Insolvenzen, Deutschland

Fast 24.000 Firmen haben 2025 Insolvenz angemeldet.

08.12.2025 - 11:00:22

Firmenpleiten in Deutschland auf höchstem Stand seit 2014. Warum ausgerechnet der Mittelstand unter massivem Druck steht – und was Experten für das nächste Jahr erwarten.

  • Die Firmenpleiten in Deutschland haben auch im laufenden Jahr zugenommen. (Symbolbild) - Foto: Bernd Weißbrod/dpa

    Bernd Weißbrod/dpa

  • Kleinstunternehmen mit bis zu zehn Beschäftigten machen erneut den größten Anteil der Unternehmensinsolvenzen aus, es gab aber auch 140 Großinsolvenzen im laufenden Jahr. (Symbolbild) - Foto: Bernd Weißbrod/dpa

    Bernd Weißbrod/dpa

Die Firmenpleiten in Deutschland haben auch im laufenden Jahr zugenommen. (Symbolbild) - Foto: Bernd Weißbrod/dpaKleinstunternehmen mit bis zu zehn Beschäftigten machen erneut den größten Anteil der Unternehmensinsolvenzen aus, es gab aber auch 140 Großinsolvenzen im laufenden Jahr. (Symbolbild) - Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Die konjunkturelle Dauerkrise hat die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland auf den höchsten Stand seit 2014 getrieben. 23.900 Unternehmen werden nach Hochrechnungen der Wirtschaftsauskunftei Creditreform bis zum Ende des laufenden Jahres Insolvenz angemeldet haben. Das wären über acht Prozent mehr als im Vorjahr. Im Jahr 2014 hatten nach amtlichen Angaben fast 24.100 Unternehmen hierzulande aufgegeben.

«Viele Betriebe sind hoch verschuldet, kommen schwer an neue Kredite
und kämpfen mit strukturellen Belastungen wie Energiepreisen
oder Regulierung», erläutert der Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung, Patrik-Ludwig Hantzsch, die aktuelle Entwicklung. «Das setzt vor allem den Mittelstand unter massiven Druck und bricht auch vielen Betrieben das Genick.»

Trendwende 2026? 

Ein kleiner Lichtblick: Die Unternehmensinsolvenzen gehen im laufenden Jahr nicht mehr so rasant nach oben wie in den Jahren zuvor. Nachdem die staatlichen Hilfen der Corona-Pandemie ausgelaufen waren, die vielen Betrieben das Überleben gesichert hatten, waren die Zahlen 2023 und 2024 sprunghaft um jeweils fast ein Viertel angestiegen.

Viele Ökonomen rechnen damit, dass die staatlichen Milliardeninvestitionen in Infrastruktur wie Straßen und Schienen sowie in Verteidigung 2026 das Wirtschaftswachstum ankurbeln werden. 

Das könnte nach Einschätzung von Creditreform den Anstieg der Insolvenzen bremsen. Dennoch seien zusätzliche strukturelle Maßnahmen nötig, etwa eine Entlastung bei den Stromkosten. «Unter dem Strich gehen wir nach derzeitiger Prognose nicht davon aus, dass die Insolvenzzahlen 2026 stagnieren oder gar zurückgehen werden», sagt Hantzsch.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Keine Trendwende bei Firmenpleiten in Deutschland in Sicht. Auch staatliche Milliardeninvestitionen dürften einen weiteren Anstieg der Pleitezahlen nicht verhindern. Vom Autozulieferer bis zum Schuhhändler: In Deutschland geben wieder mehr Unternehmen auf. (Wirtschaft, 08.12.2025 - 11:30) weiterlesen...

Allianz Trade / Einzelhandel: Insolvenzen in Deutschland steigen weiter ... Einzelhandel: Insolvenzen in Deutschland steigen weiter an - Dynamik lässt allmählich nach Hamburg -- Insolvenzen im deutschen Einzelhandel steigen weiter an und liegen aktuell nur noch knapp unter dem Negativrekord vor 9 Jahren - Dynamik lässt nach: Insolvenzen steigen mit leicht verbesserten wirtschaftlichen Aussichten weniger stark als noch vor einem Jahr - Weitere Konsolidierung wahrscheinlich; nicht alle können die hohen Investitionen in digitale Transformation und KI-gestützte Einzelhandelsstrategien stemmenDie Insolvenzen im deutschen Einzelhandel steigen weiter an und schrammten zuletzt nur knapp am 9-Jahres-Hoch vorbei: In den zwölf Monaten zwischen August 2024 und August 2025 verzeichnete der deutsche Einzelhandel 2.490 Insolvenzen und blieb so nur knapp unter dem Negativrekord von 2.520 Insolvenzen zwischen Oktober 2015 und Oktober 2016. (Boerse, 04.12.2025 - 08:11) weiterlesen...

Krise im Einzelhandel: Zahl der Insolvenzen steigt. Experten erwarten eine weitere Zunahme - erkennen aber auch positive Signale. Die Insolvenzwelle reißt nicht ab, der Einzelhandel ist besonders betroffen. (Wirtschaft, 04.12.2025 - 04:00) weiterlesen...