Langenfeld - Familienstiftungen gelten seit Jahrzehnten als ein bewährtes Mittel zur Vermögenssicherung und Nachfolgeplanung.
04.02.2025 - 12:28:42Sascha Drache: Warum Familienstiftungen den Unternehmensverkauf neu definieren. In Zeiten wachsender wirtschaftlicher Unsicherheiten haben sie jedoch an neuer Bedeutung gewonnen – besonders bei Unternehmensverkäufen. Sie schaffen die Grundlage, um Werte langfristig zu sichern und wirtschaftliche Nachhaltigkeit zu fördern. Warum Familienstiftungen die Art und Weise verändern, wie Unternehmensverkäufe umgesetzt werden, erfahren Sie hier.
Viele Familienunternehmen stehen irgendwann vor der Frage, wie sie ihre Nachfolge regeln oder ob ein Verkauf notwendig wird. Diese Entscheidung ist selten einfach, denn sie berührt meist nicht nur finanzielle, sondern auch emotionale und ideologische Aspekte. In diesem Zusammenhang können Familienstiftungen eine mögliche Lösung bieten, um unterschiedliche Interessen auszubalancieren – und gleichzeitig sowohl familiäre als auch wirtschaftliche Ziele zu wahren. „Anders als bei Kapitalgesellschaften gibt es bei einer Familienstiftung keine Gesellschafter oder Aktionäre“, erklärt Stiftungsexperte Sascha Drache. „Stattdessen orientiert sich alles am Willen des Stifters, der in der Satzung festgelegt ist. Das garantiert nicht nur die Unabhängigkeit von einzelnen Familienmitgliedern, sondern stellt auch sicher, dass sowohl das Familienvermögen als auch die Unternehmensinteressen langfristig geschützt sind.“
„Im Kontext eines Unternehmensverkaufs erweist sich die Familienstiftung als strategisches Instrument von besonderer Relevanz“, fährt der Experte für Stiftungsrecht fort. „Nicht nur kombiniert sie professionelle Vermögensverwaltung mit steuerlicher Optimierung, sie ermöglicht auch flexible Transaktionsstrukturen bei gleichzeitiger Wahrung der Familieninteressen. Damit schafft sie einen stabilen Rahmen für komplexe Entscheidungsprozesse und strategische Unternehmenstransaktionen.“ Sascha Drache, auch bekannt als der deutsche „Stiftungspapst“, gilt seit vielen Jahren als führender Experte im deutschen Stiftungsrecht. Mit seiner spezialisierten Beratung in Sachen Stiftungsgründung richtet er sich vor allem an den Mittelstand. Dabei begleitet er seine Klienten durch den gesamten Gründungsprozess, um sicherzustellen, dass ihre Stiftungen auf einem soliden Fundament basieren, sodass der Aufbau und der Schutz des Vermögens langfristig gesichert sind.
Herausforderungen beim Verkauf eines Familienunternehmens
Der Verkauf eines Familienunternehmens stellt die Beteiligten in aller Regel vor eine Vielzahl an Herausforderungen, die weit über rein wirtschaftliche Aspekte hinausgehen. Nicht nur wird die Entscheidungsfindung oft durch sich ändernde familiäre, politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen erschwert – hinzu kommt, dass die meisten Unternehmer es als kaum möglich empfinden, eine so weitreichende Entscheidung einmalig und endgültig zu treffen. Besonders gravierend sind die steuerlichen Konsequenzen: Bei einem Verkauf durch eine Privatperson fällt eine Abgeltungssteuer von 25 Prozent zuzüglich eines Solidaritätszuschlags von 1,25 Prozent an. Diese Belastung wird bei größeren Transaktionen besonders deutlich. So entstehen bei einem Verkaufserlös von einer Million Euro beispielsweise Steuerzahlungen in Höhe von 262.500 Euro.
„Die finanziellen Fragen und steuerlichen Aspekte sind allerdings nur ein Teil der Problematik“, sagt Sascha Drache. „Hinzu kommen weitere Herausforderungen – so etwa die emotionale Dimension des Verkaufs.“ Familienunternehmen sind für die meisten Beteiligten nicht nur ein Vermögenswert, sondern stehen für Tradition und Identität, die häufig über Generationen hinweg aufgebaut wurden. Der Abschied von dieser Geschichte fällt schwer, insbesondere wenn er mit der Verantwortung gegenüber langjährigen Mitarbeitern einhergeht. Gleichzeitig können innerhalb der Familie Interessenkonflikte entstehen: Während einige Mitglieder den Verkauf als wirtschaftlich sinnvoll betrachten, sehen andere Beteiligte darin möglicherweise einen Verrat an den familiären Werten. Diese Spannungen erschweren nicht nur die Entscheidungsfindung, sondern können im schlimmsten Fall sogar zu langfristigen familiären Zerwürfnissen führen.
