ROUNDUPNach, Flughafen-Beschuss

Nach dem Raketenbeschuss in der Nähe des Flughafens von Tel Aviv hat die israelische Luftwaffe mit massiven Angriffen auf Stellungen der islamistischen Huthi-Miliz im Jemen reagiert.

06.05.2025 - 06:00:04

Israel schlägt gegen Huthi zurück

Dutzende Ziele seien mit etwa 20 Kampfjets angegriffen worden, teilte das Militär mit. Bei einem Angriff auf eine Betonfabrik wurden nach vorläufigen Angaben des von den Huthi kontrollierten Gesundheitsministeriums zwei Menschen getötet und 42 verletzt.

Eine Rakete der Huthi-Miliz war am Sonntag in der Nähe des Tel Aviver Flughafens Ben Gurion in Israel eingeschlagen. Israels Verteidigungsminister Israel Katz drohte danach den Huthi, "siebenfach zurückzuschlagen". Die Huthi selbst kündigten an, den Flugverkehr nach Israel weiter stören zu wollen.

Die angegriffene Infrastruktur der Huthi stelle für die Gruppe eine wichtige Einnahmequelle dar, teilte Israels Armee mit. Der Hafen von Hudaida im Westen des Landes werde etwa für den Transport iranischer Waffen genutzt. Zudem sei eine Betonfabrik östlich der Stadt angegriffen worden, die die Miliz für den Bau militärischer Infrastruktur nutze. Die Angriffe seien eine Reaktion auf die wiederholten Angriffe der jemenitischen Miliz auf israelisches Gebiet mit Raketen und Drohnen.

Israel greift Stellungen der Hisbollah im Libanon an

Die israelischen Streitkräfte griffen nach eigenen Angaben eine Waffenfabrik und ein Waffenlager der schiitischen Hisbollah-Miliz in der Bekaa-Ebene im Osten des Libanons an. Zudem seien Militärstellungen der Hisbollah in Srifa im Süden des Landes attackiert worden, teilten die Streitkräfte mit.

Die Aktivitäten der Hisbollah und die Lagerung von Waffen in diesen Gebieten verstoße gegen die Vereinbarung zwischen Israel und dem Libanon. "Die Streitkräfte werden weiterhin gegen jede Bedrohung des Staates Israel vorgehen und jeden Versuch der Hisbollah, ihre Terrorfähigkeiten wieder herzustellen, unterbinden", hieß es in der Mitteilung.

Eigentlich gilt seit Ende November vergangenen Jahres zwischen der Hisbollah und Israel eine Waffenruhe. Dennoch greift das israelische Militär immer wieder Ziele im Libanon an. Israel, die libanesische Regierung und die Hisbollah werfen sich gegenseitig Verstöße gegen die vereinbarte Waffenruhe vor.

Israels Militär: Zehntausende Reservisten werden einberufen

Angesichts der neuen Strategie der israelischen Regierung für den Krieg gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen versandten die Streitkräfte Zehntausende Einberufungsbefehle an Reservisten. "Die Reservisten sind das Rückgrat der Armee, und wir ehren und schätzen ihren Beitrag", sagte Militärsprecher Effie Defrin. "Die Mobilisierung der Reservisten zu diesem Zeitpunkt ist schwierig und komplex, aber sie wird durchgeführt, um unsere Geiseln zurückzubringen, ein Ergebnis zu erzwingen und den Krieg zu beenden."

Zuvor hatte das Sicherheitskabinett beschlossen, den Gazastreifen zu erobern und auf Dauer besetzt halten. Der neue Ansatz unterscheidet sich deutlich von der bisherigen Strategie, nach der die israelischen Truppen punktuell gegen die Hamas-Kämpfer vorgingen und sich dann wieder zurückzogen. "Wir haben einen strukturierten Plan, wir machen Fortschritte, und wir gehen in eine neue und intensivere Phase der Operation in Gaza über", sagte Militärsprecher Defrin. "Das Ziel der Operation ist die Rückkehr unserer Geiseln und die Zerschlagung des Hamas-Regimes."

Auslöser des Gaza-Kriegs war der Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden. In dem Küstenstreifen sind nach israelischen Angaben noch 24 Geiseln sowie die Leichen von 35 Entführten in der Gewalt von Terrororganisationen.

@ dpa.de