Leben, Prinzessin

Sie gilt als die «hardest working» Royal und scheint frei von Skandalen: Warum Prinzessin Anne für viele das beliebteste Mitglied der Königsfamilie ist.

15.08.2025 - 04:13:35

Ein normales royales Leben? Prinzessin Anne wird 75

  • Prinzessin Anne wird am 15. August 75 Jahre alt. (Archivbild) - Foto: John Walton/PA Wire/dpa

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  • Prinzessin Anne gilt als sehr humorvoll - genau wie ihr Vater. (Archivbild) - Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

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  • Prinzessin Anne gilt als eines der beliebtesten Mitglieder der Königsfamilie. (Archivbild) - Foto: Carlos Jasso/Reuters Pool via AP/dpa

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Prinzessin Anne wird am 15. August 75 Jahre alt. (Archivbild) - Foto: John Walton/PA Wire/dpaPrinzessin Anne gilt als sehr humorvoll - genau wie ihr Vater. (Archivbild) - Foto: Rolf Vennenbernd/dpaPrinzessin Anne gilt als eines der beliebtesten Mitglieder der Königsfamilie. (Archivbild) - Foto: Carlos Jasso/Reuters Pool via AP/dpa

Ganz oft sind es Harry und Meghan, verbunden mit der Frage, ob ihre Liebe hält. Oder der König höchstpersönlich mit wilden Mutmaßungen zur Gesundheit des Monarchen. Ein Mitglied der britischen Königsfamilie taucht auf den bunten Titelseiten der Klatschzeitschriften im Bahnhofskiosk aber praktisch nie auf: Prinzessin Anne, die Princess Royal. Warum?

Die einzige Tochter von Queen Elizabeth II. gehört «seit langer Zeit zu den beliebtesten Mitgliedern der königlichen Familie», sagt der Verfassungsexperte Craig Prescott von der Royal Holloway University of London der Deutschen Presse-Agentur. Anne gilt als nahbar, schlagfertig, sie vertrat Großbritannien als passionierte Reiterin bei Olympia. «Und sie gilt als frei von Skandalen.» An diesem Freitag (15. August) wird Prinzessin Anne 75 Jahre alt.

In Zeiten, in denen sich Teile der Öffentlichkeit nach jedem noch so kleinen, anrüchig anmutenden Detail aus dem Leben der Royals sehnen, macht Prinzessin Anne in erster Linie ihren Job. Auch zu ihrem Geburtstag soll es keine ausufernde Feier geben. Der Princess Royal ist es wichtig, dass die zahlreichen Wohltätigkeitsorganisationen, für die sie sich engagiert, im Fokus stehen. 

Die «hardest working» Royal

Viele Menschen würdigten inzwischen, dass Anne eines der am härtesten arbeitenden Familienmitglieder sei, wenn nicht sogar die am härtesten arbeitende Royal, sagt Prescott. Das werde «sehr geschätzt». In den Kreisen der Monarchie-Verehrer deutlich mehr als in jenen, in denen lieber Nachrichten über den in die USA ausgewanderten und deshalb verstoßenen Prinzen Harry gelesen werden.

Gelegentlich verschmelzen die royalen Themenbereiche. Das Königshaus hatte vor wenigen Tagen die Verlobung von Annes Sohn, dem Neffen des Königs, Peter Phillips, und dessen Freundin Harriet Sperling bekanntgegeben. Sohn Phillips trägt nach einer frühen Entscheidung von Anne und deren erstem Ehemann Mark Phillips keinen royalen Titel. Gleiches gilt für Tochter Zara Tindall. 

Eines der großen Themen nach der Bekanntgabe war: Kommt es bei der Hochzeit zur großen Versöhnung zwischen Harry und Thronfolger Prinz William? Die beiden zerstrittenen Söhne von König Charles III. sind schließlich Cousins von Peter Phillips - und sollten eingeladen sein. Was Anne wohl dazu sagt?

Womöglich würde sie die Anspannung mit einer lockeren Bemerkung lösen. Wie ihr Vater, der 2021 gestorbene Prinz Philip, hat Anne eine Neigung, Sprüche zu klopfen. Zu Übungen, an denen sie als Ehrenoffizierin des Militärs immer wieder am Steuer von Panzern teilnahm, sagte sie vor einigen Jahren: «Perfekt für den Trafalgar Square, löst einfach alle deine Probleme!» Der Platz im Zentrum Londons ist notorisch von Stau geplagt.

Jeder Tag ist ein Geschenk

Die Lockerheit mag in ihrer Jugend begründet sein. Diese verlief nämlich etwas anders als beim Royal nach Maß. Als erste Prinzessin im britischen Königshaus wurde sie nicht nur von Privatlehrern unterrichtet, sondern ging auch auf eine weiterführende Schule. Ihre Liebe für Pferde, die Teil des innigen Verhältnisses zu ihrer Mutter war, führte sie als Medaillengewinnerin bei europäischen Meisterschaften bis zu den Olympischen Spielen 1976. Noch heute ist sie dem Sport und den Tieren tief verbunden.

Allerdings brachte ihr die Leidenschaft für das Reiten auch mehrere Gehirnerschütterungen ein. Zuletzt wurde Anne, die in den 1970er Jahren einem Entführungsversuch entging, im vergangenen Jahr von einem Pferd erfasst und musste in einer Klinik behandelt werden. «Man wird deutlich daran erinnert, dass eigentlich jeder Tag ein Bonus ist», sagte sie später der Nachrichtenagentur PA. «Es erinnert einen daran, dass man nie genau weiß, ob etwas passiert und man sich vielleicht nicht mehr erholt.»

@ dpa.de