Der Standort Deutschland wird aus Sicht der Präsidentin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Marie-Luise Wolff, von Industrieverbänden schlechter geredet, als er ist.
14.03.2024 - 18:53:25BDEW-Präsidentin: Energiepreise in Deutschland konkurrenzfähig
"Es gibt eine Tendenz, immer nur die schlechtesten aller Szenarien zu betonen", sagte Wolff der Süddeutschen Zeitung. Industrievertreter wie der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) hatten vor Problemen für den deutschen Standort gewarnt, vor allem wegen hoher Energiepreise.
Die aktuellen Strompreise lägen etwa auf dem Niveau vor Beginn des Ukraine-Krieges, sagte die BDEW-Präsidentin. "Sie sind damit auch europäisch und international absolut konkurrenzfähig", so Wolff, die auch Vorstandsvorsitzende des Darmstädter Energieversorgers Entega ist. Die Forderung mancher Unternehmen nach einem gesichert niedrigen Strompreis über einen längeren Zeitraum hält Wolff für geradezu "grotesk": "Das hat es noch nie gegeben und kann es auch nicht geben."
Von Drohungen, Teile der Produktion ins Ausland zu verlagern, zeigte die Lobbyistin sich unbeeindruckt. Das kenne sie schon ihr ganzes Berufsleben lang. Unternehmen, die ohnehin abwandern wollten, gäben der Politik die Schuld. Für einen sogenannten Befreiungsschlag für die Wirtschaft sei jedoch nicht allein die Politik verantwortlich.