Thema des Tages, Umstrukturierung

Die Bundesregierung hat nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Hebestreit keine PlĂ€ne, eine mögliche Übernahme der Commerzbank DE000CBK1001 durch die italienische Unicredit IT0005239360 abzuwehren.

25.09.2024 - 15:20:28

Bundesregierung plant keine Abwehr von Unicredit

Die Commerzbank sei eine sehr wichtige Bank fĂŒr die deutsche Wirtschaft, sagte Hebestreit in Berlin. Eine eigenstĂ€ndige Strategie sei wichtig fĂŒr den Wirtschaftsstandort Deutschland. Es gebe aber keine weiteren Überlegungen, etwas abzuwehren, das sei "Sache der Kapitalmarktakteure".

Die Unicredit hat den Teilausstieg des Bundes genutzt und ist im großen Stil bei der Commerzbank eingestiegen. Zuletzt hat sie sich ĂŒber Finanzinstrumente die Option gesichert, ihren Anteil von neun auf 21 Prozent aufzustocken. Damit wĂ€re die Unicredit mit Abstand grĂ¶ĂŸter AktionĂ€r - vor dem Bund, der rund 12 Prozent hĂ€lt. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lehnt den Übernahmeversuch der Unicredit ab, er sprach jĂŒngst von einer "unfreundlichen Attacke". Der Bund hat entschieden, bis auf Weiteres keine Commerzbank-Aktien mehr zu verkaufen.

Der frĂŒhere hessische MinisterprĂ€sident Roland Koch hatte die Bundesregierung zuvor aufgefordert, die Übernahme der Commerzbank durch Unicredit zu verhindern. Es sei "ziemlich einmalig, dass die Bundesrepublik als eine der grĂ¶ĂŸte WirtschaftsmĂ€chte der Erde bei einer ihrer grĂ¶ĂŸten Banken ihres Landes AnteilsverkĂ€ufe avisiert und diese dann zu einer feindlichen Übernahme fĂŒhren, weil man die Ausschreibung nicht so gestaltet hat, dass kein einzelner Übernehmer alles bekommt", sagte Koch der "Berliner Zeitung". "Das war sehr fahrlĂ€ssig."

@ dpa.de