Deutschland und die Ukraine haben gemeinsam mit 12 weiteren Staaten und 17 Entwicklungsorganisationen eine Allianz zur Stärkung von kleinen und mittleren Unternehmen in dem von Russland angegriffenen Land auf den Weg gebracht.
12.06.2024 - 14:54:01Schulze: Allianz stärkt kleine und mittlere Unternehmen in Ukraine
"Die Ukraine braucht eine starke Wirtschaft, um den Krieg zu überstehen und das, was zerstört wurde, wiederaufzubauen", sagte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) am Mittwoch bei einem Auftritt mit der ukrainischen Vize-Ministerpräsidentin und Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko auf der Ukraine-Wiederaufbaukonferenz in Berlin.
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gelten als Rückgrat der ukrainischen Wirtschaft. Sie tragen nach Angaben der Bundesregierung zu zwei Drittel der Wertschöpfung in der Ukraine bei und schaffen mehr als 80 Prozent der Arbeitsplätze dort. Bei der neuen Allianz geht es unter anderem um günstige Kredite für solche Unternehmen.
"Einer der wirksamsten Hebel für den Wiederaufbau sind vergünstigte Finanzierungen für kleine und mittlere ukrainische Unternehmen", sagte Schulze. In Deutschland sei die Kreditanstalt für Wiederaufbau ein Wegbereiter des Wirtschaftswunders in den 1950er und 1960er Jahren gewesen. Diese Erfahrungen mit der KfW könne man in die gemeinsame Arbeit am Wiederaufbau der Ukraine einbringen.
Laut Schulze tragen die Gründungsmitglieder der Allianz durch Finanzinvestitionen, politische Beratung oder Programme zum Kapazitätsaufbau der Ukraine bei. Die Gesamtzusagen beliefen sich auf über 7 Milliarden Euro für laufende und neue KMU-Programme. Von dieser Summe entfielen über 4,5 Milliarden Euro auf neue Programme.
Swyrydenko sagte, kleine und mittlere Unternehmen spielten "eine Schlüsselrolle für den Wiederaufbau des Landes". Mittelgroße Unternehmen seien von der russischen Invasion besonders hart getroffen. Sie dankte für die Unterstützung bei der Umsetzung der Strategie für diese Unternehmen, insbesondere beim Zugang zu internationalen Märkten zur Vorbereitung auf den EU-Beitrittsprozess. Die Ministerin sprach von einem entscheidenden Beitrag für die Zukunft der Ukraine und deren aktuelle Widerstandsfähigkeit.
An der zweitägigen Wiederaufbaukonferenz nahmen etwa 2000 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und von internationalen Organisationen teil. Es war keine Geberkonferenz, bei der Geld gesammelt werden soll, sondern es ging um die Vernetzung relevanter Akteure.