Berlin - Der neue Report "Treibhausgas-Grenzwerte im Lebenszyklus: 12 Thesen aus der Praxis für klimaneutrales Bauen" ist ab sofort verfügbar.
01.10.2025 - 10:24:43Zukunftsfähiges Bauen braucht Leitplanken: Report zu Lebenszyklus-THG-Grenzwerten erschienen. Herausgegeben von Bauhaus Erde und der Bauwende Allianz gibt der Report einen praxisnahen Einblick in die Möglichkeiten, wie der Gebäudesektor klimaneutral werden kann.
Ab 2030 gelten EU-weit verpflichtende Grenzwerte für die Begrenzung von Treibhausgasemissionen für Neubauten. Der Report verdeutlicht, warum Deutschland die Umsetzung nicht auf den letzten Moment verschieben darf: Nur mit frühzeitigen Leitplanken erhalten Kommunen, Planende und Bauwirtschaft die notwendige Orientierung, um Investitionen und Projekte verlässlich auszurichten.
Die zwölf Thesen fassen zentrale Erkenntnisse aus Praxis und Wissenschaft zusammen: von der Einführung neuer Leitmärkte für nachhaltige Baustoffe über die Stärkung regionaler Wertschöpfung bis hin zu sozialer Verträglichkeit und Planungssicherheit. Der Report zeigt, dass technische Machbarkeit, ökonomischer Nutzen und gesellschaftliche Notwendigkeit für lebenszyklusbasierte Treibhausgas-Grenzwerte schon heute gegeben sind. Im Mittelpunkt steht der Handlungsaufruf, Grenzwerte schrittweise und transparent einzuführen, um bis 2030 Klarheit zu schaffen. Die Kurzfassung ist abrufbar unter: Link zur Kurzfassung.
Bei einer digitalen Konferenz am 24. September wurde der Report mit rund 100 Teilnehmenden aus Bauwirtschaft, Politik, Wissenschaft und Kommunen vorgestellt. Stimmen von Beteiligten:
Prof. Dr. Philipp Misselwitz, Bauhaus Erde: "Mit der EPBD setzt Europa ein weltweit einzigartiges Zeichen für den Klimaschutz. Jetzt gilt es, diesen Rahmen in einen deutschen Fahrplan zu übersetzen - mit klaren Schritten, Beispielen aus Nachbarländern und der Praxisbereitschaft, die unser Report zeigt."
Luisa Seiler, Bauwende Allianz, ProjectTogether: "Der Report zeigt: Lebenszyklus-Grenzwerte sind kein Hemmschuh, sondern ein Motor für Innovation. Sie eröffnen neue Leitmärkte für nachhaltige Materialien, stärken regionale Wertschöpfung und machen klimaneutrales Bauen zum Standard. Frühzeitiges Handeln ist jetzt die Chance, ökologische, soziale und ökonomische Ziele zusammenzuführen!"
Maurice Fingler, Velux: "Wir begrüßen eine Zielsetzung der Grenzwerte grundsätzlich - gleichzeitig ist klar: Die Transformation braucht Zeit. Produktionsprozesse und Lieferketten müssen angepasst und weiterentwickelt werden. Es braucht langfristige Investitionen. Wir wünschen uns von der Regierung einen klaren verlässlichen Pfad, auch über Legislaturperioden hinaus, der Orientierung bietet und Planungssicherheit schafft."
Leon Beck, Architects for Future Deutschland: "Nach den Fortschritten bei der Energieeffizienz sind heute die grauen Emissionen der entscheidende Faktor. Wir müssen ihnen einen Wert geben und sie in die Lebenszyklusbetrachtung einbeziehen - nur so werden sie sichtbar und in politischen wie kommunalen Entscheidungen berücksichtigt."
Der vollständige Report ist abrufbar unter: www.bauwende-allianz.org. Eine Aufzeichnung der Video-Konferenz ist abrufbar unter: https://short-url.org/1bM9n
Teilnehmende Initiativen, Kommunen und Organisationen - Auswahl
Agora Energiewende, Build Systems, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), Concular, dena, ecoworks, ESRI Deutschland, Goldbeck, Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen, Kreis Bergstraße, LIDL Deutschland, Polycare, RWTH Aachen, Stadt Bregenz, Stadt München, Umweltbundesamt, Velux Deutschland, Vreed - und viele weitere.
Hintergrund
Mit der Verabschiedung der EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) steht die Einführung von verbindlichen Grenzwerten für Treibhausgasemissionen im Lebenszyklus von Gebäuden kurz bevor: Bis 2026 müssen alle EU-Mitgliedstaaten einen Umsetzungsplan vorlegen, der eine Offenlegungspflicht bis 2028 und Grenzwerte bis 2030 vorsieht, um die Vision einer regenerativen gebauten Umwelt - und das deutsche Klimaziel einer CO-2-neutralen Bauwirtschaft bis 2045 - zu erreichen. In Nachbarländern wie Dänemark hat die breite Akzeptanz und das Engagement dieser verschiedenen Akteure zur Verabschiedung und späteren Verschärfung von Treibhausgas-Grenzwerten geführt. Nun wollen wir hier in Deutschland zeigen, dass Treibhausgas-Anforderungen nicht nur umsetzbar sind, sondern auch Vorteile für das Klima und die Industrie mit sich bringen.
Über die Organisator:innen
Das Projekt wurde im vergangenen Jahr im Rahmen der Bauwende Allianz von ProjectTogether und Bauhaus Erde initiiert und von der Allianz Foundation gefördert. Die Bauwende Allianz setzt sich für einen klimapositiven und sozial gerechten Bau- und Wohnsektor in Deutschland ein. Sie vernetzt und mobilisiert dafür aktuelle wie künftige Transformationsgestalter:innen in einer breiten, missionsorientierten Bewegung. Ziel ist es, die ökologische und soziale Bauwende durch gemeinsame Umsetzungsprojekte systematisch und entschlossen voranzubringen. Das Projekt wird durch eine Förderung der Allianz Foundation finanziert.
Pressematerial zur Bauwende Allianz ist abrufbar unter: https://short-url.org/1grjl
Pressekontakt:
Johannes Tödte
Head of Communications, ProjectTogether gGmbH
jtoedte@projecttogether.org
Caroline Wolf
Head of Communications, Bauhaus Erde
press@bauhauserde.org
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