Schiffsunglück, Nordsee

Nach der Kollision zweier Schiffe vor der britischen Küste ermitteln die Behörden, wie es dazu kommen konnte.

12.03.2025 - 05:34:54

Nach Schiffsunglück in Nordsee: Kapitän festgenommen. Ein Mann wird festgenommen.

  • Die «Solong» treibt in der Nordsee. - Foto: Dan Kitwood/getty pool/AP/dpa

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  • An der «Stena Immaculate» sind deutliche Schäden zu erkennen. - Foto: Danny Lawson/PA Wire/dpa

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Die «Solong» treibt in der Nordsee. - Foto: Dan Kitwood/getty pool/AP/dpaAn der «Stena Immaculate» sind deutliche Schäden zu erkennen. - Foto: Danny Lawson/PA Wire/dpa

Zwei riesige, teils ausgebrannte Schiffswracks liegen nach ihrer folgenschweren Kollision vor der englischen Nordseeküste - die Behörden ermitteln die Unglücksursache. Die Polizei nahm am Dienstagabend einen 59-Jährigen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung fest. Die deutsche Reederei Ernst Russ bestätigte der BBC, dass es sich um den Kapitän des Containerschiffs «Solong» handele. Gegen den Mann werde wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung im Zusammenhang mit der Kollision ermittelt, teilte die zuständige Humberside Police mit. 

Die «Solong» war am Montagvormittag mit dem Öltanker «Stena Immaculate» zusammengestoßen. Ein Austritt von darauf geladenem Flugzeugtreibstoff aufgrund des Zusammenstoßes habe «begrenzte» Auswirkungen, teilte das US-Schifffahrtsunternehmen Crowley der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge mit. Es sei noch unklar, wie viel Treibstoff bei der Kollision ins Meer gelangt sein könnte, aber eine erste Überprüfung habe ergeben, dass es aufgrund der Brände auf beiden Schiffen verdampft sei, so das Unternehmen laut PA. 

Nach Angaben von Crowley waren 220.000 Barrel (knapp 35 Millionen Liter) Kerosin an Bord des Tankers. Der Treibstoff war demnach auf 16 Tanks verteilt, von denen mindestens einer bei dem Zusammenstoß beschädigt wurde. Ein Sprecher der britischen Küstenwache sagte, die Bedrohung durch die gefährliche Ladung sei nun erheblich reduziert. Es würden aber weiterhin Vorbereitungen für eine mögliche Verschmutzung getroffen.

Warum die «Solong» und der Öltanker am Montagvormittag kollidiert waren, ist offen. Der unter US-Flagge fahrende Tanker war nach Angaben von Crowley von der unter portugiesischer Flagge fahrenden «Solong» gerammt worden, als er vor Anker lag.

36 Besatzungsmitglieder in Sicherheit - ein Seemann wohl tot

Insgesamt 36 Besatzungsmitglieder beider Schiffe waren sicher an Land gebracht worden, ein Mensch wurde medizinisch behandelt. Ein Seemann wurde vermisst, die Suche wurde am Montagabend eingestellt. Der britische Unterstaatssekretär Mike Kane bestätigte, dass vom Tod des Besatzungsmitglieds der «Solong» ausgegangen werde.

Das Verkehrsministerium teilte mit, dass beide Schiffe nach vorläufigen Einschätzungen voraussichtlich nicht sinken werden. Der Frachter «Solong» könne vertäut und von der Küste weggeschleppt werden, sagte Ministerin Heidi Alexander. Bergungsarbeiten könnten aufgenommen werden. Obwohl der Frachter weiterhin brenne, sei ein Schlepptau angebracht worden. 

Befürchtet worden war, dass Schiffsdiesel austreten könnte, sollte das Schiff sinken oder auf Grund laufen. Dieses Risiko sei nun reduziert worden, hieß es in der Mitteilung des Verkehrsministeriums. Die in Hamburg ansässige Reederei Ernst Russ hatte zuvor Berichte dementiert, wonach es mehrere Behälter mit giftigem Natriumcyanid geladen hatte. Die Container seien leer gewesen.

@ dpa.de

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