Nach dem Ende der Suche nach einer vermeintlichen Raubkatze in Kleinmachnow bleibt die Frage: Um welches Tier handelte es sich? Jetzt gibt es Antworten.
24.07.2023 - 15:13:33Nach Löwensuche: Ergebnis der Spuren-Analyse liegt vor
Nach einer Laboranalyse gibt es nun mehr Klarheit: In den Wäldern bei Kleinmachnow südlich von Berlin war keine Löwin unterwegs. Eine erste Auswertung einer Kot-Probe habe ergeben, dass es sich bei dem gesuchten Tier um einen Pflanzenfresser gehandelt habe, sagte eine Sprecherin des Landkreises Potsdam-Mittelmark. «Wir müssen nicht von einem Löwen ausgehen.» Zuvor hatte der «Tagesspiegel» über die Auswertung der Probe berichtet.
Das bei der Suche nach einer vermeintlichen Löwin gefundene Haar hat nach einer Untersuchung keine Eigenschaften eines Katzenhaares. Das teilte die Gemeinde Kleinmachnow in einem Zwischenergebnis der Spuren-Auswertung mit. «Das Labor schließt aufgrund der visuellen Inspektion daher darauf, dass es sich beim Untersuchungsgegenstand mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht um Katzenhaar handelt.»
Und die Wildschwein-Theorie?
Dem Labor hätten zum Vergleich keine Wildschweinhaare vorgelegen, Löwenhaare jedoch schon. Deren Struktur sei grundverschieden von der des Untersuchungshaares, genau wie die Struktur der Haare einer Hauskatze, das dem Löwenhaar sehr ähnlich sei, teilte die Gemeinde weiter mit.
Dass es ein Wildschweinhaar sei, lasse sich jedoch zum jetzigen Zeitpunkt nicht mit absoluter Sicherheit sagen. Das endgültige Ergebnis von Laboranalysen durch das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung steht demnach noch aus, da es sich zum Teil um sehr komplexe und langwierige Untersuchungsvorgänge handele.
Die Suche nach einem vermeintlichen Raubtier machte über Deutschland hinaus Schlagzeilen. Die Behörden sahen am Freitag keine akute Gefahr mehr und gingen aufgrund der Bewertung von Experten nicht mehr davon aus, dass es in der Region eine Löwin unterwegs ist. Suchaktionen - auch mit Hubschrauber und Drohnen - hatten zudem keinerlei Hinweise auf eine freilaufende Raubkatze gebracht.
Der Einsatz der Polizei und der Gemeinde Kleinmachnow hatte am Donnerstag aufgrund eines Handyvideos eines Zeugen begonnen. Nach einer ersten Einschätzung war die Polizei davon ausgegangen, dass wahrscheinlich eine Löwin im Wald frei herumläuft. Die Bevölkerung sollte Aktivitäten im Freien einschränken.