Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas glaubt nicht, dass Russland an Friedensverhandlungen mit der Ukraine in der Türkei interessiert ist.
13.05.2025 - 16:16:40Kallas: Putin traut sich nicht zu Treffen mit Selenskyj
"Sie bombardieren immer noch die Ukraine. Wenn sie an Frieden interessiert wären, könnten sie sofort damit aufhören", sagte die Estin am Rande eines Demokratiegipfels in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen.
Russland spiele auf Zeit und habe bislang keinerlei Bemühungen hin zu Frieden gezeigt, kritisierte Kallas. Zu einem möglichen Friedensgespräch zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Kremlchef Wladimir Putin sagte sie später, dass es ein guter Schritt sei, wenn sie sich tatsächlich zusammensetzen würden. "Aber ich glaube nicht, dass er sich traut, Putin", fügte sie hinzu.
Die Ukraine hatte mit europäischer Rückendeckung ein Ultimatum für eine Waffenruhe gestellt, das jedoch verstrich. Als Reaktion hatte Putin direkte Verhandlungen in Istanbul am Donnerstag vorgeschlagen. Selenskyj war auf das Angebot eingegangen und hatte angekündigt, in die Türkei zu reisen. Vom Kreml gibt es bisher keine Zusage für die Teilnahme Putins.
Kallas: Sicherheit in Europa als regionale Angelegenheit betrachten
Bei der von US-Präsident Donald Trump immer wieder aufgeworfenen Frage nach höheren Verteidigungsausgaben will sich Kallas weniger auf einen konkreten Prozentsatz als vielmehr auf die militärischen Fähigkeiten und die Zusammenarbeit unter den Europäern konzentrieren.
"Es ist klar, dass wir mehr tun müssen. Wir müssen mehr in die Verteidigung investieren", sagte sie. "Aber ich würde mich nicht auf die Zahlen versteifen, sondern auf die Fähigkeiten fokussieren, die wir brauchen, und auch auf die Denkweise: Bislang hat man gedacht, Sicherheit sei national. Wir müssen aber regional denken." Wenn man zum Beispiel gemeinsam in Europa in die Luftverteidigung investiere, könne man auf diese Weise ein großes Gebiet abdecken.