Nach mehreren mutmaßlichen Sabotageakten in der Ostsee wollen die Nato-Verbündeten unter den Anrainerstaaten auf einem Gipfel in Finnland über die Sicherheit in der Region sprechen.
08.01.2025 - 14:54:35Gipfel zur Ostsee-Sicherheit in Helsinki - Scholz mit dabei
Der finnische Staatspräsident Alexander Stubb und Estlands Ministerpräsident Kristen Michal werden die Zusammenkunft der Staats- und Regierungschefs der an die Ostsee grenzenden Nato-Länder am kommenden Dienstag im Präsidentenpalast in Helsinki gemeinsam ausrichten, wie Stubbs Büro mitteilte.
Unter den Teilnehmern sind demnach auch Bundeskanzler Olaf Scholz und Nato-Generalsekretär Mark Rutte. Die EU-Kommission wird von Vizepräsidentin Henna Virkkunen vertreten. Russland ist als einziger der Ostsee-Anrainer nicht dabei.
Kritische Infrastruktur unter Wasser im Fokus
Thema des Gipfels wird den Angaben zufolge die Sicherheit im Ostsee-Raum sein, insbesondere Maßnahmen zur Sicherung der kritischen Unterwasser-Infrastruktur. Im Fokus stehe eine Stärkung der Nato-Präsenz in der Ostsee und die Reaktion auf die Bedrohung durch Russlands Schattenflotte.
Damit reagieren die Anrainer auf eine Reihe von Vorfällen, bei denen Leitungen und Kabel in der Ostsee beschädigt wurden. An Weihnachten waren Schäden an dem Stromkabel Estlink 2 zwischen Finnland und Estland sowie an vier Kommunikationskabeln festgestellt worden, darunter auch eine Verbindung zwischen Helsinki und Rostock, die bereits bei einem vorherigen Vorfall im November durchtrennt worden war.
Der Öltanker "Eagle S" steht unter Verdacht, die Schäden am ersten Weihnachtstag vorsätzlich verursacht zu haben. Das Schiff fuhr unter der Flagge der Cookinseln, gehört nach Einschätzung der EU aber zur russischen Schattenflotte. Damit sind Tanker und andere Frachtschiffe gemeint, die Russland benutzt, um Sanktionen infolge seines Einmarsches in die Ukraine etwa beim Öltransport zu umgehen. Die Ermittlungen dazu laufen.