Nach Berichten über Lieferungen taiwanischer Spitzentechnologie an Russland trotz bestehender Sanktionen hat die Regierung in Taipeh weitere Produkte auf eine Verbotsliste gesetzt.
08.02.2024 - 11:04:17Taiwan sanktioniert Hightech-Produkte nach Auftauchen in Russland
77 weitere Güter seien dem Katalog der für Russland und Belarus verbotenen Werkzeugmaschinen beigefügt worden, teilte das Außenministerium am Donnerstag in Taipeh mit. Zahlreiche Staaten haben gegen Moskau Exportbeschränkungen wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine verhängt. 2023 ordnete Taiwan bereits Beschränkungen für eine Vielzahl anderer Maschinen an.
Die Fräs-, Dreh- oder Schleifmaschinen, die Präzisionsarbeiten an unterschiedlichen Materialien durchführen können, hätten Nutzen für militärische und kommerzielle Zwecke, sagte Wirtschaftsministerin Wang Mei-hua. Wichtig für die Exportkontrollen, die am 8. März in Kraft treten sollen, sei gewesen, dass man gesehen habe, dass die Geräte nach Russland geliefert worden seien. Aus dem Außenministerium hieß es, Taiwan sei entschlossen, alle Schlupflöcher für Sanktionen zu stopfen. "Wir werden weiter mit Partnern zusammenarbeiten und halten zur Ukraine", schrieb die Behörde auf der Online-Plattform X (vormals Twitter).
Zuvor hatten mehrere Medien berichtet, dass taiwanische Werkzeugmaschinen die Produkte deutscher, japanischer und schweizerischer Hersteller nach deren Verlassen des russischen Marktes mit Kriegsbeginn ersetzt hätten. Taiwan lieferte die Waren demnach nicht direkt nach Russland. Diese gelangte stattdessen über Händler in der Türkei oder in China, Moskaus wichtigstem Verbündeten, dorthin.