Rot, ADAC

Wie zuverlĂ€ssig halten sich Verkehrsteilnehmer an rote Ampeln? Der ADAC hat das Verhalten von Straßennutzern in fĂŒnf deutschen GroßstĂ€dten untersucht.

28.01.2025 - 10:11:05

Wer bleibt bei Rot stehen? ADAC untersucht VerkehrsverstĂ¶ĂŸe. Dabei fĂ€llt besonders eine Gruppe auf.

  • E-Scooter-Fahrer halten sich des ADAC nach am wenigsten an das Halteverbot. - Foto: Christian Charisius/dpa

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  • Insgesamt wurde vier Stunden lang getestet. (Foto-Illustration) - Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

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  • Viele Autofahrer hielten sich wĂ€hrend der Erhebung an die Regeln. (Foto-Illustration) - Foto: Bernd Weißbrod/dpa

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E-Scooter-Fahrer halten sich des ADAC nach am wenigsten an das Halteverbot. - Foto: Christian Charisius/dpaInsgesamt wurde vier Stunden lang getestet. (Foto-Illustration) - Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpaViele Autofahrer hielten sich wĂ€hrend der Erhebung an die Regeln. (Foto-Illustration) - Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Ob auf zwei RĂ€dern, vier RĂ€dern oder zu Fuß: Rote Ampeln sind ein deutliches Haltesignal – aber wer nimmt es damit ernst? FĂŒr eine ADAC-Erhebung wurde an jeweils vier vielbefahrenen Kreuzungen in Berlin, Hamburg, Köln, Leipzig und MĂŒnchen das Verhalten von ĂŒber 66.000 Verkehrsteilnehmern anonymisiert beobachtet. Das Ergebnis: 2.833 Mal wurde das Rotlicht missachtet - etwa vier Prozent hielten sich also nicht an die Vorschrift.

Besonders auffĂ€llig war die zahlenmĂ€ĂŸig kleinste Gruppe (338) der Fahrerinnen und Fahrer von E-Scootern. Mehr als 14 Prozent der Nutzer der E-Tretroller ĂŒberfuhren demnach rote Ampeln. 8,5 Prozent der FußgĂ€nger (16.827) verstießen gegen die Regel, knapp gefolgt von rund 8 Prozent der Radfahrer (9.520). Kfz-Fahrer (39.473) hielten sich mit lediglich 1,6 Prozent an VerstĂ¶ĂŸen am hĂ€ufigsten an das Haltesignal. 

Laut ADAC-Sprecherin wurden die E-Scooter separat erfasst - auch wenn sie rein juristisch zu den Kraftfahrzeugen gehörten. Bei der Ahndung fĂŒr Bußgelder jedoch wĂŒrden E-Scooter mit den FahrrĂ€dern gleichgesetzt.

ADAC fordert konsequente Ampelkontrollen

Laut ADAC-Berechnungen wĂ€ren bei einer Ahndung der gesamten VerstĂ¶ĂŸe rund 158.000 Euro Bußgeld und 164 einmonatige Fahrverbote verhĂ€ngt worden. «Die Zahl der RotlichtverstĂ¶ĂŸe ist viel zu hoch. Eine der einfachsten Verkehrsregeln, bei einer roten Ampel stehenzubleiben, scheint zunehmend an Bedeutung zu verlieren», erklĂ€rte Roman Suthold, Verkehrsexperte des ADAC Nordrhein. 

Der ADAC verwies in seiner Mitteilung auf Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes aus 2023: Deutschlandweit seien damals 327.230 RotlichtverstĂ¶ĂŸe registriert worden, bei denen rund 10.000 Menschen verletzt oder getötet wurden. Vor diesem Hintergrund forderte der MobilitĂ€tsclub konsequente Ampelkontrollen: «Denn nur dann ist eine VerhaltensĂ€nderung zu erwarten.»

Die vierstĂŒndige Erhebung fand am Vormittag eines Wochentags im Oktober vergangenen Jahres statt und wurde von den Testern mit einem KI-gestĂŒtzten Kamerasystem durchgefĂŒhrt. Dieses zĂ€hlte anonymisiert die Verkehrsteilnehmer und erhob sowohl einfache VerstĂ¶ĂŸe innerhalb einer Sekunde Rotlicht als auch qualifizierte VerstĂ¶ĂŸe, bei denen die Ampel lĂ€nger als eine Sekunde auf Rot stand – auch FrĂŒhstarter seien mitgezĂ€hlt worden.

@ dpa.de