EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich nach ihrem jüngsten Gespräch mit US-Präsident Donald Trump vorsichtig optimistisch zu den Aussichten auf eine Beilegung des Zollkonflikts geäußert.
09.07.2025 - 11:56:10Deal im Zollstreit? Von der Leyen lobt Austausch mit Trump
"Anfang dieser Woche hatte ich einen guten Austausch mit Präsident Trump, um die Dinge voranzubringen", sagte sie im Europäischen Parlament. "Wir suchen nach einem verlässlichen Rahmen, auf dessen Grundlage wir unseren gemeinsamen Handel weiter ausbauen können."
Zugleich machte von der Leyen deutlich, dass die EU auch auf die Option einer weiteren Eskalation dem Handelsstreit vorbereitet ist und sie es vorzieht, lieber keinen Deal zu haben als einen schlechten.
Das Ausmaß und der Umfang der von Trump seit Februar angekündigtem Zölle sei beispiellos und betreffe 70 Prozent des gesamten Handelsvolumens der EU mit den USA, sagte sie. "Unsere Linie muss ganz klar sein: Wir werden standhaft bleiben." Man bereite sich auf alle Szenarien vor.
Trump: Wahrscheinlich zwei Tage von Einigung entfernt
Trump war zuvor am Montag von einem Journalisten gefragt worden, ob er optimistisch sei, einen möglichen Deal mit der Europäischen Union zu erreichen. Er hatte geantwortet, man sei wahrscheinlich zwei Tage von einer Einigung entfernt. Trump betonte dabei, dass Ursula von der Leyen und "die gesamte Gruppe" die USA mittlerweile gut behandelten. "Es ist wie eine neue Welt. (...) Sie gehörten zu den härtesten, mit denen wir zu tun hatten. In vielerlei Hinsicht waren sie sogar noch schlimmer als China", sagte er.
Von der Leyen nannte keinen Zeitrahmen für eine mögliche Einigung. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur gab es zuletzt erneut Gespräche, an denen unter anderem US-Handelsminister Howard Lutnick und EU-Handelskommissar Maros Sefcovic beteiligt waren. Am Mittwochnachmittag sollten Vertreter der EU-Mitgliedstaaten in Brüssel vertraulich über den aktuellen Verhandlungsstand unterrichtet werden.
Ein möglicher Deal könnte nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur umfassen, dass die USA einen bereits eingeführten neuen Basiszoll grundsätzlich aufrechterhalten können. Es müssten dann aber vermutlich Sonderregeln für einzelne Branchen wie die Autoindustrie sowie die Pharma-, Chemie- und Stahl- und Aluminiumindustrie vereinbart werden.
Auf den Import von Autos und Autoteilen hat Trump bereits besonders hohe Extrazölle in Höhe von 25 Prozent einführen lassen, auf Stahl- und Aluminium sogar in Höhe von 50 Prozent.
Mit seiner Zollpolitik will der Republikaner angebliche Handelsungleichgewichte korrigieren und erreichen, dass mehr in den USA produziert wird.