Wirtschaftskrise, Industrie

15 Prozent der mittelständischen Unternehmen haben ihre Produktion in Deutschland derzeit reduziert oder gar ganz unterbrochen.

03.06.2023 - 09:28:27

Mittelständler reduzieren Produktion im Inland

Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Industrieverbandes BDI, über die die "Welt am Sonntag" berichtet. Im Vergleich zu einer ähnlichen Umfrage im Februar vergangenen Jahres wurde ein Anstieg um acht Prozentpunkte registriert.

Als größte Probleme nennen die Firmen den Fachkräftemangel und die hohen Energiepreise. So halten von den 392 mittelständischen Unternehmen, die an der Befragung des BDI teilnahmen, 76 Prozent den Fachkräftemangel und 62 Prozent die hohen Energiepreise für die größten Herausforderungen. "Für die Situation am Industriestandort Deutschland gibt es keine Entwarnung", sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm der "Welt am Sonntag". Denn viele Firmen reduzieren nicht nur die Produktion hierzulande, sie verlegen sie auch. "16 Prozent der befragten Unternehmen sind bereits aktiv dabei, Teile der Produktion und Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern. Weitere 30 Prozent denken konkret darüber nach." Er stellt daher Forderungen an die Regierung. "Die Industrie benötigt für mehr Investitionen einen spürbaren Bürokratieabbau sowie gezielte Steuersenkungen", sagt er. Die Politik sei in der Verantwortung, die Rahmenbedingungen am Standort zu verbessern. Russwurm fordert, den Strompreis für die Industrie "dringend verlässlich und dauerhaft auf ein wettbewerbsfähiges Niveau" zu senken, sonst drohe die Transformation in der Industrie zu scheitern. Der BDI erwarte daher von der Bundesregierung zügig ein konkret umsetzbares Konzept, das dauerhaft eine sichere Versorgung mit Energie zu international wettbewerbsfähigen Kosten gewährleistet. Auch auf anderen Gebieten hält er Rückendeckung aus Berlin für nötig. "Rund drei Viertel der Unternehmen beklagen zu hohe Arbeitskosten nicht zuletzt aufgrund des gravierenden Fachkräftemangels", sagt der BDI-Chef. "Wesentliche Hemmnisse für die gezielte Erwerbsmigration sind trotz der Reform des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes nach wie vor komplizierte und langwierige Verwaltungsverfahren."

dts Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH

@ dts-nachrichtenagentur.de

Weitere Meldungen

Arbeitgeber wollen Merz auch als 'Wachstumskanzler' Die Wirtschaft stagniert, Unternehmen halten sich mit Investitionen zurück, die Koalition streitet über Sozialreformen: In der Wirtschaft wächst die Unzufriedenheit über die Bundesregierung - und die Ungeduld. (Boerse, 25.11.2025 - 17:16) weiterlesen...

Schnieder sagt Millionenförderung für strombasierte Kraftstoffe zu Das Bundesverkehrsministerium will das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) bei der Entwicklung klimafreundlicher Kraftstoffe mit weiteren rund 157 Millionen Euro unterstützen. (Politik, 25.11.2025 - 15:45) weiterlesen...

Bas hält an Rentenpaket fest Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) hat das von ihr vorgelegte Rentenpaket beim Deutschen Arbeitgebertag gegen Kritik verteidigt. (Politik, 25.11.2025 - 13:42) weiterlesen...

EU-Parlament verschärft Sicherheitsvorschriften für Spielzeug Kinderspielzeug soll in der Europäischen Union künftig weniger schädliche Chemikalien enthalten. (Politik, 25.11.2025 - 13:26) weiterlesen...

Grüne kritisieren Annäherung von Familienunternehmer-Verband an AfD Die stellvertretenden Vorsitzenden der Grünen-Bundestagsfraktion Konstantin von Notz und Andreas Audretsch haben den Schwenk des Verbandes der Familienunternehmer zur Gesprächsbereitschaft mit der AfD kritisiert. (Politik, 25.11.2025 - 00:00) weiterlesen...

SPD kritisiert neue AfD-Strategie des Familienunternehmer-Verbands Die Entscheidung des Familienunternehmer-Verbands, sich für Gespräche mit der AfD nicht zu verschließen, stößt auf scharfe Kritik. (Politik, 24.11.2025 - 08:41) weiterlesen...