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Max Strohe Privat: Berlins bestes Restaurant & der perfekte Burger?

04.12.2025 - 13:00:00

Was macht das beste Restaurant in Berlin aus? Ein Stern alleine? Ich durfte Max Strohe in seinem Sternerestaurant TULUS LOTREK besuchen. Es gab Burger statt Sterneküche – und eine Lektion in Menschlichkeit. Was macht das beste Restaurant aus? Max ist einfach ein guter Typ, das merkt man sehr schnell!

  • Max Strohe - Foto: ahn

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Max Strohe - Foto: ahnMax Strohe - Foto: ahnBurger - Foto: ahnStrohe - Foto: ahn

Es gibt Tage, die brennen sich ins Gedächtnis ein. Tage, an denen man einen Blick hinter Kulissen werfen darf, die den meisten Menschen für immer verschlossen bleiben. Mein Besuch bei Max Strohe in seinem Berliner Sternerestaurant „TULUS LOTREK“ war genau so ein Tag. Es war ein grauer Nachmittag, das Restaurant hatte geschlossen, und die sonst so begehrten Tische im Gastraum waren leer. Die Stille war fast greifbar. Und doch war dies einer der lebendigsten Restaurantbesuche meines Lebens.

Wer das TULUS LOTREK in der Fichtestraße 24 in Berlin-Kreuzberg sucht, könnte fast daran vorbeilaufen. Es liegt in einer dieser ruhigen, baumgesäumten Seitenstraßen, weit weg vom Trubel des Kottbusser Damms. Von außen ist es unaufgeregt. Doch hinter dieser Tür verbirgt sich eine der aufregendsten kulinarischen Adressen Deutschlands. Und ein Mensch, der so gar nicht dem Klischee des neurotischen, brüllenden Sternekochs entspricht.

Ich war mit meinem besten Freund dort, der Max schon länger kennt. Die Begrüßung war herzlich, kein Hauch von Arroganz, keine Spur von der gestressten Energie, die man in der Spitzengastronomie oft erwartet. Max Strohe, der tätowierte, charismatische Typ, den man aus Shows wie „Kitchen Impossible“ kennt, war einfach nur: ein Gastgeber.

Wir saßen nicht im stilvoll eingerichteten Gastraum, über den wir später noch sprechen sollten. Unser Platz war intimer: die Küche. Klein, blitzsauber, das pulsierende Herz des tulus lotrek.

Das Geheimnis eines guten Teams

Wir sprachen über das Restaurant, das dieses Jahr sein zehnjähriges Jubiläum feiert. Eine Dekade in der Berliner Gastroszene – das ist eine Ewigkeit. Vor acht Jahren, 2017, kam dann der Ritterschlag: der erste Michelin-Stern. Ein Stern, den das Restaurant seitdem durchgehend hält.

Doch viel wichtiger als über Auszeichnungen zu sprechen, war es Max, über sein Team zu reden. In einer Branche, die für ihren rauen Umgangston, ihre unmenschlichen Arbeitszeiten und ihren hohen Verschleiß an Personal bekannt ist, geht Max Strohe einen radikal anderen Weg. Einen Weg, den manche als „zu lieb“ bezeichnen.

Er erzählte uns, wie diese Philosophie der Menschlichkeit und des Respekts sein Team geformt hat. „Es gab Leute“, so Max, „die kamen mit dieser Freundlichkeit nicht klar. Die brauchten den Druck, den Kasernenhof-Ton. Die sind von alleine wieder gegangen.“ Er hat eine klare Linie. Genauso mussten Köche gehen, die versuchten, den in vielen Küchen üblichen, aggressiven Ton anzuschlagen. Bei Max Strohe wird nicht gebrüllt. Es herrscht, so mein Eindruck, eine Atmosphäre von konzentrierter Gelassenheit und gegenseitiger Wertschätzung.

Ist das der Schlüssel? Ist vielleicht genau das der Grund, warum die Gerichte hier so brillant sind? Weil sie von Menschen gekocht werden, die ihre Arbeit lieben und ihren Chef respektieren? Wenn man nach dem besten Restaurant in Berlin sucht, sollte die Arbeitsatmosphäre dann nicht auch ein Kriterium sein? Für mich ist die Antwort ein klares Ja.

MaxStrohe
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Quelle: ahn

Der Mann, der nicht nur kocht

Wer Max Strohe nur aus dem Fernsehen kennt, sieht den witzigen, schlagfertigen Koch, der bei „Kitchen Impossible“ (VOX) regelmäßig für Quoten-Highlights sorgt oder bei „Ready to beef!“ (VOX) und „Kühlschrank öffne dich!“ (Sat.1) seine Kreativität unter Beweis stellt. Was viele nicht wissen: Max Strohe ist nicht nur ein Koch, er ist ein Macher mit einem riesigen Herzen.

