitgliedsländer dazu auf, den CSRD-Markt für unabhängige akkreditierte technische Prüfunternehmen wie DEKRA zu öffnen.

Mit dem Inkrafttreten der CSRD werden bis 2026 über 50.000 Unternehmen in Europa verpflichtet sein, Nachhaltigkeitsberichte zu erstellen - fast viermal so viel wie heute. Selbst kleinere Unternehmen, die von der Pflicht zur Erstellung eigener Berichte befreit sind, werden ihren Kunden Daten zuliefern müssen. Diese Daten müssen robust, transparent und überprüfbar sein, da die externe Prüfung der Nachhaltigkeitsberichte unter der CSRD verpflichtend ist. Viele EU-Staaten ziehen derzeit in Betracht, nur Wirtschaftsprüfungsgesellschaften für diese Prüfung zuzulassen.

"Wir sind besorgt, dass eine solche Übertragung der EU-Richtlinie in nationales Recht vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stark benachteiligen würde", erläuterte Stan Zurkiewicz. "Es ist zu hinterfragen, ob klassische Wirtschaftsprüfungsgesellschaften über ausreichend technische Expertise verfügen, um alle erforderlichen Nachhaltigkeitsdaten schnell und effizient zu erfassen. Wenn nicht, würde den Unternehmen ein kosten- und zeitintensiver Audit-Prozess drohen."

Future Mobility: Massive Investitionen von DEKRA zahlen sich aus

Die Testeinrichtungen am DEKRA Lausitzring in Klettwitz, Deutschland, werden weiter mit hohem Tempo erweitert, mit dem Ziel, innerhalb der nächsten zwei Jahre Europas größtes unabhängiges Zentrum für automatisiertes und vernetztes Fahren zu schaffen. In Zusammenarbeit mit Fahrzeugherstellern, Zulieferern und Forschungseinrichtungen können auf den neuen Strecken nun mehr als 80 Prozent aller realen Verkehrsszenarien abgebildet werden. Auf den neuen Strecken kann DEKRA seine Kunden noch besser dabei unterstützen, die Sicherheit ihrer Assistenzsysteme und automatisierten Fahrfunktionen zu testen.

Für Elektrofahrzeuge bietet DEKRA einen hochmodernen Batterietest an, der eine äußerst präzise Messung des Batteriezustands in nur wenigen Minuten ermöglicht. Der Test wurde erst kürzlich mit dem Innovationspreis der deutschen Mobilitätswirtschaft ausgezeichnet.

Ausblick: DEKRA rechnet 2024 mit weiterem Wachstum

DEKRA erwartet 2024 ein volatiles makroökonomisches Umfeld und entsprechend anspruchsvolle Rahmenbedingungen. Das Unternehmen ist dennoch zuversichtlich, auch im kommenden Jahr weiter zu wachsen. Grundlage dafür sind die starke Marktposition von DEKRA in den angestammten Geschäftsfeldern, eine starke Bindung zu den über 500.000 Kunden weltweit und ein vielversprechendes Service-Portfolio für Zukunftstechnologien.

"Wir haben großes Vertrauen in die Qualität unserer Services, in die Menschen, die diese erbringen, und in unsere Strategie. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass DEKRA 2024 weiter wächst und einen Beitrag leisten wird, die Welt sicherer und nachhaltiger zu machen", schloss der CEO von DEKRA.

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