Mythos, Zeitarbeit

Berlin - Daten belegen Nutzen von Zeitarbeit im Gesundheitssystem

19.03.2024 - 11:00:47

Mythos Zeitarbeit: Viel Geld für schlechte Qualität? doctari geht Vorurteilen gegenüber medizinischer Zeitarbeit auf den Grund

Zeitarbeit im medizinischen Bereich sorgt dafür, dass durch qualifiziertes Fachpersonal die Patientenversorgung trotz kurzfristiger Lücken in Kliniken und Krankhäusern gewährleistet ist. Damit widersprechen die Ergebnisse der Erhebung der öffentlichen Debatte, in der oft von einer Schwächung des Gesundheitswesens durch Zeitarbeit die Rede ist.

Monatlich sind 1.500 ÄrztInnen und rund 600 Pflegefachkräfte für doctari im Einsatz. Für die Erhebung hat doctari Datensätze von 50.000 ÄrztInnen und 32.000 Pflegefachkräften, die bei doctari angestellt sind, analysiert und ausgewertet. Der Marktführer medizinischer Arbeitnehmerüberlassung arbeitet insgesamt mit rund 80.000 aktiven medizinischen Fachkräften zusammen. Mithilfe der Daten ergeben sich Einblicke in die Arbeitsrealität einer ganzen Branche. Die Ergebnisse widerlegen gängige Mythen zur Zeitarbeit und zeigen, dass Zeitarbeit in der Gesundheitsbranche das Problem des Fachkräftemangels reduziert und allen Betroffenen zahlreiche Vorteile bietet.

Mythos: Zeitarbeitende sind schlecht ausgebildet

Dieser Mythos wird in einem Positionspapier der Deutschen Krankenhausgesellschaft e.V. (DKG) aufgegriffen, das im Februar 2023 im Kontext der Debatte um eine Einschränkung der Zeitarbeit veröffentlicht wurde: "Immer häufiger berichten Krankenhäuser von unzureichend qualifizierten Leiharbeitskräften." Die Daten zeigen jedoch, dass bei mehr als 68 Prozent der Anfragen von Kliniken FachärztInnen verlangt werden. Im doctari-Personal-Pool der Pflegefachkräfte haben über zwei Drittel über 10 Jahre und über 40 Prozent mehr als 20 Jahre Berufserfahrung. Bei den FachärztInnen sieht es ähnlich aus: Die Hälfte von ihnen sind seit mehr als 5 Jahren als Facharzt bzw. Fachärztin tätig.

Mythos: Zeitarbeitende haben gleiche Rahmenbedingungen wie Festangestellte

Zeitarbeitende werden eingesetzt, um kurzfristige Engpässe zu überbrücken. Die meisten Aufträge von doctari (> 8.000) gelten für einen Tag oder weniger und über 90 Prozent der Einsätze dauern nicht länger als einen Monat. Zeitarbeitende müssen längere Strecken in Kauf nehmen und eine geeignete Unterkunft am Einsatzort finden. Im Zeitraum von zwei Monaten hat ein Drittel der doctari-Fachkräfte über 235 km zurückgelegt. 20 Prozent legten sogar über 315 km zurück (vom 01.07.2023 bis zum 31.08.2023). Die Rahmenbedingungen sind somit nicht die gleichen und erfordern von den Fachkräften eine besonders hohe Flexibilität.

Mythos: Zeitarbeitende suchen sich die besten Schichten aus

Die DKG behauptet: "Während sich Leiharbeitnehmer immer häufiger Wunscharbeitszeiten zusichern lassen, muss die Stammbelegschaft die verbleibenden, teils unattraktiven Dienste an Wochenenden, Feiertagen und nachts überproportional häufig übernehmen." Tatsächlich können Zeitarbeitende ihre Schichten flexibler einteilen und haben ein größeres Mitbestimmungsrecht bei der Personalplanung. Trotzdem lagen nur 3,5 Prozent der Schichten innerhalb der normalen Bürozeiten. Der Anteil der Schichten am Wochenende lag im letzten Jahr bei den Pflegefachkräften bei durchschnittlich 28,8 Prozent. Die Daten bestätigen, dass Zeitarbeitende zeitlich flexibel sind und ihre Verfügbarkeit insbesondere für Wochenend- und Nachtschichten angeben.

Mythos: Zeitarbeit ist nicht nachhaltig

Häufig wird die kapazitäts- und qualitätsbezogene Nachhaltigkeit von Zeitarbeit angezweifelt, weshalb keine stabilen Arbeitsbeziehungen entstehen würden. Die Erhebung zeigt, dass Einrichtungen immer häufiger auf bewährte und bekannte doctari-Fachkräfte zurückgreifen. Der Anteil lag letztes Jahr bei den doctari-ÄrztInnen bei 53 Prozent und bei den doctari-Pflegefachkräften bei 49 Prozent.

Mythos: Kliniken machen durch Zeitarbeit Verluste

Die Gehälter der doctari-Fachkräfte unterscheiden sich zwar je nach Fachrichtung, sind im Durchschnitt aber höher als die Gehälter festangestellter Fachkräfte nach Tarifvertrag. Oft wird aus diesem Grund angenommen, dass Kliniken dadurch ihre Kosten nicht mehr decken können. Das Gegenteil ist oft der Fall: Zeitarbeit kann sowohl zum Kostenmanagement als auch zur Erlössteigerung genutzt werden. Fixkosten können mit dem Einsatz reduziert werden und die Deckungsbeiträge maximiert werden. Durchschnittlich 2.406 Euro pro Tag wird durch den Einsatz von Zeitarbeit auf den Deckungsbeitrag erzielt. Auch beim Einsatz von mehreren doctari-Fachkräften ist der Deckungsbeitrag positiv. Ohne den Einsatz von externen Fachkräften würden die Personalkosten bei Entfall der OPs im 4-stelligen negativen Bereich liegen.

Fazit: Zeitarbeit bringt dem Gesundheitswesen viele Vorteile

Die Daten zeigen, dass Zeitarbeit ein wichtiges Element zur Sicherstellung einer lückenlosen Gesundheitsversorgung ist - ohne signifikante Negativeffekte für Stammbelegschaften. Doctari-Geschäftsführer Prof. Dr. Cai-Nicolas Ziegler betont: "Um die Probleme im Gesundheitswesen bewältigen zu können und die Patientenversorgung zu gewährleisten, müssen wir alte Vorurteile überdenken und auf die Zahlen und die Realität schauen - die sagt klar: Wir brauchen Zeitarbeit jetzt mehr denn je."

Über die Erhebung zu den Mythen der Zeitarbeit

Für das Whitepaper "Mythen der Zeitarbeit" wurden landesweit die Daten von insgesamt 50.000 Ärztinnen, Ärzten und 32.000 Pflegefachkräften unterschiedlicher Fachrichtungen in verschiedenen Positionen ausgewertet (Zeitraum: 01.07.2022 bis einschließlich 31.12.2023). Die vollständige Erhebung finden Sie unter folgendem Link: https://www.doctari.de/mythen-zeitarbeit

Über doctari

doctari ist die Nummer 1 für Zeitarbeit in der Medizin in Deutschland und vermittelt ÄrztInnen und Pflegefachkräfte aller Fachbereiche an Einrichtungen. Dabei greift doctari auf einen Pool von über 80.000 Fachkräften zurück und vermittelt diese sowohl für den kurzfristigen, zeitweisen Einsatz, als auch in Festanstellung. Somit schließt doctari kurz- und langfristig Personallücken im medizinischen Bereich und bedient dabei insgesamt ein Netzwerk von etwa 5.000 medizinischen Einrichtungen.

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