Russische, Besatzung

Nach Angaben der russischen Besatzungsverwaltung sollen durch ukrainischen Beschuss auf ein besetztes Dorf im südlichen Gebiet Cherson 22 Menschen getötet worden sein.

07.06.2024 - 22:14:29

ŽROUNDUP: Russische Besatzung spricht von über 20 getöteten Dorfbewohnern

Der von Russland eingesetzte Verwaltungschef für die Region, Wladimir Saldo, sagte am Freitag, in dem Ort Sadowe sei ein Dorfladen voller Menschen getroffen worden. Außerdem gebe es 15 Verletzte, von denen 5 in kritischem Zustand seien, sagte er der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Einem Post auf Telegram fügte Saldo Fotos bei, die aber keinen genauen Eindruck von dem Ausmaß vermittelten. Anfänglich war von 19 Toten die Rede gewesen.

Unabhängige Bestätigungen für den Vorfall gab es nicht. Sollten die Zahlen stimmen, wäre es in dem mehr als zwei Jahren des russischen Angriffskrieges einer der verhängnisvollsten Treffer der ukrainischen Armee auf das eigene Gebiet unter fremder Herrschaft. Sadowe liegt auf dem südlichen Ufer des Flusses Dnipro kurz vor der Mündung ins Schwarze Meer. Es ist in möglicher Reichweite von Artillerie oder Raketen auf dem ukrainisch kontrollierten Nordufer des Dnipro. Allerdings gab es keine Berichte über Feuergefechte in der Region.

Saldo sprach von Beschuss durch westliche Himars-Mehrfachraketenwerfer. Er behauptete, die ukrainische Armee habe das Dorf ein zweites Mal beschossen, als nach dem ersten Treffer Menschen aus den umliegenden Häusern zu Hilfe geeilt seien. Auf ukrainischer Seite haben Rettungskräfte mehrfach von solchen Doppelschlägen berichtet: Demnach schoss die russische Armee noch einmal auf Ziele, wenn dort schon Helfer zu bergen und zu löschen versuchten.

Bei einem Treffer auf ein Wohnhaus in der besetzten ostukrainischen Großstadt Luhansk wurden nach Angaben der Besetzungsbehörden am Freitag vier Menschen getötet und etwa 40 verletzt. Ukrainische Stellen bestätigten einen Angriff, der aber militärischen Zielen gegolten habe. Mögliche zivile Opfer seien auf den Einsatz der russischen Flugabwehr zurückzuführen.

@ dpa.de