PayPal, Geschäftsfeld

PayPal erweitert Geschäftsfeld

24.11.2021 - 09:42:00

Nachdem sich das Unternehmen bereits als fester Bestandteil des Online-Payments etabliert hat, will es Kunden mit einer überarbeiteten App und neuen Funktionen noch mehr bieten.

  •  - Foto: Dona Packert

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  •  - Foto: unsplash.com, ©Christian Wiediger

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  •  - Foto: unsplash.com, ©Jeremy Bezanger

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Neue AGB bringt weitere Vorteile für Privatkunden

Die Änderungen der AGB des Online-Payment-Dienstleisters, die im November wirksam wurden, haben zunächst den E-Commerce getroffen. Denn alle Anbieter, deren Sitz nicht innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums ist, mussten eine Erhöhung der Transaktionskosten hinnehmen.

Die bestanden zuvor aus einem Fixpreis von 0,35 Euro pro Überweisung sowie einer Servicegebühr zwischen 1,49 Prozent und 2,49 Prozent. Seit Inkrafttreten der neuen AGB am 10.11.2021 kommen zusätzliche Kosten obendrauf. So müssen jetzt Unternehmen mit Sitz in Großbritannien 1,29 Prozent, Firmen aus den USA und Kanada 1,99 Prozent und Anbieter aus allen anderen Ländern 2,99 Prozent zusätzliche Kosten tragen.

Für Privatkunden haben die neuen AGB sehr viele positive Neuerungen im Gepäck. Auf eine Funktion warten sie jedoch vergebens: Die Möglichkeit, anonym im Internet bezahlen zu können. Dafür müssen Nutzer weiterhin eine Paysafecard kaufen. Die Prepaid-Karten sind eine der wenigen Möglichkeiten, um Güter und Dienstleistungen online zu beziehen, ohne persönliche Daten preis zu geben. Denn der PayPal-Account muss zwingend mit den Bankdaten und den zugehörigen persönlichen Angaben des Nutzers verknüpft sein.

Dafür wird es in Zukunft möglich sein, das Zahlungsziel zu verlängern. Das wurde bisher für einen Zeitraum von 14 Tagen angeboten und kann schon bald auf 30 Tage erhöht werden.

 

Genaue Nutzungsvoraussetzungen für neues Zahlungsziel noch nicht bekannt

Es ist jedoch davon auszugehen, dass sie in etwa den Nutzungsbedingungen der 14-Tage-Variante entsprechen: Der Nutzer tätigt einen Kauf und bezahlt diesen per PayPal. Das Unternehmen stellt den Betrag sofort zur Verfügung, bucht ihn aber erst 14 Tage beziehungsweise 30 Tage später vom hinterlegten Bankkonto ab. Dabei entstehen dem Kunden weder Gebühren oder Zinsen.

Die Option steht jedoch nicht automatisch zu Verfügung, sondern wird erst nach einer Prüfung der Transaktionsaktivitäten durch den Finanzdienstleister freigeschaltet. Dann kann sie für jede Online-Transaktion genutzt werden, solange der Rechnungsbetrag 15.000 Euro nicht übersteigt. Transaktionen oberhalb dieser Grenze sind ebenfalls möglich, zuvor ist aber eine zusätzliche Prüfung der persönlichen Kundendaten nötig.

Für den Ausgleich des Betrags wird das verknüpfte Bankkonto nach Ablauf der Frist belastet. Kreditkarten oder das eigene PayPal-Guthaben stehen nicht als Zahlungsmittel zur Verfügung.

Modernisierte App als erster Schritt in Richtung Zukunft

Darüber hinaus hat der Online-Payment-Dienstleister nicht nur seine AGB, sondern auch seine App aktualisiert. Mit den neuen Funktionen ist es Usern jetzt beispielsweise möglich, untereinander Chatnachrichten zu verschicken. Hierüber können Empfangsbestätigungen verschickt werden und Kunden können sich für eine Transaktion bedanken.

Mit dem sogenannten „PayPal Generosity Network“ gibt es jetzt zudem eine Funktion, mit der Kunden Spendenkampagnen erstellen und mit anderen Nutzern auf der Welt teilen können. Auch eine Funktion, mit der offline per QR-Code bezahlt werden kann, wurde implementiert.

