E-Mobilität, Privatmarkt

E-Mobilität: Privatmarkt benötigt weitere Impulse für mehr Wachstum

03.07.2025 - 13:35:13

E-Mobilität: Privatmarkt benötigt weitere Impulse für mehr Wachstum. Bonn/Berlin - Senkung der Netzentgelte ist positives Signal - Bei Stromsteuer muss nachgebessert werden

"Trotz des Aufwärtstrends bei der E-Mobilität im ersten Halbjahr benötigt insbesondere der Privatmarkt starke Impulse für mehr Wachstum", kommentiert ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn die aktuellen KBA-Zahlen des ersten Halbjahres. "Nur so lassen sich die CO2-Ziele erreichen. Wir brauchen dringend günstigere Ladestrompreise, beispielsweise durch eine Senkung der Stromsteuern auf den europäischen Mindestsatz, sowie eine deutliche Entlastung bei den Netzentgelten. Ebenso wichtig ist mehr Transparenz bei den Ladetarifen.

Insofern begrüßen wir den gestrigen Beschluss des Koalitionsausschusses, die Netzentgelte ab 1. Januar 2026 für alle Verbraucher um rund 3 Cent/kWh zu senken. Für die Elektromobilität ist dies ein zaghaftes, aber positives Signal. Die Senkung der Strompreise wäre ein weiteres wichtiges Lenkungsinstrument, um den Hochlauf der Elektromobilität zu flankieren. Hier muss nachgebessert werden." Über die Senkung der Netzentgelte (rund 27% des Strompreises) besteht jedoch ein größerer Hebel zur Entlastung als bei der Senkung der Stromsteuer (rund 5%).

Im ersten Halbjahr 2025 wurden laut dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) 248.726 rein batterieelektrisch betriebene Pkw (BEV) zugelassen. Das sind 35,1% mehr als im Vorjahr. Auch die Zahl der Plug-in-Hybride (PHEV) legte um 55,1% auf 138.905 Einheiten zu. Dazu trugen auch die positiven Zahlen im Juni bei (BEV plus 8,6%, PHEV 66,4%). Der Gesamtmarkt über alle Antriebsarten hingegen gab um minus 4,7% auf rund 1,403 Mio. Neuzulassungen nach. Im Juni nahm die Zahl der gewerblichen Neuzulassungen um minus 15,5% ab, bei den privaten Neuzulassungen sank sie um minus 10,2%.

Für den Hochlauf der E-Mobilität führen Social Leasing-Programme laut Peckruhn in die falsche Richtung. Damit ließen sich zwar kurzfristig mehr Neuzulassungen erzielen. Langfristig jedoch werde kein nachhaltiger Fahrzeugbestand geschaffen, da viele Leasingnehmer sich die Übernahme des Fahrzeugs nach Vertragsende nicht leisten könnten. Im Zweifel wechselten sie sogar zurück zu günstigeren Verbrennern.

"Förderprojekte sollten stattdessen darauf abzielen, dauerhafte Eigentumsverhältnisse zu schaffen und tragfähige Finanzierungsmodelle zu ermöglichen. Jegliche Maßnahmen müssen zudem unbedingt den Gebrauchtwagenmarkt einschließen. Denn der Aufbau eines gesunden Gebrauchtwagenmarktes für E-Fahrzeuge ist essenziell für die Verbreitung dieser Technologie", so Peckruhn.

Der Gebrauchtwagenmarkt zeigte sich im ersten Halbjahr stabil mit leichtem Zuwachs. So wechselten insgesamt rund 3,274 Mio. Pkw ihre Besitzer, das waren plus 0,3% mehr als im Vorjahr. Im Juni lag die Zahl der Besitzumschreibungen laut KBA bei 521.626 Pkw und damit um minus 1,2% unter dem Vergleichswert des Vorjahres.

Pressekontakt:

Ulrich Köster, ZDK-Pressesprecher
Tel.: 0228/ 91 27 270
E-Mail: koester@kfzgewerbe.de

Original-Content von: ZDK Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe e.V. übermittelt durch news aktuell

http://ots.de/5c9c40

@ presseportal.de