E-Auto-Markt, Strafzölle

München - Weiterhin kaufen weniger Menschen ein E-Auto als politisch gewünscht: Mit 29.708 neu zugelassenen E-Pkw bewegen sich die Zahlen im Mai weiterhin auf einem niedrigen Niveau.

18.06.2024 - 14:00:36

E-Auto-Markt: Strafzölle würden Zulassungszahlen drücken / Zulassungszahlen von E-Autos im Mai liegen deutlich hinter dem Vorjahresmonat. Damit setzt sich auch bei den Fahrzeugen mit reinem Batterieantrieb der allgemeine Trend fort, denn im Mai wurden insgesamt weniger Fahrzeuge zugelassen als in den Monaten April und März. Im Mai des Vorjahres wurden noch 42.780 reine E-Fahrzeuge zugelassen.

Die nun geplanten EU-Strafzölle auf Elektroautos aus China und die damit einhergehenden steigenden Preise dieser Modelle werden voraussichtlich auch die Zulassungszahlen weiter drücken. In den vergangenen Monaten stammten in Deutschland etwa zehn Prozent der neu zugelassenen reinen Elektroautos von chinesischen Herstellern, im Mai 2024 sind es sogar 14,4 Prozent. Aber nicht nur die chinesischen Hersteller wären betroffen. Auch Fahrzeuge deutscher Hersteller für den heimischen Markt werden in China produziert. Der ADAC lehnt die geplanten EU-Strafzölle auf Elektroautos aus China gerade auch mit dem Blick auf die dringend notwendige Verkehrswende und das politische Ziel von 15 Millionen E-Fahrzeugen bis 2030 ab.

Strafzölle könnten den Wettbewerb verzerren und die Innovationskraft der gesamten Branche zum Nachteil der Verbraucher beeinträchtigen, sagt ADAC Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand: "Für den Hochlauf der Elektromobilität ist eine große Angebotsvielfalt auf dem Automobilmarkt, unabhängig von der Herkunft, wichtig. Strafzölle könnten dagegen dafür sorgen, dass einige Modelle vom Markt verschwinden." Darüber hinaus sieht der ADAC die Gefahr eines Handelskrieges, der am Ende die deutschen Verbraucher hart treffen könnte. Hillebrand: "Höhere Preise für Fahrzeuge werden die Kaufentscheidungen beeinflussen und den Umstieg auf umweltfreundliche Elektromobilität erschweren. Auch die inländische Industrie, die einen Großteil ihres Umsatzes bereits in China macht, würde unter einem Handelskrieg leiden, was im Endeffekt ebenfalls zu Lasten der Verbraucher ginge." Der ADAC appelliert deshalb an die EU und China, alternative Lösungen zu finden, die nicht auf Kosten der Verbraucher gehen.

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