Essen - Nach fast 50 Jahren kehrt mit der CITYBAHN die Straßenbahn zurück ins Stadtbild der Essener Innenstadt.
24.09.2025 - 10:39:29Ein Comeback mit Geschichte: Drees & Sommer unterstützt Ruhrbahn GmbH und Stadt Essen / Mit der CITYBAHN kehrt die Straßenbahn zurück ins Stadtbild der Essener Innenstadt. Bevor die Bahn jedoch rollt, wird gebaut. Mitte Juli begann der dritte Bauabschnitt der Bahnhofstangente. Sie ist einer von drei zentralen Abschnitten des Projekts, neben dem Berthold-Beitz-Boulevard und dem Stadtquartier ESSEN 51. Auf insgesamt 5,5 Kilometern entsteht eine moderne Ost-West-Verbindung mit elf Haltestellen, die das neue Stadtquartier ESSEN 51. emissionsfrei mit der Innenstadt verknüpft. Ein klares Ziel ist der Fahrplanwechsel im nächsten Jahr, bei dem das auf Bau, Immobilien und Infrastruktur spezialisierte Beratungsunternehmen Drees & Sommer die Stadt Essen sowie die Ruhrbahn GmbH in der Projektsteuerung unterstützt.
Mit mehr als einer halben Millionen Einwohnern zählt Essen zu den größten Städten im Ruhrgebiet und ist dazu noch ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Durch Pendler und den innerstädtischen Lieferverkehr ist die Stadt oft hohen Verkehrsbelastungen ausgesetzti. Das soll sich mit dem neuen Streckenabschnitt der CITYBAHN jetzt ändern. Mit dieser gelangt man in Zukunft von ESSEN 51. direkt in die Innenstadt - und das in nur 8,5 Minuten. Die Gesamtkosten des Projekts von rund 180 Millionen Euro werden maßgeblich von Bund und Land getragen.
"Die CITYBAHN treibt die Mobilitätswende entscheidend voran und fördert die Stadtentwicklung durch die Anbindung an den Essener Hauptbahnhof," sagt Martin Harter, Vorstand Stadtplanung und Bauen der Stadt Essen. "Zudem entlastet sie das Bestandsnetz - insbesondere die Tunnelanlagen. In jede der Bahnen passen rund 200 Personen. Wir schätzen, dass dadurch jährlich bis zu 1.300 Tonnen Treibhausgase eingespart werden können", ergänzt Simone Raskob, Vorstand für Umwelt, Verkehr und Sport der Stadt Essen.
Zentral für die Stadtentwicklung
Die CITYBAHN ist mehr als nur ein Verkehrsmittel. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zur Stadtentwicklung. Vor der Zeche Amalie, im Herzen des Quartiers ESSEN 51., entsteht ein Shared-Space, den alle Verkehrsteilnehmenden nutzen können - ohne getrennte Fahrbahnen. Doch die Gestaltung der Strecke zielt nicht nur auf eine städtebauliche Aufwertung ab - auch das Stadtklima soll davon profitieren. So entstehen Rasengleise auf der Hollestraße, Haus-Berge-Straße und Hachestraße sowie ein Grünstreifen mit 115 Bäumen auf dem Berthold-Beitz-Boulevard. "Begrünte Verkehrsflächen werten das Stadtbild nicht nur optisch auf. Sie binden Schadstoffe, speichern Regenwasser und kühlen die Luft durch Verdunstungsprozesse ab", berichtet Sebastian Brandenbusch, Projektleiter bei der Ruhrbahn GmbH. "Wir haben zudem unterirdische Rigolensysteme geplant, welche die Bäume in Trockenperioden länger mit gesammeltem Regenwasser versorgen können."
Komplexe Planungen für eine zukunftsfähige Verkehrswende
Die Erweiterung der CITYBAHN ist das aktuell größte innerstädtische Straßenbahnbauprojekt in Nordrhein-Westfalen. Doch nicht nur der Umfang macht das Projekt zu einem komplexen Vorhaben. "Wir verantworten die Koordination zahlreicher Akteure: Planer, Bauunternehmen, Behörden und die Stadtverwaltung müssen nahtlos zusammenarbeiten", erklärt Markus Hauser, Projektleiter bei Drees & Sommer. "Wir koordinieren die Schnittstellen und vermeiden so mögliche Doppelarbeiten. Damit alle auf dem aktuellen Stand sind, gibt es regelmäßige Fortschrittskontrollen und Statusberichte. So können personelle Ressourcen optimal genutzt werden."
Auch auf Herausforderungen wie den schwierigen Untergrund im dritten Bauabschnitt Berthold-Beitz-Boulevard konnte effizient reagiert werden. "In dem Gebiet wurde früher Untertagebergbau betrieben, wodurch sich Auffälligkeiten im Untergrund zeigten. Durch aufwändige Sicherungsarbeiten wird derzeit der Baugrund für die spätere Verkehrsanlage stabilisiert", so Hauser.
Erster neuer Streckenabschnitt öffnet 2026
Die Arbeiten an der neuen CITYBAHN in der Essener Innenstadt schreiten gut voran. Bereits im Sommer 2026 können die ersten neu errichteten und modernisierten Haltestellen rund um den Essener Hauptbahnhof angefahren werden. Das zentrale Element der CITYBAHN, die sogenannte Bahnhofstangente, geht damit planmäßig mit den Haltestellen "Betriebshof Stadtmitte", "Hollestraße", Essen Hbf" und "Hindenburgstraße" in Betrieb. Anschließend starten die finalen Bauarbeiten am Berthold-Beitz-Boulevard. Ruhrbahn GmbH und Stadt Essen planen eine stufenweise Inbetriebnahme bis 2028 vollständig abzuschließen.
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