Der Unternehmer und Milliardär Jürgen Heraeus hat die Wirtschaftspolitik der Regierung hart kritisiert.
15.11.2025 - 14:23:30Milliardär Heraeus: Merz soll mit Minderheitsregierung drohen
"Schon die Drohung würde die SPD unter Druck setzen, weil jeder Minister potenziell seinen Job davonschwimmen sehen würde." Weitere Wirtschaftsvertreter haben sich mit offener Kritik an Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) an die Öffentlichkeit gewandt. Der "Spiegel" hat etliche Unternehmer und Manager befragt - und stark wachsende Ungeduld beobachtet. "Der Herbst der Reformen nähert sich dem Ende, also zumindest kalendarisch. Viel gesehen haben wir noch nicht", kritisiert Christian Hartel, der Chef des Chemiekonzerns Wacker, im "Spiegel". "Immer etwas zu versprechen, was dann nicht kommt, ist besonders nervig und frustrierend", sagte Thomas Hoppe, Bundesvorsitzender der Jungen Unternehmer, dem Magazin. Marie-Christine Ostermann, Chefin von Rullko und Präsidentin des Verbands "Die Familienunternehmer", bilanzierte: "Ich empfinde die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung als unternehmerfeindlich." Zwei Drittel der deutschen Wirtschaft, schätzte der Gründer der gleichnamigen Unternehmensberatung Roland Berger, seien mit der Wirtschaftspolitik der Regierung unzufrieden, vor allem der Mittelstand und die Familienunternehmen, aber auch gut die Hälfte aller Großkonzerne. Die Wirtschaft sei "enttäuscht vom Ausbleiben der versprochenen Reformen", sagte er dem "Spiegel". Es wachse eine gewisse Hoffnungslosigkeit, analysierte der ehemalige Chef des Bundesverbands der Deutschen Industrie, Siegfried Russwurm. "In der Industrie macht sich große Skepsis breit, ob die Politik zu echten Veränderungen bereit ist."


