Die Wirtschaft im Gazastreifen ist nach einem UN-Bericht durch die anhaltenden Angriffe Israels seit Oktober des Vorjahres weitgehend am Boden.
31.01.2024 - 18:37:37Unctad: Wirtschaft im Gazastreifen am Boden
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei im Gesamtjahr 2023 um 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen, berichtete die UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad) am Mittwoch in Genf.
Die Zukunftsaussichten sind düster: Wenn die Kämpfe sofort aufhörten, der Wiederaufbau sofort beginne und die Wirtschaft wie im Durchschnitt der Jahre 2007 bis 2022 wachse - also mit rund 0,4 Prozent im Jahr - dauere es bis 2092, bis die Wirtschaft wieder auf dem Stand von 2022 sei, berichtete Unctad. Selbst bei einem Wachstum von zehn Prozent im Jahr würde es nach diesen Berechnungen bis 2035 dauern, um das Pro-Kopf-BIP von 2006 zu erreichen.
Die Arbeitslosigkeit lag nach Unctad-Angaben im Dezember bei 79,3 Prozent. Das dicht besiedelte Gebiet sei durch die weitreichenden Zerstörungen teils unbewohnbar geworden und die Menschen hätten kaum Chancen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Für die Zukunft der Menschen dort sei es wichtig, dass der Flughafen im Gazastreifen wieder in Betrieb genommen werde, dass ein Hafen gebaut werde und die Gasfelder vor der Küste entwickelt würden.
Auslöser des Gaza-Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zu Gaza verübt hatten. Auf israelischer Seite sind in der Folge mehr als 1200 Menschen getötet worden, darunter mindestens 850 Zivilisten. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und ab Ende Oktober auch mit einer Bodenoffensive im Gazastreifen.
Die UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad) wurde in Genf gegründet. Sie setzt sich innerhalb der Vereinten Nationen besonders für die Belange der Länder mit kleinen und mittleren Einkommen ein. Sie hat 195 Mitgliedsländer.