Als 2021 die Flutkatastrophe das Ahrtal verwüstete, zögerte er keine Sekunde. Gemeinsam mit seiner Partnerin und Co-Gastgeberin Ilona Scholl – die Seele des TULUS LOTREK -Service und eine begnadete Sommelière – rief er die Initiative „Kochen für Helden“ ins Leben. Sie organisierten eine gigantische Logistik, um Flutopfer und Helfer mit warmen Mahlzeiten zu versorgen. Aus einer spontanen Idee wurde eine Bewegung, die tausende Menschen versorgte. Für dieses außergewöhnliche Engagement erhielt Max Strohe 2022 das Bundesverdienstkreuz.

Dieser Mann, der für uns in der Küche stand, war also nicht nur ein Sternekoch. Er war ein Held. Und er machte uns jetzt Burger.

Straohe
Straohe
Quelle: ahn

Der Burger der Götter und die besten Pommes der Welt

Vergesst alles, was ihr über Burger zu wissen glaubt. Was Max Strohe an diesem Nachmittag für uns zubereitete, war kein Menüpunkt. Es war ein Geschenk. Ein „Butter-Burger“, wie er ihn nannte.

Er nahm sich Zeit, massierte das Fleisch, sprach über die Wichtigkeit der richtigen Mischung. Es war doppelt Fleisch. Es waren zwei Sorten Käse, die perfekt miteinander schmolzen. Die Sauce: eine exakt ausbalancierte Ketchup-Senf-Mixtur. Das Brötchen, ein Brioche, war leicht mit viel Butter getoastet und am Ende das Fleisch mit einer unanständigen Menge Butter bestrichen.

Wir aßen diesen Burger direkt in der Küche, stehend, fast andächtig. Es war eine Geschmacksexplosion. Saftig, würzig, cremig, knusprig. Es war der beste Burger, den ich je gegessen habe. Und ich habe viele Burger gegessen. Naja, einige. 

Und dann waren da die Pommes Frites.

Oh mein Gott, diese Pommes. Max lachte, als er unser ungläubiges Staunen sah. „Ja, die sind ein bisschen Arbeit.“ Das war die Untertreibung des Jahres. Er verriet uns einen Teil des Geheimnisses: Die Kartoffeln werden mehrfach frittiert. Aber der Clou ist: Dazwischen werden sie immer wieder eingefroren. Dieser Prozess entzieht der Kartoffel jede Restfeuchtigkeit und macht sie im Kern unfassbar fluffig, während die Hülle zu einer glasigen, splitternd knusprigen Kruste wird.

Ich darf das genaue Rezept nicht verraten. Aber lasst euch gesagt sein: Diese Pommes Frites definieren das Wort „Pommes“ neu. Sie waren goldbraun, perfekt gesalzen und jede einzelne Fritte war ein Kunstwerk.

Burger
Burger
Quelle: ahn

2398187Ist das TULUS LOTREK das beste Restaurant Berlins?

Diesen Burger und diese Pommes wird man im TULUS LOTREK vermutlich nicht auf der Karte finden. Hier gibt es normalerweise ein Menü, das „Pragmatic Fine Dining“ genannt wird. Kreativ, produktfokussiert, überraschend. Aber was ich an diesem Nachmittag gelernt habe, ist wichtiger als jede Menü-Beschreibung.

Das TULUS LOTREK ist ein Ort, der von zwei Menschen geführt wird – Max Strohe und Ilona Scholl –, die eine Vision teilen. Eine Vision von exzellentem Essen und Wein, serviert in einer Atmosphäre, die stilvoll, aber niemals steif ist. Kein Dresscode. Kein Chichi. Nur Geschmack und Seele.

Wir sprachen über das Restaurant, das sonntags übrigens auch mittags geöffnet hat – eine Seltenheit in der Sternegastronomie. Und ja, es ist nicht günstig. Aber wie Max es treffend formulierte, als er das Thema ansprach: „Wer will schon billig?“ Hier bekommt man einen Wert, der weit über die Zutaten auf dem Teller hinausgeht.

Für mich ist das TULUS LOTREK ein ganz heißer Anwärter auf den Titel „Bestes Restaurant in Berlin“. Nicht nur wegen des Sterns. Nicht nur wegen der perfekten Pommes. Sondern weil es ein Ort mit Haltung ist. Ein Ort, an dem Menschlichkeit zählt – im Team und auf dem Teller.

So kommst du insTULUS LOTREK

Wenn du jetzt selbst in den Genuss kommen willst: Vergiss es, einfach vorbeizugehen. „Ohne Reservierung läuft nichts“, betonte Max. Das Restaurant ist oft auf Monate ausgebucht.

Es ist jeden Cent und jede Minute Wartezeit wert. Auch wenn du dein Essen (wahrscheinlich) im wunderschönen Gastraum und nicht in der Küche einnehmen musst.

Zusammenfassung

Das tulus lotrek in Berlin-Kreuzberg ist mehr als ein Sternerestaurant. Es ist das Zuhause von Max Strohe und Ilona Scholl, die beweisen, dass Spitzengastronomie auch menschlich und authentisch sein kann. Ein unvergessliches Erlebnis – wenn man einen Tisch bekommt. 

@ ad-hoc-news.de