Solarhersteller, Schließung

Die Drohung war bereits im Raum, jetzt will Meyer Burger wohl ernst machen: Der Solarhersteller hat beschlossen, mit Vorbereitungen für die Schließung seines Werks in Freiberg zu beginnen.

23.02.2024 - 09:04:17

Solarhersteller plant Schließung von Werk in Freiberg

Das Solarunternehmen Meyer Burger hat angekündigt, die Schließung seines Werks am Standort Freiberg in Sachsen vorzubereiten. Diese solle schrittweise erfolgen, teilte der in Sachsen und Sachsen-Anhalt ansässige Schweizer Produzent mit. Zunächst werde die Produktion in der ersten Märzhälfte eingestellt. Davon verspreche sich das Unternehmen erheblichen Kosteneinsparungen ab April. Die Schließung soll dann Ende April in Kraft treten. 

Stattdessen wolle der Solarmodulhersteller die Produktion in den USA hochfahren, hieß es. Auch diesen Schritt hatte Meyer Burger zuletzt immer wieder in den Raum gestellt. 

Den Schritt begründete die Gruppe damit, dass es «noch keine Entscheidung über politische Unterstützungsmaßnahmen zur Behebung der aktuellen Marktverzerrungen durch Überangebot und Dumpingpreise bei Solarmodulen gibt».

Meyer Burger besitzt mit der Fabrik in Freiberg nach eigenen Angaben den größten Betrieb für Solarmodulproduktion in Europa. 500 Arbeitskräfte sind am Standort Freiberg beschäftigt. Auch andere Hersteller im Bereich Solarindustrie hatten zuletzt mit Schließungen von hiesigen Werken gedroht: China überschwemme mit Preisdumping den Markt für Solarmodule, finanzielle Unterstützung zum Erhalt der Branche in Deutschland sei seitens des Staats nötig.

CDU-Vize Jung kritisiert Ampel

Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Andreas Jung hat nach der Ankündigung, der Bundesregierung Versäumnisse vorgeworfen.  «Sehenden Auges nimmt die Ampel solche Investitionsentscheidungen gegen Deutschland in Kauf», teilte der energiepolitischer Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion am Freitag mit.

«Mit Kürzungen statt Stärkung gefährdet sie Arbeitsplätze im Osten und die Energiesicherheit der Zukunft», monierte Jung.  Deutschland dürfe sich bei Zukunftsenergien nicht komplett von China abhängig machen. Die Bundesregierung habe versäumt, auf die Lage zu reagieren: «Spätestens jetzt ist entschiedenes Handeln Gebot der Stunde.»

@ dpa.de