Derbe, TV-Debatte

Im Rennen der republikanischen US-Präsidentschaftsbewerber rückt neben Ex-Präsident Donald Trump zunehmend die frühere UN-Botschafterin Nikki Haley ins Rampenlicht.

07.12.2023 - 06:16:09

Derbe TV-Debatte der US-Republikaner mit einer Hauptfigur

Bei der vierten TV-Debatte der republikanischen Präsidentenanwärter am Mittwochabend (Ortszeit) in Tuscaloosa im US-Bundesstaat Alabama stand die 51-Jährige angesichts ihrer jüngsten Umfrage-Erfolge klar im Mittelpunkt und war Ziel der meisten verbalen Attacken. Trump, der in Umfragen gegenüber seinen parteiinternen Konkurrenten scheinbar uneinholbar vorne liegt, blieb der Runde erneut fern - und spielte dort weit weniger eine Rolle als die einzige Frau im Rennen.

Diesmal standen lediglich vier Anwärter auf der Fernseh-Bühne. Neben Haley waren dabei: Floridas Gouverneur Ron DeSantis, der Unternehmer Vivek Ramaswamy und der frühere Gouverneur von New Jersey, Chris Christie. Mehrere andere Bewerber sind angesichts magerer eigener Aussichten bereits aus dem Rennen ausgestiegen. Trump führt das republikanische Bewerberfeld derzeit unangefochten an und liegt etwa 45 Prozentpunkte vor DeSantis und Haley. Ramaswamy und Christie rangieren im einstelligen Bereich.

DeSantis knöpfte sich Haley ein ums andere Mal vor. Er warf ihr unter anderem vor, dass sie unter der Fuchtel von fragwürdigen reichen Spendern stehe. Der 45-Jährige griff Haley auch für politische Positionen aus der Vergangenheit an und beschuldigte sie unter anderem, als Gouverneurin chinesische Investoren in ihrem Bundesstaat hofiert zu haben.

Einmal mehr tat sich aber vor allem Ramaswamy mit besonders derben Attacken gegen Haley hervor. Er warf seiner Parteikollegin mehrfach vor, korrupt zu sein und behauptete, sie habe durch Anbiederei an Konzerne und Millionäre ein Vermögen angehäuft. An einer Stelle hielt der 38-Jährige dabei etwas ungelenk einen Zettel hoch. Darauf selbstgekritzelt in Großbuchstaben die Formel: "Nikki korrupt". Er beschimpfte Haley als "faschistischer" als das "Regime" des amtierenden Präsidenten Joe Biden und stichelte, sie wolle Truppen in ukrainische Provinzen schicken, deren Namen sie nicht mal kenne.

@ dpa.de