Selenskyj, Putin

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den von Kremlchef Wladimir Putin geltend gemachten Anspruch auf die Ukraine als Imperialismus zurückgewiesen und Konsequenzen gegen Russland gefordert.

22.06.2025 - 12:42:36

Selenskyj wirft Putin Imperialismus vor

"Gestern hat jeder die Signale des russischen Präsidenten gehört", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Putin wolle die ganze Ukraine - und das nicht erst seit Kriegsbeginn. Daneben warf Selenskyj dem Kremlchef ähnliche Eroberungspläne auch mit Blick auf andere Ex-Sowjetrepubliken vor.

Putin hatte unter Applaus bei einem Auftritt auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg am Freitag erklärt, dass Russen und Ukrainer ein Volk seien und Russland damit Anspruch auf die gesamte Ukraine habe. Jedes Gebiet, wo der Fuß eines russischen Soldaten stehe, gehöre Russland, sagte er auch. Selenskyj antwortete darauf nun: "Wir finden eine ukrainische Drohne für jeden Fuß eines russischen Besetzers."

Als eine Reaktion auf die Drohungen des Kremls werde die Ukraine die Produktion von Drohnen weiter steigern, um sich gegen die Invasion zu wehren, sagte Selenskyj weiter. Eine zweite Maßnahme seien neue Anstöße für internationale Sanktionen gegen Russland. Er hoffe dabei auf die Unterstützung aller Partner, sagte Selenskyj mit Blick auf US-Präsident Donald Trump. Schließlich habe Putin in Petersburg auch eine Show speziell für die USA und deren Friedensbemühungen abgezogen.

Appell an Trump

Trump hat nach seinem Amtsantritt die Unterstützung für die Ukraine weitgehend eingestellt und sich selbst als Vermittler in dem Konflikt positioniert. Um Russland zu einem Entgegenkommen zu bewegen, lehnte Trump neue Sanktionen gegen Moskau ab.

Russland selbst lehne jedoch alle Friedensinitiativen - ob aus den USA, Europa, China, Brasilien oder Afrika - ab, sagte Selenskyj. "Wir hoffen, dass Präsident Trump das hört." Und dass er sehe, dass Putin dem Iran helfe, um seine eigene Macht zu sichern, so der ukrainische Staatschef.

@ dpa.de

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