Deutschland, Finanzen

Die geplanten Milliardenausgaben im Haushalt sorgen für einen Rekord bei der Schuldenaufnahme.

18.12.2025 - 13:42:03

Bund will sich 2026 Rekordsumme von 512 Milliarden leihen. Bisherige Höchststände aus Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg werden noch übertroffen.

Der Bund will sich 2026 wegen der großen staatlichen Investitionen erstmals mehr als eine halbe Billion Euro am Finanzmarkt leihen. Insgesamt sollen bei Investoren 512 Milliarden Euro über Bundeswertpapiere eingesammelt werden, teilte die für das Schuldenmanagement des Bundes zuständige Finanzagentur in Frankfurt mit. Ein Grund sind die geplanten hohen Sonderschulden für Infrastruktur und Verteidigung.

Der bisherige Rekord kommt aus dem Jahr 2023, als der Bund im Kampf gegen die Folgen der Corona-Krise und des Ukraine-Kriegs 500 Milliarden Euro aufgenommen hatte. Im laufenden Jahr waren es laut Finanzagentur 425 Milliarden Euro und 2024 rund 439 Milliarden Euro. 

Am Kapitalmarkt will die Finanzagentur 2026 über Auktionen konventionelle Bundeswertpapiere im Volumen von rund 318 Milliarden Euro platzieren. Weitere 176 Milliarden werden auf diesem Weg über den Geldmarkt finanziert. Hinzu kommt die Ausgabe Grüner Bundeswertpapiere von 16 bis 19 Milliarden Euro.

Deutschland mit größter Bonität

Die Regierung von Kanzler Friedrich Merz (CDU) plant für 2026 Ausgaben von gut 524 Milliarden Euro. Das sind 21,5 Milliarden mehr als dieses Jahr. Um das zu finanzieren, sollen allein im Kernhaushalt Schulden von fast 98 Milliarden Euro aufgenommen werden. Hinzu kommen Kredite aus Sondertöpfen für die Bundeswehr und die Infrastruktur und die Refinanzierung auslaufender Anleihen.

Deutschland genießt an den Finanzmärkten wegen seiner relativ niedrigen Schuldenquote die höchste Bonität. Großinvestoren wie Banken, Versicherer und Pensionsfonds kaufen gern deutsche Staatsanleihen. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen ist an den Kapitalmärkten richtungweisend.

In Erwartung einer stark steigenden Verschuldung muss der Bund aber steigende Zinsen bieten. Die Zinsausgaben des Staats werden nach Einschätzung der Finanzagentur wachsen. Angesichts der großen Nachfrage von Investoren werde der Bund 2026 zudem erstmals eine 20-jährige Bundesanleihe begeben, hieß es.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

«Deutschlandfonds» soll private Investitionen mobilisieren. Die Bundesregierung will das ändern, vor allem mit Garantien, Bürgschaften und günstigen Krediten. Bei Investitionen steht die Privatwirtschaft in Deutschland ziemlich auf der Bremse. (Wirtschaft, 18.12.2025 - 13:40) weiterlesen...

Schufa muss erledigte Zahlungsstörungen nicht sofort löschen. Der BGH hat nun ihre Speicherfristen unter die Lupe genommen. Um die Kreditwürdigkeit von Verbrauchern zu bewerten, greift die Schufa auch auf Daten zu Zahlungsausfällen zurück. (Politik, 18.12.2025 - 10:00) weiterlesen...

Wie lange darf die Schufa Zahlungsprobleme speichern?. Die Auskunftei greift dafür auch auf Daten zu Zahlungsausfällen zurück. Der BGH hat sich das angesehen. Der Schufa-Score soll Unternehmen helfen, die Kreditwürdigkeit ihrer Kunden einzuschätzen. (Wirtschaft, 18.12.2025 - 05:00) weiterlesen...

Kabinett bringt Riester-Reform auf den Weg. Das soll sich jetzt ändern. Die Riester-Rente gilt als Flop: Teuer, wenig Rendite, wenig Flexibilität. (Politik, 17.12.2025 - 11:38) weiterlesen...

Deutsche Bank startet Wero für Millionen Kunden. Wero soll als Alternative zu Paypal und Co. aufgebaut werden. Nun bietet eine weitere große Bank das Zahlverfahren an. Europa will beim Bezahlen unabhängiger von US-Anbietern werden. (Wirtschaft, 17.12.2025 - 11:37) weiterlesen...

Broker Trade Republic wird wertvollstes deutsches Start-up. Die vor allem bei jungen Menschen gefragte Berliner Firma wächst schnell - und überholt nun ein anderes prominentes Start-up. Die Finanzplattform wird mit nun 12,5 Milliarden Euro bewertet. (Wissenschaft, 17.12.2025 - 09:02) weiterlesen...