Ausnahmen, Lkw-Nachtfahrverbot

Die Wirtschaft in Bayern, Tirol und Südtirol sorgt sich um den Transport von Waren über und unter dem Brennerpass.

08.07.2024 - 12:06:32

Wirtschaft will Ausnahmen vom Lkw-Nachtfahrverbot am Brenner

In einer gemeinsamen Erklärung fordern die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) und ihre jeweiligen Pendants aus Tirol und Südtirol mehr Tempo bei den Zuläufen für den Brennerbasistunnel, durch den in Zukunft mehr Waren per Schiene transportiert werden sollen. Zudem wollen sie akute Erleichterungen und kritisieren die Blockabfertigung des Verkehrs in Tirol.

Insbesondere auf der Nordseite gibt es beim Zulauf zum Tunnel ein Defizit. So rechnet vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt mit einer Fertigstellung in circa 20 Jahren - also erst lange nachdem der Tunnels selbst fertig wäre. Um hier mehr Tempo zu machen, brauche es "zeitnah eine definitive Entscheidung für einen konkreten Trassenverlauf in Deutschland", sagte er. Brossardt forderte dabei auch die bayerische Regierung und Parteien auf, vor Ort die Menschen zu überzeugen. Umstritten ist unter anderem, wie genau die Zugstrecke auf deutscher Seite gestaltet werden soll. Zudem müssten bei den Planungs- und Genehmigungsverfahren "alle Register" gezogen werden, "damit die Strecke früher fertig wird, als man heute befürchten muss".

Sorgen bereitet den Wirtschaftsverbänden aber bereits der aktuelle Zustand, der sich mit der anstehenden Sanierung der Luegbrücke am Brenner ab dem kommenden Jahr zu verschärfen droht. In diesem Zusammenhang fordern sie weitere Ausnahmen von den aktuell in Tirol geltenden Nachtfahrverboten für Lkw. So könnten diese für moderne Lastwagen mit niedrigen Emissionen aufgehoben werden, schlagen die Verbände vor. Zudem brauche es mehr Infrastruktur für Wasserstoff- und Elektrowagen.

Kritisch äußerten sich die Verbände zu Blockabfertigung und anderen Maßnahmen zur Begrenzung des Lkw-Verkehrs auf der Brennerroute. Diese seien eine große Belastung für die Wirtschaft und verlagerten den Verkehr auf Nachbarländer, kritisierten sie.

@ dpa.de