Zwei Grundschüler werden in Duisburg mit einem Messer angegriffen.
29.02.2024 - 14:39:42Messerangriff auf Kinder: Haftbefehl wegen versuchten Mordes. Nun kommen neue Details ans Licht.
Nach dem Messerangriff auf zwei Grundschulkinder in Duisburg ist gegen den mutmaßlichen Angreifer Haftbefehl wegen zweifachen versuchten Mordes erlassen worden. Ein Richter habe den 21-Jährigen in Untersuchungshaft geschickt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Eine Verbindung zwischen dem Verdächtigen und den beiden Schulkindern gebe nach ersten Erkenntnissen nicht.
Vater stoppt Sohn
Der Messerangreifer ist den Ermittlungen zufolge von seinem eigenen Vater gestoppt und entwaffnet worden. Der 69-Jährige habe seinen Sohn bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten, hieß es nach dpa-Informationen zum aktuellen Stand der Ermittlungen.
Der 21-jährige Verdächtige sei bei seinem Vater zu Besuch gewesen und habe danach die beiden Kinder angegriffen. Zuerst habe er auf ein neunjähriges Mädchen eingestochen und dann auf den zehnjährigen Jungen. Ein Passant habe den Messerangreifer angeschrien und eine Taschenlampe nach ihm geworfen, damit er von den Kindern ablässt.
Daraufhin sei der Angreifer auf diesen Zeugen losgegangen. Der Vater des mutmaßlichen Täters sei hinzugekommen und habe das dramatische Geschehen beenden können. Die verletzten Kinder seien in die Grundschule zurückgelaufen.
Opfer außer Lebensgefahr
Der Sohn soll seinem Vater vor der Festnahme noch mitgeteilt haben, dass auf seinem Handy Informationen zu finden seien, die die Tat erklären würden. Hinweise auf eine politisch motivierte Tat gebe es nicht. Die beiden Opfer seien außer Lebensgefahr, hatte ein Polizeisprecher in der Nacht zum Donnerstag gesagt.
Die Tat ereignete sich am Mittwoch gegen 12.00 Uhr mitten auf einer Straße in einem Wohngebiet im Duisburger Stadtteil Marxloh. Die beiden Kinder konnten sich der Polizei zufolge nach dem Angriff in eine katholische Grundschule zwei Querstraßen weiter retten. Dort war ihnen eine Lehrerin zu Hilfe gekommen. Bei dem Festgenommenen handelt es sich nach Angaben der Ermittler um einen Deutsch-Bulgaren.
Das war der zweite Messerangriff auf Schüler in Nordrhein-Westfalen innerhalb einer Woche. In der vergangenen Woche waren mehrerer Schüler an einem Wuppertaler Gymnasium mit einem Messer attackiert worden. Ein 17-jähriger Oberstufenschüler sitzt unter dringendem Tatverdacht seither in Untersuchungshaft. NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU) zeigte sich «schockiert» von dem Vorfall in Duisburg.