Krisenmodus, Handwerk

Hannover - Viele Handwerksbetriebe haben ein großes Problem: Ihnen fehlen die Fachkräfte.

28.08.2024 - 11:00:00

Krisenmodus im Handwerk - Experte gibt 5 Tipps, wie Betriebe die Personalnot endlich bekämpfen. Die Ausbildung allein reicht nicht aus, um die Lücken zu füllen und die wirtschaftlichen Aussichten für 2024 sind ebenfalls düster. Seit der Corona-Pandemie kämpfen die Betriebe mit massiven Schwierigkeiten, und ein Aufschwung ist nicht in Sicht. Die Personalnot spitzt sich weiter zu und bedroht die Existenz vieler Unternehmen.

Dabei betrifft dieses Problem Handwerksunternehmen in ganz Deutschland - und alle klagen über dieselben Probleme. Zwar ergreifen viele schon einzelne Maßnahmen wie beispielsweise Prämien oder Speed-Dating-Events. Das ist ein Anfang, reicht aber nicht aus. Es braucht umfassendere Strategien, um junge Menschen für das Handwerk zu begeistern und langfristig zu binden. Welche Maßnahmen wirklich helfen und wie Sie Ihren Betrieb für die Zukunft rüsten können, wird in diesem Beitrag beleuchtet.

Die Bedeutung von Auszubildenden für den Personalnotstand

Das Handwerk hat in den letzten Jahren massiv an Attraktivität eingebüßt. Das merkt man unter anderem daran, dass es vielen Handwerksbetrieben nicht mehr gelingt, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. Ohne Nachwuchskräfte lässt sich der Personalnotstand allerdings nicht dauerhaft beheben. Deshalb sollten Betriebe verschiedene Maßnahmen ergreifen, um für potenzielle Lehrlinge Anreize zu schaffen.

Dazu gehört die Möglichkeit zur beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung. Heranwachsenden ist es heutzutage sehr wichtig, sich auch im Beruf zu verwirklichen; deshalb sollten Betriebe entsprechende Angebote schaffen. Darüber hinaus sind digitale Tools für die junge Generation aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Handwerksunternehmen müssen deshalb die Digitalisierung im eigenen Betrieb vorantreiben, um nicht als altbacken, überholt und damit uninteressant abgestempelt zu werden. Nicht zuletzt spielen die Umgangsformen im Betrieb eine wichtige Rolle. Viele Handwerksunternehmen haben Auszubildende früher bewusst schikaniert und ihnen ausschließlich unliebsame Aufgaben zugeteilt. Heute muss sich das niemand mehr gefallen lassen, denn die Auswahl an Ausbildungsbetrieben ist groß.

5 Maßnahmen, um Fachkräfte als Mitarbeiter zu gewinnen

Die effektivste Methode beim Personal-Recruiting sind Empfehlungen der aktuellen Mitarbeiter. Wie bringt man die eigenen Angestellten jedoch dazu, sich positiv über ihren Arbeitgeber zu äußern? Die Antwort ist recht simpel, denn Angestellte müssen wertgeschätzt und zufriedengestellt werden. Ein wertschätzender Umgang sowie regelmäßige Feedbackgespräche und Mitarbeiterbefragungen sind daher die ersten beiden Maßnahmen, um für mehr Zufriedenheit bei den Mitarbeitern zu sorgen.

Darüber hinaus wünschen sich Angestellte Weiterbildungsmöglichkeiten. Handwerksunternehmen, die diesbezüglich interessante Angebote machen, können sich dadurch als besonders attraktiver Arbeitgeber positionieren. Klar strukturierte Arbeitsprozesse fördern ebenfalls die Mitarbeiterzufriedenheit, weil Strukturen Sicherheit geben. Die letzte empfehlenswerte Maßnahme bezieht sich auf attraktive Gehälter. Bei Fachkräften mit entsprechender Erfahrung liegt ein solches Bruttogehalt bei etwa 4.500 Euro im Monat.

Sichtbarkeit als Grundvoraussetzung für sämtliche Bemühungen

Damit potenzielle Mitarbeiter von den Anreizen erfahren, die ein Handwerksbetrieb bietet, muss dieser seine Sichtbarkeit erhöhen. Dabei trägt eine durchdachte Social-Media-Präsenz dazu bei, dass ein Unternehmen als modern und innovativ wahrgenommen wird. Insbesondere die Videoplattform TikTok hat sich hierfür als vielversprechend herausgestellt. Jedes Handwerksunternehmen, dem es gelingt, dort positive Aufmerksamkeit zu erzeugen, sorgt dafür, dass sowohl das eigene Image als auch der Ruf der gesamten Handwerksbranche steigt.

Der Personalnot kann also langfristig durchaus effektiv bekämpft werden - von alleine wird sich das Problem allerdings nicht lösen. Handwerksbetriebe müssen stattdessen Zeit und Geld investieren, um Fachkräfte und Heranwachsende von sich zu überzeugen.

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