Die Staatschefs von Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay sind zu einem Gipfeltreffen des südamerikanischen Wirtschaftsbündnisses Mercosur zusammengekommen.
07.12.2023 - 17:16:42Präsidenten der Mercosur-Staaten treffen sich zu Gipfel in Rio
Im Mittelpunkt des Gipfels am Donnerstag in der brasilianischen Küstenmetropole Rio de Janeiro stand das umstrittene Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union. Angesichts zahlreicher strittiger Fragen wurde allerdings nicht damit gerechnet, dass der Vertrag bei dem Treffen zum Abschluss gebracht wird.
"Wir wissen, dass nicht immer alles so funktioniert, wie wir es gerne hätten. Aber wir gehen weiter vorwärts. Ich bin immer sehr optimistisch. Mein Motto lautet: Niemals aufgeben", sagte Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva in seiner Eröffnungsrede. "Es gibt nichts, was wir nicht erreichen können. Wir müssen weiter versuchen, eine Einigung mit der Europäischen Union zu erzielen".
Bei den deutsch-brasilianischen Regierungskonsultationen am Montag in Berlin hatte Lula gemeinsam mit Bundeskanzler Olaf Scholz noch auf einen raschen Abschluss des Abkommens gedrungen. Vor allem Frankreich und Argentinien haben allerdings noch große Vorbehalte gegen das Freihandelsabkommen in seiner vorliegenden Fassung und fordern weitreichende Änderungen.
Mit dem Abkommen würde eine der weltweit größten Freihandelszonen mit mehr als 700 Millionen Einwohnern entstehen. Es soll vor allem Zölle abbauen und damit den Handel ankurbeln. Seit 2019 liegt das fertig ausgehandelte Abkommen allerdings auf Eis. Der Vertrag ist sowohl in Südamerika als auch in Europa umstritten. Einige Länder wollen ihre Märkte schützen, andere fürchten die Aufweichung von Arbeits- oder Umweltstandards.