Langenfeld - Von Vermögenssicherung über Nachfolgeregelung bis hin zum Gemeinwohl – die Gründung einer Stiftungsholding kann strategisch viele Vorteile bringen.
12.05.2025 - 09:09:32Wann lohnt sich die Umwandlung in eine Stiftungsholding? Experte klärt auf. Doch nicht jede Firma profitiert davon. Wer über diesen Schritt nachdenkt, sollte genau prüfen, ob Struktur, Werte und Ziele zum Modell passen. "Eine Stiftung kann Steuervorteile bringen und das Unternehmen unabhängig von Erbstreitigkeiten machen – aber sie erfordert klare Visionen und langfristiges Denken", sagt Sascha Drache, ein renommierter Stiftungsexperte und Buchautor. In diesem Beitrag verrät er, welche Voraussetzungen von Unternehmensseite aus erfüllt sein müssen, damit sich eine Umwandlung für sie lohnt.
Vorteile einer Stiftungsholding
Die Diskussion um Stiftungsholdings nimmt besonders im deutschen Mittelstand zu. Viele Unternehmer stehen irgendwann vor der Frage, wie sie ihre Unternehmensnachfolge optimal regeln können. Häufig fällt dabei die Wahl auf eine GmbH-Holding – vor allem aus Gründen der Gewohnheit. Die Stiftungsholding dagegen bleibt häufig unberücksichtigt, obwohl gerade sie unter bestimmten Umständen deutlich attraktiver sein könnte.
Doch was genau verbirgt sich hinter einer Stiftungsholding? Vereinfacht gesagt handelt es sich um eine nicht operativ tätige Dachgesellschaft, die Beteiligungen an Tochterunternehmen hält. Eine Stiftungsholding besitzt jedoch eine wesentliche Besonderheit: Anders als klassische GmbH- oder Aktiengesellschaften hat sie keine Gesellschafter, Eigentümer oder Aktionäre. Sie gehört sich selbst. Das bedeutet, dass das einmal eingebrachte Vermögen nicht mehr zurückfließt, sondern dauerhaft zur Verwirklichung eines zuvor definierten Zwecks verwendet wird.
Steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten einer Stiftungsholding
Diese Eigenständigkeit verleiht der Stiftungsholding eine enorme Stabilität, die besonders im Bereich der Vermögenssicherung und Unternehmensnachfolge ihre Stärken ausspielt. Persönliche Risiken wie Scheidung, Insolvenz oder Tod eines Unternehmers haben keinerlei Auswirkungen auf das Vermögen der Stiftung. Diese bleibt völlig unabhängig von den finanziellen Verhältnissen ihrer Gründer oder deren Erben.
Ein weiterer bedeutender Vorteil liegt im Bereich der steuerlichen Gestaltungsmöglichkeiten. Im Gegensatz zur GmbH-Holding, die neben Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag grundsätzlich auch Gewerbesteuer entrichtet, entfällt diese bei einer vermögensverwaltenden Stiftungsholding fast vollständig. Weiterhin profitieren Stiftungsholdings von einer extrem niedrigen Besteuerung von Dividenden und Beteiligungsverkäufen. Gemäß §8b des Körperschaftsteuergesetzes unterliegen nur fünf Prozent der Ausschüttungen aus Beteiligungen überhaupt der Besteuerung. Die effektive Steuerbelastung liegt so nur bei rund 0,79 Prozent – ein im Vergleich zur GmbH-Holding enorm günstiger Wert.
Ein kleines Rechenbeispiel: Nehmen wir an, eine Holding verkauft eine Immobilie nach einer Haltefrist von zehn Jahren mit einem Gewinn von 450.000 Euro. Während eine GmbH-Holding auf diesen Gewinn rund 135.000 Euro Steuern zahlen muss, verbleibt der Erlös in der Stiftungsholding komplett steuerfrei. Dieses Beispiel ist keine theoretische Konstruktion, sondern ein reales Szenario, das Unternehmern in Deutschland signifikante finanzielle Vorteile bringen könnte.
Eine große Flexibilität in der Vermögensgestaltung
Neben dem steuerlichen Aspekt punktet die Stiftungsholding auch durch Flexibilität in der Vermögensgestaltung. Ausschüttungen können gezielt und steuergünstig an Begünstigte erfolgen – beispielsweise an Familienmitglieder, die gar keine Gesellschafterstellung innehaben. Es ist durchaus möglich und üblich, steuerfreie Beträge gezielt an minderjährige Familienangehörige auszuschütten, was in einer GmbH-Holding schlicht unmöglich wäre.
Ein weiteres wichtiges Argument betrifft die Nachfolgeregelung. Familienunternehmen stehen oft vor der Herausforderung, Streitigkeiten zwischen potenziellen Erben zu vermeiden. Eine Stiftungsholding bietet hier eine elegante Lösung, weil sie dauerhaft unabhängig von familiären Beziehungen existiert. Konflikte, wie sie häufig bei Testamentseröffnungen auftreten, können so vermieden werden. Familien, die ihre Nachfolge regeln wollen, ohne dass Emotionen oder unterschiedliche Interessen das Unternehmen gefährden, finden in der Stiftungsholding die beste Möglichkeit dazu.
Für wen ist die Stiftungsholding geeignet?
Doch trotz dieser klaren Vorzüge ist die Stiftungsholding keineswegs ein universelles Instrument für jeden Unternehmer. Die Stiftungsholding verlangt vor allem langfristiges Denken, klare und stabile Werte sowie eine hohe Bereitschaft, Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen. Wer hingegen schnelle Gewinne sucht oder kurzfristig denkt, sei mit einer klassischen GmbH-Holding möglicherweise besser beraten.
Auch die notwendige Vermögensbasis sei ein entscheidender Faktor. Stiftungsholdings sind aufgrund ihrer besonderen Struktur administrativ aufwändiger als eine GmbH-Holding und setzen daher ein ausreichendes Vermögen voraus. Ohne ausreichende Kapitalbasis kann sich der Mehraufwand schlicht nicht lohnen. Die Stiftungsholding ist ideal für mittelständische Unternehmen mit starkem Vermögen, die dieses über Generationen hinweg bewahren möchten.
Hinzu kommt die Unumkehrbarkeit der Entscheidung. Das eingebrachte Vermögen bleibt dauerhaft Eigentum der Stiftung, Rückübertragungen oder schnelle Umstrukturierungen sind nicht mehr möglich. Das sollte jedem Unternehmer bewusst sein, bevor er diesen Weg einschlägt. Daher empfiehlt sich eine gründliche Vorprüfung und umfassende Beratung, bevor ein Unternehmen die Umwandlung vollzieht. Unternehmer, die bereit sind, diesen langfristigen Weg einzuschlagen, werden mit einer Stiftungsholding ein Instrument an die Hand bekommen, das ihresgleichen sucht. Wer Vermögen nachhaltig sichern, Konflikte in der Nachfolge vermeiden und dabei auch steuerlich optimieren möchte, kommt an der Stiftungsholding heute kaum noch vorbei.
Expertenvita Sascha Drache:
Sascha Drache ist Experte für das Stiftungswesen und bekannt als Stiftungspapst - jede zweite Stiftungsgründung in Deutschland wird von ihm beraten. Drache ist Buchautor, gefragter Redner und der perfekte Ansprechpartner, wenn es um Vermögensstrukturen für reiche Menschen geht. Mehr Informationen dazu unter: https://www.stiftung.de
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