Deutschland, Kriminalität

Mehrere Verdächtige sollen mit Hunderten Drohmails die Polizei und Bevölkerung in Atem gehalten haben.

25.11.2025 - 10:50:54

Razzien nach Bombendrohungen gegen Schulen und Bahnhöfe. Die Beschuldigten sollen sich in einer Chatgruppe namens «Schweinetreff» versammelt haben.

Nach bundesweiten Bombendrohungen unter anderem gegen Schulen und Bahnhöfe hat die Polizei mehrere Wohnungen in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen und Sachsen-Anhalt durchsucht.

Die Ermittlungen richten sich gegen vier Beschuldigte, darunter zwei Jugendliche. Sie sollen Hunderte Drohmails verschickt haben, wie das Bundeskriminalamt in Wiesbaden und die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt – Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) gemeinsam mitteilten. Ihnen werde zur Last gelegt, «als Teil einer überregional agierenden Tätergruppierung für Hunderte Drohmails mit vorgetäuschten bundesweiten Bombendrohungen gegen Schulen, Hauptbahnhöfe, Einkaufszentren und andere städtische sowie öffentliche Einrichtungen verantwortlich zu sein.»

Gruppe soll sich in Chat-Gruppe «Schweinetreff» vernetzt haben

In Hunderten von Fällen seien Polizeieinsätze ausgelöst worden, hieß es. Laut den Angaben hatte sich die Gruppe rein virtuell zusammengeschlossen - und zwar unter einer geschlossenen Messenger-Gruppe namens «Schweinetreff». Ziel sei gewesen, «den öffentlichen Frieden unter Androhung von Straftaten zum Nachteil von Leib und Leben zu stören, größtmögliche Einsatzlagen auszulösen und größtmögliche Verunsicherung in der Bevölkerung zu erzeugen».

Zu den konkreten Fällen gehören: 

  • Evakuierung des Einkaufszentrums am Limbecker Platz in Essen im Mai 2024
  • Sperrung des Bahnhofs Neunkirchen und Einstellung des Bahnverkehrs im September 2024
  • Räumung des Funkhauses des MDR in Magdeburg und weitreichende Sperrung der anliegenden Straßen im Oktober 2024
  • Räumung eines großen Einkaufszentrums in Sachsen-Anhalt im Dezember 2024
  • Räumung und Schließung einer Schule in Bad Hersfeld im Dezember 2024.

«Wenngleich infolge der Tathandlungen kein schädigendes Ereignis eingetreten ist, entstand durch die Evakuierungsmaßnahmen in Deutschland ein immenser Sachschaden im hohen fünfstelligen Bereich», hieß es. Zudem hätten besonders die Einsätze in Schulen psychologische Belastungen ausgelöst.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

«Die Leichtigkeit ist weg» - Opfer berichten über Anschlag. Sechs Menschen starben, über 300 wurden verletzt. Jetzt reden die Betroffenen im Prozess. Mit bis zu 48 Kilometern pro Stunde raste der Todesfahrer von Magdeburg über den Weihnachtsmarkt. (Politik, 27.11.2025 - 15:55) weiterlesen...

Nord-Stream-Verdächtiger an Deutschland ausgeliefert. Im Sommer wurde dann ein Ukrainer im Italien-Urlaub verhaftet. Jetzt ist er in Karlsruhe. Die Anschläge auf die Gas-Pipelines in der Ostsee hatten 2022 weltweit Schlagzeilen gemacht. (Politik, 27.11.2025 - 14:32) weiterlesen...

Ermittlungen wegen Totschlags nach Fund von totem Säugling. Jetzt gibt es weitere Erkenntnisse. Ein Mitarbeiter eines Entsorgungsbetriebes machte die Entdeckung am Dienstag. (Unterhaltung, 27.11.2025 - 14:26) weiterlesen...

Waffe, Motiv, Ablauf? Ermittlungen nach Gewalttat laufen. Woher der mutmaßliche Täter die Waffe hatte, ist inzwischen geklärt. Fünf Tote, drei Tatorte und viele offene Fragen: Nach der Gewalttat im Kreis Reutlingen untersuchen Ermittler die Hintergründe. (Unterhaltung, 27.11.2025 - 14:19) weiterlesen...

«Wie eine öffentliche Hinrichtung» – lebenslang für Ehemann. Das Gericht spricht von Vernichtungswillen. Was hinter dem unfassbaren Gewaltakt steckt. Verletzter Stolz und eine grausame Tat: Ein Mann zündet seine von ihm getrennt lebende Frau in Gera an. (Unterhaltung, 27.11.2025 - 11:44) weiterlesen...

Ermittlungen nach Gewalttat mit fünf Toten gehen weiter. Nun sind die Ermittler gefragt. Warum griff ein Mann zur Waffe und tötete wohl vier Angehörige? Wie liefen die Taten genau ab? Zur Gewalttat im Kreis Reutlingen sind viele Fragen offen. (Unterhaltung, 27.11.2025 - 04:00) weiterlesen...