Nach israelischen Luftangriffen auf Ziele im Nordosten des Libanons hat es am Dienstagmorgen schweren Beschuss aus dem Nachbarland gegeben.
12.03.2024 - 10:51:03Rund 100 Raketen aus dem Libanon Richtung Israel abgefeuert
Die Hisbollah im Libanon erklärte, "mehr als 100" Raketen auf Israel abgefeuert zu haben. Der Miliz zufolge wurden Stützpunkte des Luft- und Raketenabwehrkommandos sowie eine Raketenbasis in den von Israel besetzten Golanhöhen angegriffen. Israelische Medien hatten zuvor unter Berufung auf das Militär berichtet, rund 100 Geschosse seien in Richtung der von Israel besetzten Golanhöhen abgefeuert worden. Berichte über Verletzte oder Schäden gab es zunächst nicht. Viele Geschosse seien abgefangen worden oder auf offenem Gelände eingeschlagen. Die Armee sagte auf Anfrage, sie prüfe die Berichte dazu.
Das israelische Militär teilte am Dienstag aber mit, drei Raketenwerfer im Libanon angegriffen zu haben. Diese seien dazu genutzt worden, am Dienstagmorgen Raketen in Richtung der Golanhöhen zu feuern.
Israels Armee hatte am Montagabend eigenen Angaben zufolge zwei Stellungen der libanesischen Hisbollah in der Bekaa-Ebene attackiert. Es sei erst der zweite Angriff von Israels Militär auf das etwa 100 Kilometer nördlich der Landesgrenze gelegene Gebiet seit Beginn des Gaza-Kriegs gewesen, berichtete die israelische Nachrichtenseite "Ynet" am Montagabend. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, es habe bei den israelischen Angriffen auch Opfer gegeben. Israels Militär teilte mit, die Attacken auf Standorte der "Luftstreitkräfte der Hisbollah" - gemeint sind wohl Kämpfer der Hisbollah, die Drohnen starten - im Nordosten Libanons seien eine Vergeltung für Luftangriffe der Miliz.
Seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober in Israel kommt es fast täglich zu gegenseitigen Angriffen zwischen der mit der Hamas verbündeten Hisbollah und Israel, konzentriert auf die Grenzregion. Israel will erreichen, dass sich die Hisbollah wieder hinter den 30 Kilometer von der Grenze entfernten Litani-Fluss zurückzieht - so wie es eine UN-Resolution aus dem Jahr 2006 vorsieht.