Der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Peter Adrian, hat die Erwartungen an den geplanten Industriestrompreis gedämpft.
16.08.2025 - 00:00:00DIHK dämpft Erwartungen an Industriestrompreis
"Auch die Senkung der Stromsteuer für das produzierende Gewerbe ist nur eine Fortschreibung des Status quo und keine Entlastung", kritisierte er. Dennoch lobt er die ersten Schritte von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) in der Energiepolitik. "Ich finde gut, dass im Wirtschaftsministerium wieder Pragmatismus herrscht und weniger Ideologie. Frau Reiche weist zu Recht darauf hin, dass wir Gas-Kraftwerke brauchen, um die Versorgungssicherheit nach dem Kohleausstieg zu gewährleisten", sagte der DIHK-Chef. "Sehr positiv ist, dass Frau Reiche die Abscheidung und Speicherung von CO2 endlich ermöglicht. Schließlich wird es für viele anders nicht funktionieren mit der Klimaneutralität." Reiches Vorgänger Robert Habeck (Grüne) habe Klimaziele vor allem über staatliche Eingriffe erreichen wollen. "Das hat zu teuren Fehlentwicklungen geführt, aber nicht zum Ziel. Beispiel Kohleausstieg. Wir wollen so schnell wie möglich aus der Kohle raus, sorgen aber nicht für ausreichenden Ersatz", behauptete Adrian. Die Wissenschaftler des Weltklimarats (IPCC) bewerten CCS als wichtiges Instrument, um mit schwer vermeidbaren Emissionen, wie beispielsweise in der Zement-, Stahl- oder Chemieindustrie, umzugehen. Zugleich warnt der IPCC, dass Pläne zur Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre die Anreize zur nötigen sofortigen Emissionsminderung verwässern könnten. Da CCS-Projekte sich bislang als teuer und schlecht skalierbar erweisen, bleibt die Technologie zudem weit hinter den geplanten Kapazitäten zurück. Eine besondere Herausforderung ist, dass die gespeicherten Emissionen in den Endlagerstätten dauerhaft daran gehindert werden müssen, wieder in die Atmosphäre auszutreten, da sie sonst mit etwas Verzögerung dennoch zur Erderhitzung beitragen.