Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg ist Befürchtungen entgegengetreten, dass der Ausgang der US-Präsidentenwahl die Zukunft der Nato gefährden könnte.
31.01.2024 - 17:50:07Stoltenberg: USA werden treue Nato-Verbündete bleiben
"Ich bin überzeugt, dass die Vereinigten Staaten unabhängig vom Ausgang der US-Wahlen weiterhin treue NATO-Verbündete sein werden", sagte Stoltenberg in einem am Mittwoch ausgestrahlten Interview mit dem US-Sender CNN während eines Besuchs in Washington. Er war danach gefragt worden, ob ihn eine mögliche Rückkehr des früheren US-Präsidenten Donald Trump ins Weiße Haus mit Blick auf die Zukunft der Nato beunruhige.
"Ich habe vier Jahre lang mit ihm zusammengearbeitet und aufmerksam zugehört", sagte Stoltenberg weiter. Trumps "Hauptkritik bezog sich darauf, dass die Nato-Bündnispartner zu wenig für die Nato ausgeben", sagte er. Diese Botschaft sei von allen Bündnispartnern aufgenommen worden. So hätten sie in den letzten Jahren ihre Verteidigungsausgaben deutlich erhöht. Mehr und mehr Verbündete erfüllten das Ziel für Verteidigungsausgaben von zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP).
Trump, der von 2017 bis 2021 im Weißen Haus regierte, drohte den Verbündeten immer wieder mit dem Rückzug der USA aus dem Bündnis. Der Republikaner will bei den Präsidentenwahlen im November dieses Jahres wieder gewählt werden. Bislang kämpft er bei den parteiinternen Vorwahlen um die Kandidatur seiner Partei. Im laufenden Wahlkampf wirbt Trump damit, eine grundlegende Neubewertung der Nato weiterführen zu wollen.
Stoltenberg hielt sich für mehrere Tage in Washington auf, unter anderem um den Nato-Gipfel vorzubereiten, der im Juli dieses Jahres in der US-Hauptstadt stattfindet. Neben US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und US-Außenminister Antony Blinken traf Stoltenberg auch den republikanischen Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson. Wegen eines innenpolitischen Streits werden im Kongress derzeit weitere US-Hilfen für die Ukraine blockiert. Nach den Terminen in Washington wollte Stoltenberg noch in den US-Bundesstaat Alabama reisen, um den US-Rüstungskonzerns Lockheed Martin zu besuchen./trö/DP/nas