Wadephul, Forderung

Nach dem Alaska-Gipfel von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin hält Außenminister Johann Wadephul an dem Ziel einer Waffenruhe fest.

17.08.2025 - 11:44:03

Wadephul hält an Forderung nach Waffenruhe fest

"Natürlich ist eine allererste Voraussetzung auch für alles Weitere, dass jetzt der Waffenstillstand recht schnell kommt", sagte der CDU-Politiker in den ARD-"Tagesthemen". Ohne einen Waffenstillstand könne man niemandem, insbesondere der überfallenen Ukraine, zumuten, weiter Verhandlungen zu führen und sich auf einen Friedensprozess einzulassen.

Vor dem Gespräch mit Putin hatte Trump auf eine sofortige Waffenruhe gedrungen. Nach dem Gipfel war davon keine Rede mehr. Für die europäischen Verbündeten war dies in den Tagen vor dem Gipfel eines der wichtigsten Anliegen gewesen.

"Sinnlos ist an Gesprächen gar nichts"

Auf die Frage, ob direkte Friedensverhandlungen ohne vorherigen Waffenstillstand, wie Trump sie nun anstrebe, sinnlos seien, sagte Wadephul in der ARD: "Ich glaube, das muss jetzt miteinander einhergehen. Sinnlos ist an Gesprächen gar nichts. Jedes Gespräch, das geführt wird, um diesen Krieg endlich zu einem Ende zu bringen, ist ein gutes Gespräch und ist ein Gespräch, das wir unterstützen."

Trump konzentriere sich jetzt darauf, "eine Gesamteinigung zu finden. Das ist auch eine Möglichkeit", sagte der Außenminister. Entscheidend sei: "keine Einigung über die Ukraine ohne die Ukraine".

"Da muss man schon mal schlucken"

Den Umgang Trumps mit Putin beim Gipfel in Alaska kritisierte Wadephul. Man müsse zur Kenntnis nehmen, dass der russische Präsident über Jahre hinweg einen völkerrechtswidrigen Krieg in der Ukraine führe. Ihn dann "in dieser Art und Weise fast freundschaftlich zu begrüßen, da muss man schon mal schlucken", sagte der CDU-Politiker mit Blick auf die Begrüßung Putins durch Trump am Vorabend in Anchorage.

Es müsse immer klar bleiben, dass Putin "auf der falschen Seite des Rechts und auch der Geschichte steht" und dass die Ukraine und ihr Präsident Wolodymyr Selenskyj die Angegriffenen seien. "Und ich finde, das kann man auch in Äußerlichkeiten deutlicher zum Ausdruck bringen, als Präsident Trump das für richtig gehalten hat", sagte Wadephul.

@ dpa.de