Rund eine Million Menschen sind seit dem Angriff Russlands aus der Ukraine nach Deutschland geflohen.
13.12.2023 - 11:19:07Zugewanderte Ukrainerinnen gut ausgebildet, aber selten erwerbstätig
Trotz eines hohen Bildungsniveaus hat bislang lediglich jede fünfte zugewanderte Person im Haupterwerbsalter eine Arbeit gefunden. Vier von zehn Menschen sind entweder alleinerziehend oder Kinder von Alleinerziehenden. Diese Daten gehen aus vorläufigen Ergebnissen der Wanderungsstatistik und Vorabergebnissen des Mikrozensus hervor, die das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden veröffentlichte.
Die Statistiker bezifferten die Nettozuwanderung aus der Ukraine im Jahr 2022 und im ersten Halbjahr 2023 auf rund 1,0 Millionen Menschen. 61 Prozent dieser Menschen waren den Angaben nach weiblich; zählt man nur die Erwachsenen, waren es sogar 69 Prozent. 15 Prozent aller Frauen waren alleinerziehend, jedes vierte Kind wuchs mit nur einem Elternteil auf. Damit lebten zusammengerechnet 40 Prozent der Menschen aus der Ukraine in Alleinerziehenden-Familien - in der deutschen Gesamtbevölkerung waren es nur acht Prozent.
"Bemerkenswert ist bei den aus der Ukraine eingewanderten Personen der hohe Anteil von akademischen Bildungsabschlüssen", berichteten die Statistiker. In der Haupterwerbsphase zwischen 25 und 59 Jahre hatten 45 Prozent einen akademischen Berufsabschluss - in der Gesamtbevölkerung Deutschlands waren es nur 27 Prozent. Der Anteil der akademisch Gebildeten war bei Frauen (48 Prozent) höher als bei Männern (37 Prozent).
"Trotz des hohen Qualifikationsniveaus war die Erwerbsbeteiligung der seit Anfang 2022 aus der Ukraine Eingewanderten deutlich geringer als in der Gesamtbevölkerung", sagten die Statistiker. In der Haupterwerbsphase waren lediglich 19 Prozent der Eingewanderten aus der Ukraine erwerbstätig. Die Erwerbstätigenquote in der Gesamtbevölkerung war in dieser Altersgruppe mit 85 Prozent mehr als vier Mal so hoch.