Nach Tagen voller Hiobsbotschaften kommen aus Hawaii vorsichtige Zeichen der Hoffnung.
14.08.2023 - 05:38:23Behörden auf Hawaii melden immer mehr Feuer unter Kontrolle. Mit 93 bestätigten Toten sind die Wald- und Buschbrände auf Maui trotzdem eines der verheerendsten Unglücke in der Geschichte der USA.
Die Lage bei den verheerenden Wald- und Buschbränden im US-Bundesstaat Hawaii hat sich etwas entspannt. Behörden im Bezirk Maui meldeten am Sonntagnachmittag, dass immer größere Teile der Feuer unter Kontrolle seien.
Ein besonders desaströse Feuer rund um die Kleinstadt Lahaina im Westen der Insel sei inzwischen zu 85 Prozent eingedämmt, im Landesinneren Mauis sei rund um Kula das Feuer zu 100 Prozent unter Kontrolle und die Löscharbeiten schritten voran, hieß es weiter.
Die Zahl der bestätigten Toten stand am späten Nachmittag wie auch schon am Morgen bei 93 Opfern, mehr als 2000 Gebäude sind verwüstet worden. Die Feuer sind damit laut US-Medien die schlimmsten Waldbrände in der Geschichte der USA seit mindestens 100 Jahren. Schätzungen gehen von mehr als 5,5 Milliarden Dollar (5,0 Milliarden Euro) für den Wiederaufbau Mauis aus. Der Fund weiterer Toter sei zu befürchten, hatte Hawaiis Gouverneur Josh Green bereits am Samstag gesagt.
Es gab keine Warnsirenen
Die Kleinstadt Lahaina mit vor dem Unglück 13.000 Einwohnern hat es besonders hart getroffen, viele Straßenzüge dort sehen aus wie in einem Kriegsgebiet. In Schulen und Krankenhäusern wurden Notunterbringungen für Hunderte Betroffene eingerichtet.
Weiter läuft auch die Debatte darüber, ob die Behörden nicht deutlich besser auf das Unglück hätten reagieren können. Bewohner fragen sich, ob sie zu spät gewarnt wurden und wieso es so lange dauert, bis Hilfe kommt.
Kritik hatte es daran gegeben, dass auf Maui zu Beginn keine Warnsirenen zum Einsatz gekommen sein sollen. Zusätzlich erschwert wurden die Rettungsarbeiten dadurch, dass Lahaina im Norden und Süden jeweils nur über eine große Zufahrtsstraße erreichbar ist.
«Zustand von Schock und Verlust»
Die Katastrophenschutzbehörde FEMA hatte aber schon am Samstag erklärt, dass rund ein Dutzend Bundesbehörden mit Hilfsmaßnahmen für die Brandopfer beschäftigt seien. 150 Mitarbeiter, darunter auch Such- und Rettungstrupps, seien bereits auf Maui, weitere seien unterwegs.
«Ich verstehe, warum es Ärger gibt, weil wir in einem Zustand von Schock und Verlust sind», sagte Hawaiis Senatorin Mazie Hirono am Sonntag auf CNN. «Soweit ich sehen kann, sind die Behörden da.»
Neben den Feuern im Westen Mauis waren in weiteren Regionen der Insel sowie auf der benachbarten Insel Hawaii Anfang der Woche Brände ausgebrochen, die sich wegen starker Winde mit Geschwindigkeiten von bis zu 130 Stundenkilometern schnell ausgebreitet hatten. Mit einer Fläche von rund 1900 Quadratkilometern ist die hawaiianische Insel etwa halb so groß wie die spanische Urlaubsinsel Mallorca.