Das ist aber nur der Anfang. Für die Zukunft hat sich das Unternehmen einiges vorgenommen. Laut CEO Dan Schulman hat man kein geringeres Ziel, als die Kunden „ins nächste digitale Zeitalter“ zu führen. Er möchte, dass seine Services in Zukunft noch einfacher, sicherer und individueller nutzbar sind. Dazu gehört, dass die App die Verwaltung von verschiedenen Finanzdienstleistungen auf einer Plattform vereint und somit vereinfacht.

PayPal bietet Handel mit Kryptowährungen an

Was in den USA und in Großbritannien bereits möglich ist, soll in Zukunft auch für deutsche Nutzer möglich sein: Kryptowährung wie Bitcoin, Bitcoin Cash, Litecoin und Ethereum über die Plattform handeln und halten. Die Währungen können ganz einfach über die App ge- und verkauft sowie mit dem eigenen Guthaben bezahlt werden.

Eine Anmeldung auf stellenweise komplizierten Trading-Plattformen ist damit nicht mehr nötig. Das vereinfacht den Prozess und macht den Handel mit Kryptowährungen für eine breite Masse zugänglich. Das kann ein absoluter Game-Changer sein und sich positiv auf den Wert des Unternehmens auswirken. Gerade jetzt, wo die PayPal-Aktie wieder etwas an Wert verloren hat, ist ein guter Zeitpunkt, um zu investieren.

Weitere Features geplant

Zusätzlich sollen Shopping-Apps wie ein integrierter Browser mit exklusiven Kundenvorteilen und Treueprogrammen zum Einkaufen inspirieren. Beim shoppen über den In-App-Browser ist es Nutzern möglich, Prämien zu verdienen, die wiederum gegen Einkaufsguthaben oder Cashback-Punkte eingetauscht werden können.

Eine weitere geplante Funktion nennt sich „Direct Deposit“: Kunden können ihre Gehaltszahlungen anstatt auf das Bankkonto direkt auf das PayPal-Konto auszahlen lassen. Durch die sogenannte „Direct-Deposit-2-Day-Early-Access“-Funktion erhalten Nutzer ihr Gehalt sogar zwei Tage früher.

Mit „PayPal-Savings“ wird außerdem ein neues Sparkonto in Zusammenarbeit mit der Synchronity-Bank implementiert. Das soll dabei helfen, gesunde Spargewohnheiten zu entwickeln und lockt mit einem Zinssatz von 0,4 Prozent. Der Dienstleister tritt damit in direkte Konkurrenz zu den Girokonten seiner Kunden.

 

Das Unternehmen hat klare Ziele für die Zukunft

Diese Bündelung von Funktionen wird laut Dan Schulman den Nutzern dabei helfen, ihr Finanzleben zu vereinfachen und zentral zu verwalten – eingebettet in das Sicherheitsversprechen, für das der Dienstleister bekannt ist. Denn durch Funktionen wie den Käuferschutz und den Betrug-Rückbuchungsschutz hat es das Unternehmen geschafft, sich als besonders vertrauenswürdiger Anbieter zu etablieren. Die Schutzmechanismen greifen zum Beispiel dann, wenn die Ware nicht ankommen sollte oder nicht mit dem beschriebenen Artikelzustand entspricht.

Seit der Gründung vor 20 Jahren hat es PayPal durch seine innovative Geschäftsstrategie geschafft, zu einem der größten Anbieter im Bereich Online-Payment zu werden. Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen über 400 Millionen Kunden, die in über 200 verschiedenen Märkten aktiv sind. In den letzten 24 Monaten sollen über 1 Billionen Dollar über die Plattform transferiert worden sein (Stand: 18.11.2021).

Nach eigenen Aussagen wird sich die Zahl der Nutzer, die ihre Finanzen über sogenannten „Digital Wallets“ abwickeln, bis zum Jahr 2025 weltweit verdoppeln. Mit der neuen App und den Zusatzfunktionen bringt sich PayPal also bereits in Stellung, um diesen wachsenden Markt zu bedienen und die Marktführerschaft zu übernehmen.

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