ROUNDUP, Ukraine

Die ukrainische Luftwaffe hat in der Nacht auf Mittwoch einen schweren russischen Luftangriff auf die Hauptstadt Kiew abgewehrt.

12.06.2024 - 14:53:20

Ukraine wehrt schweren Luftangriff auf Kiew ab

Während die internationale Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine in Berlin läuft, setzte die russische Armee den Kiewer Angaben nach Marschflugkörper, Raketen und Drohnen ein. In der Dreimillionenstadt war nachts das Feuer der Flugabwehr zu hören. Zweimal wurde Luftalarm ausgerufen mit einer Dauer von insgesamt zwei Stunden.

Durch herabstürzende Raketenteile seien außerhalb der Stadt mehrere Brände entstanden, teilte die Militärverwaltung des Gebietes Kiew auf Telegram mit. So ging ein nicht näher bezeichnetes Industriegebäude in Flammen auf. Auch eine Tankstelle, Garagen und einige private Gebäude seien beschädigt worden. Ein Mensch sei verletzt worden.

Der Luftwaffe zufolge wurden auf Kiew vier Marschflugkörper der Typen Ch-101 und Ch-555 sowie eine Hyperschallrakete Kinschal abgefeuert. Sie seien alle abgeschossen worden, teilte Luftwaffenkommandeur Mykola Oleschtschuk mit. Auch alle 24 über der Ukraine eingesetzten russischen Kampfdrohnen seien abgefangen worden.

Machtlos waren die Verteidiger demnach gegen eine ballistische Rakete vom Typ Iskander-M. Die Rakete habe ein ukrainisches Flugabwehrsystem im Gebiet Poltawa zerstört, teilte das russische Verteidigungsministerium in Moskau mit. Eine Drohnenaufnahme schien einen Einschlag an dem genannten Ort Polywjane im Gebiet Poltawa zu bestätigen. Das getroffene Objekt war aber nicht genau zu identifizieren.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als zwei Jahren gegen eine russische Invasion. Die meisten ihrer Städte sind nicht so gut gegen Luftangriffe geschützt wie Kiew. Am Dienstag deutete sich eine weitere Verstärkung der ukrainischen Flugabwehr an. Bei seinem Besuch in Deutschland besuchte Präsident Wolodymyr Selenskyj auf einem Truppenübungsplatz in Mecklenburg-Vorpommern ukrainische Soldaten, die am Abwehrsystem Patriot ausgebildet werden. Deutschland wird bald ein drittes System zur Verfügung stellen. Nach Medienberichten werden auch die USA zum zweiten Mal ein Patriot-Verteidigungssystem an die Ukraine abgeben.

Am zweiten Tag der Konferenz in Berlin am Mittwoch wollen Deutschland, die Ukraine sowie zwölf weitere Staaten und 17 Entwicklungsorganisationen eine Allianz zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Ukraine ins Leben rufen. Kleinen und mittleren Unternehmen als Rückgrat der ukrainischen Wirtschaft soll in Kriegszeiten unter die Arme gegriffen werden, um sie fit für den Wiederaufbau zu machen.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Selenskyj deutet mehr Gegenangriffe an Die Ukraine muss sich nach den Worten ihres Präsidenten Wolodymyr Selenskyj aus dem Dauerzustand der ständigen Verteidigung gegen russische Angriffe lösen und selbst aktiv zum Angriff übergehen. (Wirtschaft, 22.08.2025 - 06:35) weiterlesen...

Russland verstärkt wieder Luftangriffe auf Ukraine Trotz laufender Friedensbemühungen hat Russland die Ukraine nach Tagen relativer Ruhe wieder massiv aus der Luft angegriffen. (Wirtschaft, 21.08.2025 - 09:48) weiterlesen...

Russischer Luftangriff - Explosionen in Kiew und Lwiw Trotz der laufenden Friedensbemühungen lassen die russischen Angriffe auf die Ukraine nicht nach. (Politik, 21.08.2025 - 07:38) weiterlesen...

Hinweise auf möglichen Ukraine-Gipfel in Budapest Nach der Ankündigung neuer Ukraine-Gespräche verdichten sich die Hinweise auf ein Treffen der Präsidenten der Ukraine und Russlands mit Donald Trump in Budapest. (Wirtschaft, 20.08.2025 - 06:35) weiterlesen...

Trump sieht Europäer zu Truppeneinsatz in der Ukraine bereit US-Präsident Donald Trump geht davon aus, dass Deutschland, Frankreich und Großbritannien dazu bereit sind, zur Absicherung eines möglichen Friedens Soldaten in die Ukraine zu schicken. (Wirtschaft, 19.08.2025 - 19:03) weiterlesen...

Trump gibt Forderung nach Waffenstillstand in Ukraine auf US-Präsident Donald Trump hat die Forderung nach einem Waffenstillstand in der Ukraine als Bedingung für Friedensverhandlungen aufgegeben. (Wirtschaft, 16.08.2025 - 15:21) weiterlesen...