DEUTSCHLAND, GIB MIR EIN MIC!
08.09.2006 - 13:43:30BUSHIDO KONZERTE & BILDER! FEBRUAR 2007 IN DEUTSCHLAND!
Ein Mann, zwei Meinungen. Bushido wird vergöttert oder verachtet, dazwischen gibt es nichts. Das wurde zuletzt wieder bei der Echo-Verleihung deutlich. Als der König des deutschen Gangsta-Rap vollkommen überrascht seine Auszeichnung als bester Live-Act entgegennahm, gab es frenetischen Jubel von Seiten seiner zahlreichen Anhänger, aber auch schockgefrorene Gesichter bei Teilen des Publikums, die seinem krassen Stil offenbar nicht sehr wohl gesonnen waren. Und so soll es auch sein, denn Bushido will polarisieren und nicht um jeden Preis von allen geliebt werden. Dafür weiß er einfach zuviel vom Leben und der nicht eben seltenen Scheinheiligkeit im Haifischbecken Showgeschäft.
Um es Vom Bordstein bis zur Skyline zu schaffen, braucht es Energie, Fantasie, Wortgewalt und ein ausgeprägtes Ego, denn für Erfolg wird man in der Szene des harten HipHop zwar respektiert, aber nicht unbedingt geliebt, sondern eher neidisch beargwöhnt. Und Bushido, eine der markantesten Symbolfiguren für den Aufstieg aus der Asche der Straße, hat viele Neider. Dabei bekommt Bushido (der Name ist der Lebensphilosophie der japanischen Samurai entliehen und bedeutet „Wege des Kriegers“) nichts geschenkt auf seinem D.I.Y.- Weg, welcher direkt auf den Rap -Thron des Landes führte.
Kurz vor der Jahrtausendwende beginnt der N.W.A.-Fan damit, seine düsteren Beats und wütenden Rhymes in kompromissloser Autonomie auf Tape zu bannen. Sein Demotape sorgt dafür, dass bald ein Angebot des damals schwer durchstartenden Derbcore-Labels ‚AggroBerlin’ auf dem Tisch liegt. Mit King Of KingZ (2001) und Carlo, Cokxxx, Nutten (2002), das er unter seinem Alter Ego Sonny Black mit Labelkollege Fler aufnimmt, steigt Bushido in Windeseile zur Galionsfigur der Aggro-Szene auf, doch die engen Seilschaften der Firma schnüren dem Künstler die kreative Luft ab.
Das Album Vom Bordstein bis zur Skyline erscheint noch bei ‚Aggro-Berlin’ und verkauft ohne jeden Marketingaufwand stolze 35.000 Einheiten. Nun ist er endgültig der König der dunklen Seite von Deutschland, und auch der Mainstream nimmt nun die Talente der Berliner Underground-Ikone mit tunesischem Blut in den Adern wahr. Die Industrial-Rocker Rammstein laden ihn ein, den Track Amerika zu remixen, und ein neuer Deal mit dem Majorlabel ‚Urban/Universal’ macht den Weg frei für Bushidos Streben an die Spitze der Rap-Republik.
Sein Major-Einstand Electro Ghetto, auf dem sich neben grandiosen Einzelleistungen auch feine Kollaborationen mit Kollegen wie Azad, Glashaus-Chanteuse Cassandra Steen und Bushidos Homie Baba Saad finden, wird von der Szene als Meisterwerk gefeiert und stürmt Ende 2004 mit Leichtigkeit in die Top-Ten der deutschen Albumcharts. Gemeinsam mit Saad lässt der rastlose Workaholic ein halbes Jahr später, wiederum unter dem Alias Sonny Black, Carlo Cokxxx Nutten II folgen, das mit seinem ausschweifenden Gebrauch von F-Wörtern nur knapp der Indizierung entgeht. Doch Bushido ist nicht nur knallharter Agent Provocateur, dessen Geschichten aus dem Leben oft auf dem Index landen, er offenbart immer auch eine nachdenkliche, sensible Seite mit Songs wie Hoffnung stirbt zuletzt, Schau mich an, Wie ein Engel oder den aktuellen Tracks Bis wir uns wiedersehen und Sieh in meine Augen.
Sein Meisterstück hat Bushido dann Ende 2005 mit Staatsfeind Nr.1 abgeliefert. Noch vielfältiger, noch mitreißender, noch mehr auf den Punkt. Das Album preschte hoch verdient in die Top 5 der deutschen Charts und konnte sich dort auch gegen schwere internationale Kaliber behaupten. So war es nur die logische Konsequenz, dass Bushido Ende Februar gleich einen doppelten Goldregen erleben durfte. Electro Ghetto und Staatsfeind Nr. 1 haben beide die magische 100.000er Grenze überschritten, und das Limit ist damit für das aktuelle Meisterwerk noch keinesfalls erreicht, machen doch die auf den Radio- und TV-Kanälen munter rotierenden Singleauskopplungen Endgegner und Augenblick kontinuierlich Lust auf mehr.
Apropos ‚mehr’: Auf seinem Lorbeerbett zurücklehnen kommt für den Workaholic nicht in Frage. Gerade erst ist er mit seinen Mitstreitern Saad, D-Bo, Chakuza und DJ Stickle von einer ausgedehnten Konzertreise quer durch die Republik und das Nachbarland Österreich zurückgekehrt – die Shows waren in Windeseile ausverkauft und selbst zwei Zusatzkonzerte konnten die große Nachfrage nicht stillen –, da plant Bushido bereits die nächste Tour, auf der selbstredend noch größere Hallen auf dem Plan stehen werden. Er weiß schließlich, was er seinen Fans schuldig ist, denn zum Best Live Act 2006 wird man nicht gewählt, wenn man sich alle Jubeljahre mal gelangweilt auf einer Bühne blicken lässt. Harte Beats und harte Arbeit, das ist die Devise, und die Mission des Staatsfeind Nr. 1 ist noch lange nicht erfüllt...
Termine:
Fr. 02.02.2007 Rostock / Mau Club
Sa. 03.02.2007 Bremen / Pier 2
So. 04.02.2007 Braunschweig / Jolly Joker
Mo. 05.02.2007 Magdeburg / Fichte
Di. 06.02.2007 Münster / Skaters Palace
Do. 08.02.2007 Dresden / Strasse E
Fr. 09.02.2007 Chemnitz / Südbahnhof
Sa. 10.02.2007 Regensburg / Unimensa
So. 11.02.2007 Karlsruhe / Festhalle Durlach
Mo. 12.02.2007 Nürnberg / Löwensaal
Di. 13.02.2007 Ulm / Roxy
Do. 15.02.2007 Mannheim / Capitol
Fr. 16.02.2007 Erfurt / Thüringenhalle
Sa. 17.02.2007 Gießen / Hessenhalle
So. 18.02.2007 Kassel / Musiktheater
Mo. 19.02.2007 Bochum / Zeche
Mi. 21.02.2007 Düsseldorf / Tor 3
Do. 22.02.2007 Saarbrücken / Garage
Fr. 23.02.2007 Bayreuth / Oberfrankenhalle
Sa. 24.02.2007 Würzburg / Soundpark Ost
So. 25.02.2007 Lahr / Universal D.O.G.
Mo. 26.02.2007 Kempten / Big Box
Di. 27.02.2007 Zürich / X-tra
Mi. 28.02.2007 Augsburg / Spectrum
Bilder und Texte auf dieser Seite mit freundlicher Genehmigung von Marek Lieberberg Konzertagentour GmbH: www.mlk.com