EU, Umweltschutz

Die Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Bayern und Niedersachsen fordern eine Reform der Strafen für Hersteller schwerer Nutzfahrzeuge, die fällig werden, wenn die Fahrzeugflotten CO2-Grenzwerte überschreiten.

11.09.2025 - 15:29:55

Autoländer wollen Klimaziele für Lkw-Hersteller abschwächen

"Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Automobilindustrie für etwas Strafen zahlt, das sie nicht zu verantworten hat", schreiben Winfried Kretschmann (Grüne), Markus Söder (CSU) und Olaf Lies (SPD) in einem gemeinsamen Brief an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, über den der "Spiegel" berichtet. Die Hersteller aus Baden-Württemberg, Bayern und Niedersachsen hätten "ihre Hausaufgaben gemacht", große Investitionen getätigt und befänden sich mit elektrischen Lastwagen und Bussen in Serienproduktion, argumentieren die Ministerpräsidenten. Doch angesichts der fehlenden europaweiten Netz- und Ladestruktur zögerten etwa Spediteure beim Kauf.

Der Absatz liege hinter den Erwartungen zurück. Somit könnten die festgelegten CO2-Flottenziele nicht eingehalten werden. Die Ministerpräsidenten fordern, die EU-Emissionsnormen zu überprüfen und anzupassen - und das nicht erst wie geplant im Jahr 2027. Sonst drohten die zu erwartenden Geldbußen die Unternehmen existenziell zu gefährden. "Wertschöpfung und Arbeitsplätze gingen am Standort Deutschland und Europa verloren", so die drei Länderchefs. Die chinesische Konkurrenz arbeite daran, den europäischen Markt mit ihren Produkten zu übernehmen. Die EU-Regeln sehen vor, dass Hersteller die durchschnittlichen CO2-Emissionen ihrer neu verkauften schweren Nutzfahrzeuge schrittweise senken, bis 2025 um 15 Prozent im Vergleich zu 2019. Bis 2040 sollen neue Lastkraftwagen und Busse fast komplett emissionsfrei fahren. Die Vorgaben sind Teil des "Fit-for-55"-Pakets, mit dem die EU auf einen Pfad umsteuerte, mit dem der Klimawandel auf etwas über zwei Grad Celsius begrenzt werden könnte. Der Internationale Gerichtshof hatte zuletzt klargestellt, dass Staaten bei einer Überschreitung der 1,5-Grad-Grenze zu Schadensersatz verklagt werden können.

@ dts-nachrichtenagentur.de

Weitere Meldungen

Bosch will Aufgabe des Verbrennerverbots Der Chef des Stuttgarter Autozulieferers Bosch, Stefan Hartung, fordert eine Abkehr vom Verbrennerausstieg in Europa. (Sonstige, 10.09.2025 - 16:22) weiterlesen...

EU-Gericht bestätigt nachhaltige Einstufung für Kernenergie und Gas Das Gericht der Europäischen Union hat eine Klage Österreichs gegen die Einbeziehung von Kernenergie und fossilem Gas in die Regelung für nachhaltige Investitionen abgewiesen. (Wirtschaft, 10.09.2025 - 09:41) weiterlesen...

Özdemir zeigt sich offen für Verschiebung von Verbrenner-Aus Der Spitzenkandidat der Grünen für die Landtagswahl in Baden-Württemberg, Cem Özdemir, hält eine Verschiebung des Verbots von neuzugelassenen Autos mit Verbrennungsmotor ab 2035 für denkbar. (Wirtschaft, 09.09.2025 - 23:08) weiterlesen...

Umweltminister warnt Union vor Blockade des EU-Klimaziels 2040 Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) warnt CDU und CSU davor, die Abstimmung über ein neues EU-Klimaziel für 2040 zu verschleppen. (Politik, 07.09.2025 - 16:05) weiterlesen...

Söder legt 10-Punkte Plan zur Unterstützung der Autohersteller vor Vor dem Start der Internationalen Automobil-Ausstellung hat CSU-Chef Markus Söder eine massive Unterstützung für die deutsche Auto-Industrie angekündigt. (Wirtschaft, 07.09.2025 - 00:00) weiterlesen...

Mercedes-Chef Källenius fordert Abkehr vom EU-Verbrennerverbot Mercedes-Chef Ola Källenius fordert eine Abkehr vom EU-Verbrennerverbot. (Wirtschaft, 06.09.2025 - 10:50) weiterlesen...