Die Nachhaltigkeit der Unternehmensentwicklung muss ebenfalls berücksichtigt werden. Ein Verkauf kann die langfristige Strategie des Unternehmens grundlegend verändern. So birgt er etwa die Gefahr, dass die Unternehmenskultur, bewährte Geschäftsbeziehungen oder der Unternehmensstandort gefährdet werden. Gleichzeitig spielt die zeitliche Dimension eine entscheidende Rolle. Die Verkaufsentscheidung muss einerseits gut überlegt sein, andererseits können sich Marktbedingungen und Chancen schnell ändern. All diese Faktoren verdeutlichen, wie komplex die Prozesse beim Unternehmensverkauf sind – eine Balance zwischen gründlicher Analyse und zeitnaher Entscheidungsfindung, die ein professionelles Management des Verkaufsprozesses erforderlich macht.
So verändern Familienstiftungen den Verkaufsprozess
Eine Familienstiftung bietet durch ihre flexiblen Strukturen und weitreichenden Gestaltungsmöglichkeiten eine revolutionäre Alternative zu klassischen Ansätzen beim Unternehmensverkauf. Ihre Satzung spielt dabei eine entscheidende Rolle, da sie den Stifterwillen dokumentiert, der klare Leitlinien für den Umgang mit stiftungsverbundenen Unternehmen vorgibt. Durch explizite Regelungen können Verkäufe stark eingeschränkt oder gänzlich untersagt werden, um das Unternehmen langfristig in Familienhand zu halten. Besonders innovativ ist die Möglichkeit, ein Verkaufsverbot als unveränderlich zu deklarieren, wodurch auch zukünftige Entscheidungsträger diese Vorgaben nicht außer Kraft setzen können. Gleichzeitig erlaubt die Satzung, Verkäufe nur als letztes Mittel zuzulassen, wenn alle Alternativen ausgeschöpft sind. So wird sichergestellt, dass der Unternehmensverkauf stets im Einklang mit den ursprünglichen Stiftungszielen erfolgt.
„Darüber hinaus ermöglichen Familienstiftungen eine Demokratisierung der Entscheidungsprozesse“, sagt Sascha Drache. „Mehrere Gremien wie Vorstände und Beiräte können in die Beschlüsse eingebunden werden, um zu verhindern, dass Einzelpersonen voreilige Entscheidungen treffen.“ Für strategisch motivierte Verkäufe eröffnen Familienstiftungen zudem innovative Optionen wie Teilverkäufe, bei denen Kapital freigesetzt wird, ohne die Kontrolle über das Unternehmen aufzugeben. Auch die Möglichkeit einer stufenweisen Veräußerung, bei der Unternehmensanteile in Etappen verkauft werden, erlaubt es, einerseits den Unternehmenswert zu steigern und andererseits die Transaktion zu kontrollieren.
Die größte Stärke der Familienstiftung liegt jedoch in ihrer Flexibilität, sich an dynamische Marktbedingungen anzupassen. Exit-Strategien können so gestaltet werden, dass Transaktionen nicht übereilt, sondern im bestmöglichen Moment stattfinden. Auf diese Art und Weise schaffen Familienstiftungen einen sicheren Rahmen, der sowohl den Interessen der Familie als auch den Anforderungen des Marktes gerecht wird – und damit neue Maßstäbe in der Gestaltung von Unternehmensverkäufen setzt.
Fazit
Familienstiftungen überzeugen durch ihre Kombination aus Stabilität und Flexibilität, die besonders in unsicheren Zeiten von unschätzbarem Wert ist. Sie ermöglichen es Unternehmern, ihre wirtschaftlichen Ziele zu erreichen – und gleichzeitig die Werte und Traditionen ihrer Familie zu bewahren. Durch maßgeschneiderte Verkaufsstrategien können Unternehmer Kapital freisetzen, ohne die Kontrolle über ihr Unternehmen gänzlich aufzugeben, was Familienstiftungen zu einem unverzichtbaren Werkzeug für eine generationenübergreifende Unternehmensführung macht. Letztendlich sind Familienstiftungen mehr als nur ein rechtliches Konstrukt – sie sind ein Ausdruck von Verantwortung und Weitsicht. Für Familienunternehmen, die effizient zwischen Tradition und Fortschritt balancieren möchten, bieten sie daher die ideale Grundlage, um den Herausforderungen der Zukunft mit Zuversicht zu begegnen.
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