Sparmöglichkeiten für Privatanleger im Überblick
01.07.2021 - 23:15:00"Sparen lohnt sich nicht mehr!" Aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase scheint dies der Tonus in der deutschen Bevölkerung zu sein. Das stimmt allerdings so nicht. Ein Blick in die Vermögensentwicklung zeigt, dass das Privatvermögen seit mehreren Jahren kontinuierlich ansteigt. Zuletzt von 2019 auf 2020 um ca. 7 %, laut Statista. Dabei nutzen die Privatanleger rund 10 % ihres Jahreseinkommens, um Rücklagen zu bilden. Aber welche Sparmöglichkeiten werden dafür genutzt und worauf ist bei der Geldanlage zu achten?
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Das magische Dreieck der Geldanlage
Ein Investment birgt ein gewisses Risiko, verfügt über eine Rentabilität und weist eine Liquidität auf. Diese drei Einflussfaktoren bilden das magische Dreieck der Geldanlage und ermöglichen eine Klassifizierung dieser. Eine maximale Rendite, absolute Sicherheit und sofortiges verfügen über die Geldmittel ist der Traum eines jeden Anlegers. In der Praxis ist dies aber nicht zu erreichen. Die drei Ziele konkurrieren viel mehr miteinander. Aktien besitzen beispielsweise eine hohe Rentabilität und eine schnelle Liquidität, sind aber risikoreich. Staatsanleihen dagegen besitzen ein geringeres Risiko, sind konstant rentabel, aber verfügen über eine schlechte Liquidität. Anhand des magischen Dreiecks können Privatanleger eine Geldanlage zu persönlichen Investmentstrategien einschätzen.
Sparbuch und Tagesgeldkonto: Der Klassiker
Die beliebteste Anlagemöglichkeit ist das Sparbuch beziehungsweise das Tagesgeldkonto. Auch die anhaltende Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank verändert diesen Trend nur marginal. Schnelle Verfügbarkeit und eine hohe Sicherheit machen diese Option für viele interessant. Allerdings lässt sich damit nicht einmal die Inflationsrate von ca. 2 % in Deutschland kompensieren. Neukunden erhalten bei Banken zwar noch für einen gewissen Zeitraum etwas höhere Zinsen, aber gleichzeitig geben die Geldhäuser auch die Strafzinsen der EZB an die Kunden weiter. Aus dem Grund entscheiden sich einige Privatanleger für alternative Anlagenmöglichkeiten.
Fonds als neuer Trend
Investmentfonds sind gesammelte Geldmittel von Investmentgesellschaften, um diese breit gestreut in Wertpapiere und weitere Anlageklassen zu investieren. Mit dieser Option lassen sich monatliche Sparpläne bei einem überschaubaren Risiko umsetzen. Für viele Privatanleger sind Aktien- und Mischfonds beliebte Anlagen. Durch zahlreiche Discountanbieter auf dem Markt können Fonds zu besonders günstigen Konditionen eingekauft werden. Jedoch sind Depot- und weitere fixe Kosten bei der Auswahl zu berücksichtigen. Um passende Fonddiscounts finden zu können, ist daher ein Blick in die Preisliste wichtig. Nicht selten werden neben Grundgebühren im Cent-Bereich auch prozentuale Kosten zum Anlagebetrag fällig.
Über 10 % - Rendite mit P2P-Krediten
Peer-to-Peer-Kredite sind vermittelte Privatkredite an andere Privatpersonen. Diese Anlage benötigt keine Bank als Vermittler, sondern wird von entsprechenden Marktplätzen im Internet angeboten. Allerdings ist diese Geldanlage sehr risikoreich, da nicht sichergestellt werden kann, dass die Geldnehmer den beanspruchten Betrag auch zurückzahlen können. Zudem sitzen viele Anbieter im Ausland, sodass sogenannte Scam-Plattformen das Geld der Privatinvestoren einsammeln und nach kurzer Zeit von der Bildfläche verschwinden. Wird sich allerdings ausreichend und gewissenhaft mit dem Thema beschäftigt, kann auch eine Rentabilität über 10 % erzielt werden. Viele Portfolios von Privatinvestoren bestehen daher mittlerweile auch zu 5 bis 20 % aus P2P-Krediten.
Gutes tun mit Crowdinvesting
Wie der Name dieser Anlage bereits verrät, investiert eine Gruppe von Personen in ein ausgewähltes Projekt. Geldanlagen verzeichnen seit mehreren Jahren einen Trend zu moralisch vertretbaren sowie umweltbewussteren Produkten. Mit Crowdinvesting haben Privatinvestoren die Möglichkeit, ihr Geld in grüne Start-ups zu investieren. Aber auch neue Technologien oder Immobilien sind weitere Optionen für ein Investment in dieser Klasse. Jedoch ist dies mit einem hohen Risiko und geringer Liquidität verbunden. Doch hier lassen sich in Zeiten der Niedrigzinspolitik noch Renditen über 7 % erzielen.