Schwer bewaffnete Einsatzkräfte rund um ein Café in den Niederlanden: Ein Mann bedroht laut Staatsanwaltschaft vier Menschen mit einem Messer.
30.03.2024 - 14:22:14Geiselnehmer bedrohte Café-Mitarbeiter mit Messern. Die Geiselnahme endet erst nach vielen Stunden.
Ein Mann hat in den Niederlanden über Stunden vier Geiseln in einem Café in seiner Gewalt gehabt und mit Messern bedroht. Das teilte die Staatsanwaltschaft mit. Der Täter ergab sich in der Stadt Ede unweit von Utrecht und wurde festgenommen. Auf Videos ist zu sehen, wie der maskierte Mann mit erhobenen Händen das Gebäude verließ und abgeführt wurde. Laut Staatsanwaltschaft ist er der Polizei bekannt. Alle vier Geiseln wurden freigelassen. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar.
Der Geiselnehmer hatte laut Staatsanwaltschaft einen Rucksack bei sich gehabt. Die Polizei fand darin jedoch nach einer Durchsuchung keinen Sprengstoff. Wegen Hinweisen auf eine Sprengstoffgefahr hatten Einsatzkräfte das betroffene Gebiet um das Lokal im Zentrum der Stadt unweit von Arnheim und der deutschen Grenze großräumig abgeriegelt. Rund 150 Wohnungen waren evakuiert worden. Die Bewohner konnten nach der Entwarnung zurückkehren, das Stadtzentrum wurde wieder freigegeben.
Über Stunden war unklar, wie viele Geiseln in dem Café festgehalten wurden. Bei ihnen handelte es sich um vier Angestellte des Party-Cafés. Zwischen ihnen und dem Geiselnehmer habe es keine direkte Beziehung gegeben, erklärte die Oberstaatsanwältin. Kurz vor Mittag kamen drei von ihnen frei.
Polizei: Kein Terrorismus
Anzeichen für ein terroristisches Motiv gebe es nicht, teilte die Polizei der Provinz Gelderland auf X mit. Die Einsatzkräfte gingen schon früh von einem Geiselnehmer aus. Ob sie mit dem Mann in Kontakt stand, war kurz nach Ende der Geiselnahme unklar.
Die Polizei hatte dazu aufgerufen, das Zentrum der unweit von Arnheim in der Provinz Gelderland gelegenen Stadt zu meiden. Der Zugverkehr in der Gegend wurde eingestellt. Bürgermeister René Verhulst sprach von einer «schrecklichen Situation» für die Betroffenen. Er rief dazu auf, keine privaten Fotos oder Videos von dem Geschehen zu verbreiten. Mit Rücksicht auf die Geiseln und deren Angehörige sollten solche Aufnahmen nicht in sozialen Netzwerken geteilt werden, schrieb er.